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Boden

Der Boden (von althochdeutsch "bodamist") ist die obere Verwitterungsschicht der Lithosphäre und entsteht durch Vorgänge der Verwitterung und der Humusbildung, bei der Einflüsse vieler Geofaktoren zusammenwirken. Durch Verwitterung und andere exogene Prozesse wird die oberste Gesteinsschicht der Erdkruste zerkleinert. Je nach Grad der Verwitterung und den chemischen Eigenschaften des Gesteins entstehen unterschiedliche Bodenarten und Bodenschichten.

Böden werden nach unten durch festes und lockeres Gestein, nach oben durch eine Vegetationsdecke (Biosphäre, bzw der belebte Teil der Erdkruste) oder die Erdatmospäre begrenzt. Dort wo die oberste Erdschicht wasserbedeckt ist, also in Seen, Flüssen und Meeren, spricht man meist eher von Sedimenten als von Böden.

Unterschiedliche Definition von "Boden"

Je nach Sichtweise und Wissenschaftsdisziplin lässt sich „Boden“ unterschiedlich definieren. In Bodenkunde, Biologie und Geologie sind es die stark belebten, oberen Dezimeter der Erdoberfläche, wobei Geologen in erster Linie nicht mit rezenten Böden in Berührung kommen, sondern mit Böden, die sich vor geologischen Zeiträumen einmal an der Erdoberfläche befanden und heute zu meist zu Gestein verfestigt sind (Paläoboden). Im Bauwesen und in der Bodenmechanik versteht man unter Boden den Untergrund von Bauwerken, in Raumplanung und Geodäsie die tatsächliche Erdoberfläche. Für die Allgemeinheit ist es der Grund und Boden, also meist das Grundstück (bzw. der Baugrund) mit seinem örtlichen Bodenpreis.

Bodenprofil
Bodenprofil
Bodenprofil mit Horizonten A,B,C und O
Copyright: USGa-US Department of Agriculture; Beitrag: Collector
Sammlung: public domain
Bild: 1370174511
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Bodenprofil

Bodenprofil mit Horizonten A,B,C und O

USGa-US Department of Agriculture

Aus bodenkundlicher Sicht wird der Boden als die von bodenbildenden Prozessen geprägte Grenzzone zwischen der Lithosphäre (Gesteinsschicht) und der Biosphäre mit der Erdatmosphäre oder Hydrosphäre bezeichnet. Dieser Bereich (die Pedosphäre) besteht aus der mineralischen Bodensubstanz (ca. 47 %), der organischen Bodensubstanz (ca. 3 %), dem Bodenwasser (ca. 25 %) und der Bodenluft (ca. 25 %).

Definition von "Boden" gemäß Bodenschutzkonzeption der Bundesregierung

„Boden" ist das mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte, unter dem Einfluss der Umweltfaktoren an der Erdoberfläche entstandene und im Laufe der Zeit sich weiterentwickelnde Umwandlungsprodukt mineralischer und organischer Substanzen mit eigener morphologischer Organisation, das in der Lage ist, höheren Pflanzen als Standort zu dienen. Dadurch ist der Boden in der Lage, eine Lebensgrundlage für Tiere und Menschen zu bilden. Als Raum-Zeit-Struktur ist der Boden ein vierdimensionales System.“

Entstehung von Böden (Pedogenese) (Bodenbildende Faktoren und Prozesse)

  • Ausgangsgestein (Gesteins-Verwitterung)
  • Klima
  • Relief
  • Bodenwasser (Auswaschung von wasserlöslichen Salzen, Carbonatlösung, Silikatlösung durch Hydrolyse)
  • Vegetation
  • Bodenlebewesen
  • Zeitdauer (Die Böden im heutigen Mitteleuropa sind im Laufe der letzten 10.000 Jahre entstanden)
  • Nutzung und Veränderung durch Menschen (Ackerbau, Düngung, Bodenverdichtung, Schadstoffeinträge)

Pedogenese

Die Pedogenese oder Bodenbildung bezeichnet den Prozess der Entstehung von Böden. Im Zuge der Bodenentwicklung kommt es zur Ausbildung und Veränderung von Bodenhorizonten bzw. deren Abfolgen, den Bodenprofilen. Man bezeichnet diesen Prozess auch als Profildifferenzierung, da die Bodenprofile in der Regel mit ihrer Entwicklung an Komplexität zunehmen.

Der Begriff der Bodenentwicklung umfasst dabei die Prozesse der Bodenbildung und stellt diese in einen allgemeinen Rahmen. Typische Stadien der Bodenentwicklung werden in der Bodenkunde als Bodentypen klassifiziert.

Bodenprofil

Als Bodenprofil wird ein von der Erdoberfläche aus erfolgter senkrechter Schnitt durch einen Bodenkörper bezeichnet. Anhand eines Profilschnitts können die verschiedenen Bodenhorizonte, der Bodentyp und weitere Bodenparameter bestimmt werden.

Das Profil beginnt oben meistens mit einem Auflagehorizont (O-Horizont), darunter folgt der im Regelfall humose und belebte A-Horizont (auch Mutterboden genannt), der wiederum von einem durch Verwitterungs- und/oder Verlagerungsvorgänge umgestalteten B-Horizont unterlagert wird. Nach unten geht das Bodenprofil meistens diffus in das unverwitterte Ausgangsgestein über. (s.a. Zeichnung rechts oben).

Bodenhorizont

Bodenhorizonte sind Bereiche innerhalb des Bodens, die einheitlich ähnliche Merkmale und Eigenschaften besitzen und sich von darüberliegenden oder darunterfolgenden Bereichen unterscheiden. Die Prozesse der Bodenbildung und -entwicklung (Pedogenese) beeinflussen oder durchdringen den Boden in der Regel vertikal von oben nach unten. Dies sind vor allem natürliche Prozesse also physikalische oder chemische Verwitterung (durch Einwirkung von Hitze, Kälte, Niederschlägen), biologische Aktivität (Pflanzenwurzeln, Bodenlebewesen, wühlende Tiere, Mikroorganismen) oder Ein- oder Auswaschung von Stoffen mit dem Niederschlags- und Sickerwasser. In besiedelten Regionen nimmt mittlerweile auch der Mensch einen großen Einfluss (Bodenumlagerung, Materialeintrag, Pflügen…).


Quellen

  • wikipedia

Einordnung