Grube Beihilfe

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Bergbaugeschichte

• 1600: Beginn des Abbaus Halsbrücker Spat.
• 1709: Zusammenschluss aller Gruben des Halsbrücker-Reviers, außer "Lorenz Gegentrum" und "St. Anna und Altväter", zum Bergwerk "Halsbrücker Vereinigt Feld".
• 1747: Einstellung des Abbaubetriebs wegen zu großer Wassereinflüsse.
• 1861: Aufnahme des Betriebs auf der nun staatlichen Grube "Beihilfe". Durch die Auffahrung des Rotschönberger Stollens konnten die Gruben des Halsbrücker Reviers vom Wasser befreit werden.
• 1913 kam es aufgrund zahlreicher überseeischer Silber-Funde zur Schließung aller Freiberger Gruben.
• 1937 erst wältigte man die Grube "Beihilfe" und die "Himmelfahrt Fundgrube" bei Freiberg wieder auf.
• 1945 kam die Produktion jedoch wieder zum Erliegen, als die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände der Grube zur Deckung von Reparationsansprüchen der UdSSR demontiert wurden.
• 1946 wurde der Grubenbetrieb Beihilfe durch die Industrieverwaltung 6, Erzbergbau wieder aufgebaut.
• 1948 Untersuchungen der SAG Wismut ergaben keine Höffigkeit auf Uranerze.
• 1946 bis 1967 wurde das in Betrieb stehende Bergwerk durch große Schaustufen berühmt. Näheres siehe unter Mineralien.
• Bis 1969 Abbau auf den Gängen des "Halsbrücker-" "Ludwig-" und "Drei Prinzen-Spat".

Mineralien

Berühmt wurde die Grube Beihilfe primär durch seine ausgezeichneten Fluorit-Kristalle, gut ausgebildeten Baryt-Kristallen, ansprechenden Galenit-Kristallen und rotem Sphalerit. Sämtliche Fundmöglichkeiten erloschen nach Schließung der Grube; interessantes Material ist aber auch heute noch im Kauf oder Tausch zu erhalten.

Vor allem die Fluorit-Funde machten die Grube "Beihilfe" weltweit bekannt. Schön gefärbt sind insbesondere seine würfeligen Kristalle, meistens blau, leuchtend weingelb oder selten auch rosarot. Intensiv tintenblau gefärbte Stufen stammen aus dem Drei Prinzen Spat und dem Samuel Spat. Mit feinnadeligem Strontianit überzogen sind weiß-gelb-graublaue, zonar gefärbte Würfel, welche Kantenlängen von bis zu 10-20 cm erreichen.
Der Baryt dagegen bildet dicktafelige oder blättrige Kristalle mit Kantenlängen von bis zu 10 cm! Diese sind farblos oder honigbraun gefärbt, meist aber schneeweiß.
In den Jahren 1955-1965 wurden schöne Gangstücke mit Schalenblende bekannt, in denen Wurtzit lagenförmig mit Baryt, Galenit und Fluorit verwachsen ist.

Neben haarförmigem Cuprit (Chalkotrichit bis 3 cm), radialstrahligen, goldgelben Jarosit-Aggregaten (bis 1 mm), Chalkanthit und kupferhaltigem Melanterit (Pisanit, als stalaktitische Krusten auf Gneis), zählten zu den interessanten Sekundärmineralien auch gelbe und grasgrüne, bis cm-lange Pyromorphit-Kristalle, die meist auf Baryt sitzen (Beihilfe-Erbstollen, Samuel Spat). Hier fand man auch Scheelit und braune Stolzit-Kriställchen.

Literatur

• Wagenbreth, O., E. Wächtler et al. (1986). Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. VEB Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, S.190 ff.
• Hofmann, F. (1990). Fluoritvorkommen des Erzgebirges und des Vogtlandes. Emser Hefte, Jg.90, Nr.3, S.52.
• Vollstädt, H. & S. Weiß (1991). Mineralfundstellen Sächsisches Erzgebirge, Weise Verlag, München.
• Chronik der Wismut, Autorenkollektiv, CD-ROM, 2.Aufl. 2002.

Quellenangaben

• Verfasser: McSchuerf
• Mitautor: Schluchti, Mineralroli