Mineralienatlas - Fossilienatlas
Steckbrief
Spanien / Balearische Inseln (Islas Baleares) / Ibiza (Eivissa) / San Carlos | ||
WGS 84: Lat.: 39.02166264° N, Long: 1.5552905° E WGS 84: Lat.: 39° 1' 17.986" N, Long: 1° 33' 19.046" E Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten |
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Verkürzte Mineralienatlas URL |
https://www.mineralienatlas.de/?l=40370 |
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Verkürzte Pfadangabe |
San Carlos, Ibiza, Balearische Inseln, ES |
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Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden. |
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Ausführliche Beschreibung
„Puig Argentiera" zwischen Santa Eulalia del Rio und San Carlos Die bis in die 40er Jahre dieses Jahrhunderts hinein betriebenen Bleiminen südlich von San Carlos sollen ihren Anfang schon in der Punierzeit haben. Vermutlich leitet sich sogar der Name der gesamten Inselgruppe der Balearen von den hier früher gewonnenen Bleikugeln, die im Punischen als „baleas" bezeichnet wurden, ab. Tatsächlich ist das westlich der Straße von San Carlos nach Santa Eulalia gelegene Gebiet des „Silberhügels" Puig Argentiera von zahlreichen Stollen und Schächten, teilweise augenscheinlich hohen Alters, unterhöhlt. Die Vererzungen - im wesentlichen Bleiglanz und Zinkblende, seltener auch Manganoxide, Zinnober und nesterförmige Anreicherungen von Kupferkarbonaten - finden sich sowohl schichtgebunden als auch in flach nach Norden fallenden Kluft- und Gangsystemen in den hier söhlig liegenden triassisehen Kalksteinen. Bei Begehung dieses montanhistorisch hochinteressanten Geländes ist Vorsicht geboten. An vielen Stellen, besonders in der Nähe der heute noch imposanten Zechenhäuser mit ihren markanten Schornsteinen, weisen frische Pingen und Erdeinbrüche auf noch nicht abgeschlossene Verbruchsprozesse unter Tage hin. Während die Stollen sich in mehreren Galerien an der Flanke des Puig Argentiera hinziehen, befinden sich etwa 30 Schächte ziemlich regellos über das gesamte Gebiet verteilt. Sie sind häufig durch sehr typische, etwa brusthohe, runde Steinmauern gesichert. Leider wurden in den letzten Jahren viele dieser Schächte als willkommene „Müllschlucker" benutzt. Bei der Suche auf den kleinen Halden kann leicht Calcit in Form von Kristallrasen und sinterartigen schön gebänderten Krusten gefunden werden. Ebenfalls häufig sind in den Halden entlang der Stollengalerien blätterige Schwerspataggregate. Als „Haupterz" lassen sich ockerrote kalkige Massen finden, in denen sich massenhaft eingesprenkelte Körner eines schwarzen Minerales - das sich röntgenografisch als Goethit identifizieren ließ - befinden. Die in dem lesenswerten Beitrag von NOTTES (1979) aufgeführten Erze Bleiglanz und Zinnober konnten nicht beobachtet werden. Zumindest die Bleiglanzarmut der Halden verwundert angesichts des hier umgegangenen Bleibergbaus doch sehr. Fährt man von der Straßenkreuzung bei den Zechenhäusern die schmale Straße Richtung des Ortes Es Canar, so sieht man etwa 1 Kilometer südöstlich des Bleibergbaugebietes einige deutliche Halden im Wald des Puig Argentiera liegen. Nach etwas strapaziöser Kletterei durch das Unterholz der Pinienhaine erreicht man diese Halden. Sie bestehen aus nicht verwerteten Resten von farbig gebändertem Kalksinter, der hier Anfang des Jahrhundertes abgebaut wurde. Es existieren mehrere bis zu 1,50 m breite senkrecht stehende Gangspalten in diesem Gebiet, aus denen früher der hydrothermal entstandene Kalksinter gewonnen wurde. In jüngster Zeit wurden die nicht ungefährlichen bis zu 20 m Tiefe hinabreichenden offenen Gangspalten abgezäunt. Zahlreiche der hier noch vorhandenen großen Blöcke lohnen das Anschleifen, stellenweise lassen sich auch nette freigewachsene Calcitgruppen bergen. Schließlich existiert im Gebiet des Puig Argentiera noch ein bis vor zwei Jahren betriebener Steinbruch, der weithin sichtbar östlich der Straße von St. Eulalia nach San Carlos liegt. Hier waren bis vor kurzem nach ganz ähnliche Spaltensysteme mit schleifwürdigem Calcit angeschnitten. Der Steinbruch wurde mittlerweile jedoch rekultiviert, so daß sich die ehedem recht guten Mineralfundmöglichkeiten rasch verschlechtern. In dem im Steinbruch noch vorhandenen groben Blockwerk konnten Anfang 1993 noch hübsche blumenkohlartige weißglänzende Calcitaggregate geborgen werden, die bis zu 8 cm Größe erreichen. Beim Bau der neuen Hafenmole von Santa Eulalia wurden große Gesteinsblöcke aus diesem Steinbruch verwendet. In den gut zugänglichen Blöcken der Mole kann man daher heute noch die gleiche Paragenese finden. An einer Stelle konnten hier auch Kristallrasen von Malachit- und Azuritkristallen beobachtet werden. |
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Referenz- und Quellangaben, Literatur
Literatur:
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IDs
GUSID (Globale ID als Kurzform) | KusZ3dHcF0SZVWYcAUCh4Q |
GUID (Globale ID) | DD19EB2A-DCD1-4417-9955-661C0140A1E1 |
Datenbank ID | 40370 |