Mineralienatlas - Fossilienatlas
Das Wort Duricrust setzt sich aus den lateinischen Wörtern durus für hart und crusta für die Kruste zusammen und ist der Oberbegriff aller zur Gruppe der terrestrischen Böden gezählten Krusten, die außerhalb des Einflusses des Grundwassers entstehen. Es handelt sich hierbei um Bodenhorizonte, die einige Millimeter bis wenig mehr als 10 Meter mächtig sein können, und in denen durch Ausfällung mineralischer Substanzen aus dem Porenwasser Teile eines solchen Horizontes oder sogar der gesamte Horizont gesteinsartig verfestigt wird. Duricruste treten nicht selten in Gesteinsabfolgen früherer geologischer Epochen auf und geben Hinweise auf die Umweltbedingungen, die zu ihrer Entstehungszeit herrschten. |
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Der Begriff Duricrust wurde erstmals in Australien im Zusammenhang mit nahe oder an der Erdoberfläche befindlichen Schichten von Lateriten, Bauxiten und Quarziten verwendet. Der Wortbestandteil Kruste ist hierbei etwas irreführend, denn er steht nicht, wie in „Erdkruste“ oder „Brotkruste“ für eine solide Hülle oder Decke und bezeichnet daher auch keine Landschaftsform. Stattdessen laufen die Vorgänge, die zur Bildung von Duricrust führen, in aller Regel unterhalb der eigentlichen Geländeoberfläche ab. Meist gelangt eine Duricrust erst durch Erosion direkt an die Oberfläche.
Einige Formen von Duricrust bezeichnen im weiteren Sinne nicht nur den „versteinerten“ Bodenhorizont sondern stehen für umfangreiche chemische Veränderungen innerhalb des Bodens und werden daher als sogenannte extreme Bodenformen betrachtet.
Diese Vorsilben werden mit den Nachsiben -crete oder -crust kombiniert. Eine Schwäche dieser Nomenklatur ist, dass -cretes und -crusts einerseits dasselbe meinen können, andererseits aber auch jeweils für ein spezielleres, wenngleich recht ähnliches Phänomen stehen. So stehen die Bezeichnungen Ferricrete und Ferricrust einerseits beide für Duricrusts mit hohem Eisenanteil, aber Ferricrete kann auch speziell ein mit Eisenmineralen zementiertes klastisches Sediment und Ferricrust die harte Kruste einer Eisenkonkretion bezeichnen. Sowohl die Zementation eines Sedimentes mit Eisenmineralen als auch die Bildung von Eisenkonkretionen können auf eine Duricrust zurückgehen, können aber auch im Rahmen anderer geologischer Vorgänge ablaufen.
Zudem ist zu berücksichtigen, dass es zwischen mineralogisch verschiedenen Duricrusts, die unter ähnlichen Bedingungen entstehen, Übergangsformen gibt (z.B. zwischen Silcretes und Ferricretes oder Ferricretes und Alucretes oder Calcretes, Gypcretes und Salcretes).
Durch Erosion freigelegte und stark angewitterte Silcret-Schicht (Pennsylvanium von Neu-Schottland, Kanada) Calcrete (Caliche), sowohl knollig (überwiegender Teil des Bildes) als auch lagig (ganz oben) ausgebildet, in rotem Silt- und Tonstein der Moydart-Formation (Silur von Neu-Schottland)
Generell entstehen Duricrusts immer unter Beteiligung von Wasser und überwiegend im Zusammenhang mit Bodenbildungen in Gebieten mit tropischem bis subtropischem Klima und mit zumindest lokal flachem Relief. Das beteiligte Wasser ist jedoch definitionsgemäß kein Grundwasser sondern entstammt Niederschlägen oder nahe gelegenen Gewässern.
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