Mineralienatlas - Fossilienatlas
Mit Bruchtektonik oder Bruchschollentektonik werden Gebirgsbildungsprozesse bezeichnet, die durch die Bewegung relativ kleinräumiger Schollen bestimmt sind. Die im Zuge der Bruchtektonik entstehenden Gebilde werden Bruchscholle, die daraus gebildeten Gebirge Bruchschollengebirge genannt. Im Gegensatz dazu steht die Plattentektonik, welche die Bewegung der Kontinentalplatten bezeichnet und die für die Bildung von Faltengebirgen verantwortlich ist. Entstehung von Bruchschollengebirgen Voraussetzung für die Bildung eines Bruchschollengebirges sind tektonischer Druck (zum Beispiel Plattenbewegungen, Vulkanismus) und ein harter, spröder Grund, der nicht aufgefaltet werden kann, wie das bei Faltengebirgen der Fall ist. Dieser Grund besteht meist aus harten Gesteinen wie Granit oder Gneis. Oftmals handelt es sich um Gebirgsrümpfe, die übrig blieben, nachdem ältere Gebirge durch Erosion abgetragen worden waren. Horstgebirge sind an Bruchlinien gegenüber ihrer Umgebung horstartig oder pultschollenartig herausgehobene Gebirgskomplexe und gehören zur Gruppe der Bruchschollengebirge. Ihre randliche Begrenzung folgt meist einer noch deutlich erkennbaren tektonischen Richtung. |
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Der tektonische Druck deformiert den Grund schließlich in verschieden große Schollen. Diese werden unterteilt in Horstschollen z. B. Harz und Pultschollen wie das Erzgebirge. Die Gesamtheit der Schollen wird als Bruchsystem bezeichnet. Es entstehen Klüfte (Extensionsklüfte, Scherklüfte), Spalten, und Verwerfungen (Abschiebungen, Aufschiebungen, Seitenverschiebungen). Je nachdem, ob das Bruchsystem nun weiter zusammen geschoben (inverse Verwerfung) wird oder der Druck nachlässt und die Schollen auseinanderdriften (normale Verwerfung), sinken manche von ihnen nun ein und werden andere hochgehoben. Somit entstehen Bruchschollengebirge und Gräben (auch Grabenbruch) wie der Oberrheingraben.
Oberrheingraben
Die Oberrheinische Tiefebene ist ein etwa 300 Kilometer langes und bis zu 40 Kilometer breites Tiefland am Mittellauf des Rheins zwischen den Städten Basel (Schweiz) und Frankfurt am Main (Deutschland). Geologisch stellt sie einen tief in die Erdkruste reichenden Grabenbruch dar, der als Oberrheingraben bezeichnet wird.