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Devon / Devonian

Alter: 359,2 +/- 2,5 - 416 +/- 2,8 Mio. Jahre

Das Devon ist eine erdgeschichtliche Periode des Paläozoikum. Es umfasst den Zeitraum von vor ca. 416 Mio. Jahren bis vor ca. 359 Mio. Jahren. Nach unten wird das Devon durch das Silur, nach oben durch das Karbon begrenzt.

Nach der internationalen Gliederung der IUGS ist das Devon in die drei Epochen Unteres, Mittleres und Oberes Devon unterteilt. Für eine genaue zeitliche Einordnung und die Unterteilung in Altersstufen siehe die Geologische Zeittafel.

Namensgebung

Die Bezeichnung Devon leitet sich von der englischen Grafschaft Devonshire ab. Dort untersuchten Roderick Murchison und Adam Sedgwick im Jahre 1839 Gesteinsschichten, die zeitlich zwischen Silur und Karbon einzuordnen sind. Früher wurde das Devon auch als das Zeitalter der Fische bezeichnet. Dieses ist heute nicht mehr gebräuchlich, da die Fische in dieser Zeit zwar eine große Entwicklung und Verbreitung erreichten, aber andere Lebensformen ein viel stärkeres Auftreten hatten. Im 19. Jahrhundert wurde die Bezeichnung "Old-Red-Age" verwendet, abgeleitet von den roten Sandsteinschichten in England.

Paläogeographie

Im Devon herrschte starke plattentekonische Aktivität. Die Kontinente Laurasia und Gondwana rückten näher zusammen. Dieses war zum Ende des Devon der Beginn der variszischen Orogenese durch Kollision, Inselbogenvulkanismus und Subduktion.

Im unteren Devon bildete sich Euramerika (auch Laurussia oder Old Red Kontinent genannt) durch die Kollision von Laurentia und Baltica, die in die trockenen Zonen des südlichen Wendekreises drifteten. In diesen wüstenähnlichen Zonen bildeten sich die typischen roten Sandsteinablagerungen des Devon. Die Kollision war die Ursache für die Vergrößerung des kaledonischen Gebirges, das sich in den vorangegangenen Zeitaltern gebildet hatte. Sie führte zur Auffaltung der Appalachen Nordamerikas und der Rumpfgebirge in Schottand, Nordirland und Skandinavien. Zum Ende des Devon setzt die variszische Orogenese ein.

Klima

Das Devon ist vornehmlich durch warmes Klima gekennzeichnet. Dadurch bedingt waren nur geringe Teile des Festlandes mit Eismassen bedeckt, so dass nur wenig Wasser im Inlandeis gebunden war. Dieses war der Grund für einen allgemein hohen Meeresspiegel während des Devon. Im Oberen Devon setzte eine allmähliche Abkühlung der Polargebiete ein.

Flora

Die Pflanzenwelt des Devon ist durch die Entwicklung höherer Landpflanzen geprägt. Küstennahe Gebiete und feuchte Niederungen werden von Gefäßpflanzen, den Urformen von Bärlapp, Schachtenhalm, Franen, Moosen und Samenpflanzen besiedelt. Die ersten Bäume entwickeln sich, z.B. der Baumfarn Archaeopteris. Herrschten zu Beginn des Devon noch die niedrigen Gefäßpflanzen vor, so bildeten am Ende der Zeitperiode schon Bäume bis zu 30 m Höhe die ersten Wälder. Allgemein bot die Entwicklung von Sporen- und Samenpflanzen die Möglichkeit zur Entfaltung der Pflanzen auch außerhalb feuchter Umfelder.

Fauna

Die marine Fauna war, wie schon im Silur, dominiert durch Brachiopoden, Bryozoen und Korallen. Daneben bevölkerten Conodonten und Trilobiten die Meere, auch wenn deren Artenvielfalt gegenüber früheren Zeitaltern abgenommen hatte.

Das Devon wird vielfach auch als das Zeitalter der Fische bezeichnet. Dieses liegt nicht zuletzt an der stürmischen Entwicklung der Panzerfische (Placodermi). Erste Haie (Cladoselache), Lungenfische, Strahlenlosser und Quastenflosser entwickeln sich. Die Quastenflosser, ausgestattet mit paarigen Brust- und Bauchflossen mit knöchernen Skeletten, leiten zum Ende des Devon zu ersten Landwirbeltiere (Tetrapoden) über, die durch das erste Amphibium Ichthyostega in Erscheinung treten. Ebenso entstehen die Urformen der ersten Ammoniten (Goniatiten). Dagegen verschwanden die Graptolithen und Tentakuliten während des Devon von der Erde.

An Land entwickelten sich zu Ende des Devon die ersten Gliederfüßer, wie flügellose Insekten und Spinnentiere.

Zu Beginn des Famennium, der letzten Alterstufe des Devon, kam es zu einer ersten Welle von Artensterben. Die kieferlosen Fische (Agnetha) verschwanden von der Erde. Die zweite große Welle trat am Ende des Devon auf. Vom Aussterben waren vor allem marine Lebewesen betroffen, mehr die in warmen Wasser lebenden, als die des Kaltwassers. Stark betroffen waren die devonischen Riffbildner Stromatoporoidea und Tabulata. Ebenso Brachiopoden, Trilobiten, Ammoniten, Connodonten und die Panzerfische (Placodermi). Insgesamt starben 22% der Familien und 57% der Arten aus.

Als Ursachen werden unterschiedliche Theorien vorgeschlagen. Dieses sind zum einen ein massiver Meteoriteneinschlag, die Abschwächung des warmen Treibhausklimas durch Umwandlung des Treibhausgases CO2 durch die Photosynthese der Landpflanzen und der damit verbundenen Abkühlung des milden devonischen Klimas, oder eine Periode globaler Abkühlung mit großflächigen Vereisungen.


Quellenangabe

Literatur

  • Buggisch, W., Zur Geologie u. Geochemie d. Kellwasserkalke u. ihrer begleitenden Sedimente (Unteres Oberdevon). Abh. d. Hess. Landesamtes f. Bodenforschung 62 - Wiesbaden, 1972.

Einordnung