Mineralienatlas - Fossilienatlas
(engl.: Alkaline rocks). Auch (nicht immer zutreffend) als Alkalipegmatite bezeichnet.
Alkaligesteine sind magmatische Gesteine, welche mineralogisch durch das Auftreten von Feldspatvertretern und/oder Alkalipyroxenen (Ägirin, Ägirinaugit) oder Alkaliamphibolen gekennzeichnet sind. (Modale Foide und / oder Alkali- Amphibole oder Pyroxene). Diese Feldspatvertreter zeigen an, dass der SiO2-gehalt des Gesteins nicht ausreicht, um alle vorhandenen Alkalien in Form von Feldspäten oder Glimmern zu binden. Diese Gesteine sind deshalb an Kieselsäure untersättigt. Neben den Feldspatvertretern im engeren Sinne (Nephelin, Leucit) sind auch die Minerale der Sodalithgruppe, Cancrinit und Analcim kieselsäuresparend gegenüber den Feldspäten und insofern charakteristisch für Alkaligesteine. Alkalipyroxene und Alkaliamphibole bilden sich dann, wenn das Gestein nicht genügend Aluminium enthält, um alle Alkalien in Form von Feldspäten, Feldspatvertretern oder Glimmern zu binden; es gesteht insofern ein Aluminium-Defizit. Alkalipyroxen oder Alkaliamphibole können auch bei Kieselsäureüberstättigung, jedoch Aluminium-Defizit auftreten; normativ erscheinen dann Quarz als auch Ägirin. Gesteine dieser Art werden als peralkalisch bezeichnet. An Kieselsäure untersättigte Gesteine, welche gleichzeitig ein Aluminium-Defizit haben, bezeichnet man als agpaitisch. Gesteine mit Aluminium-Überschuß werden unter dem Begriff miaskitisch zusammengefasst. In Gesteinen der agpaitischen Gruppe ist das molekulare Verhältnis von (K2O + Na2O) zu Al2O3 größer als 1; in der miaskitischen Gruppe kleiner als 1. |
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Es existiert auch eine Unterscheidung in
(mit entsprechendem QAPF-Feld oder TAS-Stellung (total alkali versus silica)
Alkali Feldspat Trachyt (QAPF 6)
Nicht mehr gebräuchliche (ältere Terminologie); zumeist als Synonym für peralkalische Gesteine mit Alkaliamphibolen oder Pyroxenen verwendet
Subalkalische Gesteine sind keine alkalischen Gesteine !
Salische Mineralien (e.g. die Foide)
Femische Mineralien (Mafite)
Alkaligesteins-Massive enthalten weitaus mehr Mineralspezies als alle anderen bekannten Gesteinskomplexe. In manchen Alkali-Gesteinskomplexen ist es möglich, mehr als 10 % aller bisher bekannten Mineralien (ca. 4000) zu finden. Die Gründe dafür sind, dass fast alle Elemente des periodischen Systems in Alkaligesteinen enthalten sind, sowie die Chemie der alkalischen Magmen. Den Rekord mit den meisten Mineralspezies halten das Lovozero- und das Chibiny-Masssiv auf der Kola-Halbinsel in Russland, direkt gefolgt von Mont Saint-Hilaire in Quebec, Canada.
In der (älteren) petrographischen Literatur wird den Alkaligesteinen wegen ihrer Vielzahl ein großes Kapitel gewidmet. So wurden ca. 40% aller magmatischen Gesteine als Alkaligesteine bezeichnet - wenngleich die quantitative Bedeutung dieser Gesteingruppe, sofern man von den Alkali Basalten (definiert in TAS) absieht, nur gering ist. In Europa sind nur 1,27 % der Fläche aller Intrusivgesteine alkalisch, auf allen Kontinenten nur 0,17 %. Die Gesamtfläche aller weltweiten Alkaligesteine beträgt etwa 22.000 qkm, davon in Europa 9.300 qkm. (tw. zitiert Wimmenauer).
Alkaligesteins-Intrusivkörper haben oft einen konzentrischen Aufbau; häufig Lakkolithe, Gänge, Ringgänge und Cone Sheets.