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Oolithische Eisenerze

Steckbrief

Fundstellenpfad

Deutschland / Baden-Württemberg / Schwäbische Alb / Oolithische Eisenerze

Verkürzte Mineralienatlas URL

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Verkürzte Pfadangabe

Oolithische Eisenerze, Schwäbische Alb, Baden-Württemberg, DE
Nützlich für Bildbeschreibungen und Sammlungsbeschriftungen

Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden.

Weitere Funktionen

Ausführliche Beschreibung

Bohnerze auf der Ost-Alb

Auf der Ost-Alb kommt neben den sog. „Stuferzen“ ein weiterer Lagerstättentyp von Eisenerzen vor, das „Bohnerz“. Es ist wie der Lehm ein Verwitterungsprodukt des Kalks und Mergel des Weißen Jura (Malm). Seine Bildung erfolgt während der Kreide- und Tertiärzeit (138-1,5 Mio. Jahre zurück) unter subtropischen Bedingungen durch Eisenmobilisation im Grundwasserbereich. Während der Verwitterung reichern sich die kugelförmigen, schrotkorn- über bohnen- bis ausnahmsweise kindskopfgroßen Erzkonkretionen in Erztaschen an. Die Lagerstättengröße ist extrem schwankend. Sie reicht von wenigen Dezimeter großen Karstschlottenfüllungen bis zu Wannen mit 80–100 m Durchmesser. Verlassene Erzgruben von diesen Dimensionen finden sich noch heute in den Wäldern bei Nattheim und Oggenhausen (Ostalb). Das Auffinden ergab sich meist zufällig, z.B. beim Pflügen. Es wurde aber auch systematisch danach mit Bohrstäben etc. gesucht.
Abgebaut wurde häufig von Bauern während der Wintermonate auf ihren Äckern. In den Wäldern waren einige Menschen mit der Förderung auch ganzjährig beschäftigt.
Auf der Ost-Alb wurde die Bohnerzgewinnung von den Hüttenwerken Königsbronn in den Erzrevieren Nattheim und Oggenhausen sowie vom Hüttenwerk Wasseralfingen in Michelfeld und Dorfmerkingen nach bergbaulichen Maßstäben betrieben. Die einzige Aufbereitung bestand im Waschen, wobei der Lehm entfernt wurde.

Die Bohnerze waren wohl die ersten Eisenerze, die von den Kelten in Rennöfen zu Eisen verarbeitet wurden. Die um 85 v. Chr. hereinkommenden Römer haben dann die Eisenverhüttung fortgesetzt, wie archäologische Funde belegen.

  • 1695 wird urkundlich bei Hülen auf dem Härtsfeld nach Bohnerz gegraben. 176 Ztr. ungewaschenes Erz wurden zu den ersten Schmelzversuchen in Wasseralfingen eingesetzt.
  • 1803 ist im Zusammenhang mit der Säkularisierung erwähnt, dass bei Nattheim und Oggenhausen 30–70 Bohnerzgruben je nach Jahreszeit in Betrieb sind. Zu Wasseralfingen gehören auch zahlreiche Bohnerzgruben in Michelfeld.
  • 1825/26 beträgt die Erzförderung der Bohnerzgruben bei Michelfeld 16.720 Ztr.
  • 1830/31 sind in diesen Gruben 1 Obersteiger, 1 Untersteiger und 41 Bergknappen beschäftigt.
  • 1861/62 fördern insgesamt 188 Bergleute 303.626 Ztr. Erz. (Stuferz und Bohnerz)
  • 1865/66 Die Bohnerzproduktion in Michelfeld und Dorfmerkingen beträgt 23.414 Ztr.
  • 1884/85 Ãœberangebot an Eisenerzen in Deutschland. Die eigene Bohnerzgewinnung der Hüttenwerke wird eingestellt wegen Unwirtschaftlichkeit. Von nun an wird dieses nur zugekauft.
  • 1906 Hochofen in Königsbronn wird stillgelegt. Damit werden die letzten Bohnerzgruben der Ost-Alb in Nattheim und Oggenhausen geschlossen.

Die Bohnerzgewinnung auf der Alb betrug für das Jahr 1860 (nach E.Reinert):

  • Emmingen: 60.000–70.000 Ztr.
  • Liptingen: 35.000–40.000 Ztr.
  • Neuhausen und Heuberg: 40.000–50.000 Ztr.
  • Zollernalb: 20.000 Ztr.
  • Mittl. u. Reutlinger Alb: 17.000 Ztr.
  • Riedlinger Alb: 60.000–70.000 Ztr.
  • Ost-Alb u. nördl. Härtsfeld: 30.000–40.000 Ztr.
  • Heidenheimer Alb: 80.000 Ztr.

Begriffs-Erklärung "Stuferz": In der frühen Bergmannssprache waren Stuferze die wertvollsten Erze, da sie gleichbedeutend mit "direkt aus dem Flöz oder Gang stammend" waren. Also nicht aus dem erzärmeren Nebengestein oder aus Übergängen zu diesem stammend.

Stuferze auf der Alb

Wirtschaftlich wichtig waren die Gesteine des Unteren Braunen Jura, des Aaleniums, die reiche Eisenerzvorkommen haben. Das Aalenium setzt sich in seinen unteren Gesteinsab-folgen vor allem aus Tonen (Opalinuston= Unteraalenium= Braunjura-alpha) und aus Ton-Sandstein-Wechsellagerungen (Personatensandstein= Oberaalenium= Braunjura-beta) zusammen. Zwischen den Ton-Sandstein-Lagerungen befinden sich Eisenerzbänke Erzflöze= Stufenerzbänke!

Diese sind wie ein Bündel Buchseiten völlig wohlgelagert. Diese Lagerungen sind nicht lokal beschränkt, sondern finden sich auch an anderen Stellen, so in England, Norddeutschland und in Bayern. Vor allem aber im Süden Luxemburgs und in Lothringen. Sie sind an das Aalenium gebunden und heißen in Luxemburg und Lothringen „Minette“. Sie sind stärker ausgeprägt und flächenmäßig weiter verbreitet und deshalb auch wirtschaftlich interessanter.
Unter „Stuferz“ versteht man im Bereich der Alb ein oolithisches Eisenerz, welches eine Verbackung unzähliger kleiner Kügelchen darstellt. Es wird auch als „Doggererz“ bezeichnet, (manchmal als „Dogger-Stuferz“) da es aus der geol. Formation des „Doggers“ stammt, wobei „Dogger“ gleichbedeutend ist mit „Mittlerer Jura“.
Die Erze sind dunkelbraun und können teilweise Versteinerungen enthalten. Das benachbarte Muttergestein ist Eisensandstein, der sich durch eine gelbliche Farbe auszeichnet.
Ca. 14 % der deutschen Eisenvorräte liegen als Stuferze in der Schwäbisch-Fränkischen Alb.
Die erste Gewinnung von Stuferz wird wohl durch einen steinbruchartigen Tagebau im oberflächlichen Bereich des Albtraufs erfolgt sein. Am Braunenberg bei Wasseralfingen kann man am Wegesrand des Bergbaulehrpfades diese Spuren noch erkennen. Im 15. oder 16. Jh. ging der Erzabbau zum Tiefbau und damit zum Stollenabbau über.
Der alte Aalener Hauptförderstollen in der Erzgrube „Am Burgstall“ ist die erste größere Anlage im Ost-Alb-Gebiet. 1608 entdeckte Freiherr von Woellwarth am Braunenberg das obere Hauptflöz. Das Erzvorkommen „Roter Stich“ bei Aalen vervollständigt die Aufzählung in der Aalener Bucht. 1671 nahm der 1. Hochofen der „Fürstpröpstlichen Ellwangischen Hüttenwerke“ in Wasseralfingen seinen Betrieb mit Material aus dem Braunenberg auf. Eine Vielzahl von Stollen wurden hier angelegt, darunter 180/41 der „Tiefe Stollen“.
Die beiden abbauwürdigen Flöze hier haben eine Mächtigkeit von 1,2 bis 1,85 m bei einem Eisengehalt von durchschnittlich 30 %. (Vergleich: Schwedisches Reicherz enthält bis zu 70 % Fe).
Nach Anschluss von Lothringen 1871 waren Eisenerze in Deutschland reichlich vorhanden, sodass die Erze von der Alb an Bedeutung verloren. Die Erzproduktion sank und die Betriebe auf der Alb wurden zu Klein- bzw. Mittelbetrieben. 1921-24 Auffahrung des neuen Stollens „Süßes Löchle“ und dadurch in den 30er Jahren letzter subventionierter Aufschwung, der allerdings schon 1939 (!) durch Stillegung beendet wurde.
In der Aalener Bucht findet der Bergbau durch Schließung der Grube „Am Burgstall“ 1948 sein Ende und mit Schließung der Geislinger Gruben 1963 bekommt auf der Alb der gesamte Eisenbergbau seinen Schlussstein.

Mineralbilder (1 Bilder gesamt)

Goethit
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Goethit
Fo.:Arnegg, Ulm, Schwäbische Alb, Baden Württemberg, Deutschland, kugelige, braune XX BB 56,0mm
Copyright: Hannes Osterhammer; Beitrag: Münchener Micromounter
Sammlung: Lithothek der Münchener Micromounter, Sammlungsnummer: A012581, Spender: Melanie Albert
Fundort: Deutschland/Baden-Württemberg/Schwäbische Alb/Oolithische Eisenerze
Mineral: Goethit
Bild: 1225461260
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Goethit (SNr: A012581)

Fo.:Arnegg, Ulm, Schwäbische Alb, Baden Württemberg, Deutschland, kugelige, braune XX BB 56,0mm

Sammlung: Lithothek der Münchener Micromounter
Copyright: Hannes Osterhammer
Beitrag: Münchener Micromounter 2008-10-31
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Externe Verweise (Links)

LGRB Eisensandstein (Doggersandstein, Donzdorfer Sandstein)
Paul Groschopf, Die Eisenerze der Ostalb - Entstehung und Vorkommen
wiki Bohnerz

Referenz- und Quellangaben, Literatur

Literatur:

  • Reinert, E.: Schwäbische Eisenerze. Jahrb.Stat.Landeskunde Baden-Württemb.2.Jg. 1956, S.107-15.
  • Bayer, H.-J. und G.Schuster.: Besucherbergwerk "Tiefer Stollen". Erzbergbau in Aalen-Wasseralfingen. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988.

IDs

GUSID (Globale ID als Kurzform) mze2Weia0UmDwFptpr3yhg
GUID (Globale ID) 59B6379B-9AE8-49D1-83C0-5A6DA6BDF286
Datenbank ID 5695