Mineralienatlas - Fossilienatlas
Lagerstätten
Gangbildungen Meyers Konversationslexikon 1905 Copyright: Unbekannter Autor; Beitrag: Collector Bild: 1328892943 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Gangbildungen |
Meyers Konversationslexikon 1905 |
Unbekannter Autor |
Katathermal |
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Epithermal |
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Das Siegerländer Erzrevier war ein Bergbaugebiet in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, welches sich im NE von Hilchenbach bis im SW fast nach Neuwied erstreckte und dabei die Kreise Siegen (heute Teil des Kreises Siegen-Wittgenstein) Altenkirchen (Westerwald) (teil auch Westerwaldkreis) bzw. die Landschaften von Siegerland und Westerwald bis ungefähr zur A3 am südöstlichen Rand des Landkreises Altenkirchen, sowie kleine Teile des südlichen Sauerlandes durchquerte. Im Wesentlichen war das Gebiet in den beiden Kreisen in sechs Bergreviere eingeteilt. Lagerstättenkundlich ist das Siegerland als Siegerland-Wieder Spateisensteinbezirk bekannt, jenes Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges, wo vom Quellgebiet der Sieg bis nahe Neuwied am Rhein steilstehende Spateisensteingänge auf Schichten des Unterdevon aufsetzen. Die Erzvorkommen erstrecken sich über einen Raum von etwa 70 x 15 km. Im Norden des Kreises Siegen lag der Müsener Bezirk mit der ehemals bekannten Grube Stahlberg und früher auch bedeutenden Blei(Silber)- Zinkerzlagerstätten. Der eigentliche Kernbezirk erstreckte sich südlich von Siegen bis in das Gebiet beiderseits von Heller und Daade. Hier lagen Gangvorkommen in fast nicht überschaubarer Anhäufung, in denen sich größere Gänge aneinander reihten. Das bedeutendste Vorkommen dieser Art war der Eisernhardt-Biersdorfer Gangzug, der sich von Siegen bis über die Daade hinaus auf über 15 km hin- zog. Bekannte Gruben wie Eisenhardter Tiefbau, Pfannenberger Einigkeit, San Fernando und Füsseberg–Friedrich-Wilhelm bauten auf ihm. Quer zur Streichrichtung dieser Gangzüge lagen in Zwischengebieten Scharen von O-W-Gängen. Die Gangvorkommen dieses Kernbezirkes setzten sich bis auf den Westerwald zur Grube Bindweide fort. Ein weiterer Bezirk mit etwas auseinandergezogenen Vorkommenlag im Raum Wissen–Hamm mit unter anderen den Gruben Vereinigung und Eupel-Wingertshardt. Über den Raum Altenkirchen hinaus schloss sich imSüdwesten der Wieder Gangbezirk mit Gruben wie Silberwiese, Anxtbac und Georg an. In den oberen Teufen waren die Lagerstätten vielfach im „Eisernernen Hut“ sekundär umge- wandelt und führten Limonit mit weithin begehrten Mineralstufen. Die Gangmächtigkeit schwankte von 0,5 bis 15 m und erreichte bis 30 m. (GLEICHMANN, WILD, 2009) Als Teil des Rheinischen Schiefergebirges tragen die erdzeitalterlich älteren Teile Schiefer, die jüngeren Sandstein, die zumeist mit Braunerden bedeckt sind. Das Rheinische Schiefergebirge ist als Teil der Variszischen Orogenese entstanden und liegt im so genannten Rhenoherzynikum (auch rhenoherzynische Zone genannt). Es weist in Struktur und geologischer Entwicklung enge Zusammenhänge mit dem Harz im Osten und den englischen Kohlebecken in Devon, Cornwall und Pembrokeshire im Westen auf. Seine Gesteine stammen bis auf eng begrenzte Gebiete mit älteren Schichten hauptsächlich aus der Zeit des Devons und des Karbons. Randlich greifen Gesteine aus der Zeit des Perms, der Trias, des Jura und der Kreide auf das Schiefergebirge über. In den Becken im Innern des Schiefergebirges und der Niederrheinischen Bucht finden sich in größerem Umfang Sedimente der jüngeren Erdgeschichte (Paläogen und Neogen). Die Hauptmasse der Gesteine im Schiefergebirge sind geschieferte sandige Tonsteine, Sandsteine, Grauwacken und Quarzite. Im Devon und Unterkarbon drang Magma entlang von bestehenden und neuen Störungen auf. Begleitende massive Eruptionen von zumeist basaltischen Tuffen im Meerwasser begründeten durch diagenetische Auslaugung der Tuffe die enormen Roteisensteinlager des Lahn-Dill-Gebietes, welches sich im Süden an das Siegerland anschließt. Dieser Vulkanismus stellte sicher auch einen enorm wichtigen hydrothermalen Motor der Erzbildung im Siegerland-Wied Distrikt dar, wenn auch die genaue Genese der Lagerstätten (insbesondere die genaue Herkunft der Erzlösungen) im Siegerland weniger gut erforscht ist als das bei den Lagerstätten des Lahn-Dill Typs der Fall ist. (ADELMANN, 2012). |
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Der Siegerländer Erzbergbau hat eine Reihe von Eisenmineralien hervorgebracht. Die Vererzung besteht hauptsächlich aus Siderit (Spateisenstein) mit bis zu 39 % Eisengehalt, untergeordnet und lokal aber auch Hämatit sowie Pb-, Zn-, Cu-, Sb-, Ni- und Co-Sulfide. Die Erze wurden hydrothermal gebildet; als Erzbringer wird ein unter der Curie-Tiefe liegender basischer Pluton beschrieben (SCHERP, STADLER, 1973). Auf wenigen Gruben (wie z.B. “Alte Birke” bei Eisern) wurde der Erzgang von einem Basaltgang durchsetzt: an den Kontaktstellen des Siderits mit dem vulkanischen Gestein war der Siderit oft in Magnetit umgewandelt. In einigen Gruben wurden Silber und in der Grube Philippshoffnung in Siegen sogar Gold gefunden. Im Laufe der Geschichte wurden knapp 175 Mio. Tonnen Eisenerz im Siegerland gefördert. Die noch vermuteten Eisenerz-Reserven werden auf 40 Mio to geschätzt.
Aktiver Bergbau der Grube Stahlberg in Müsen bei Hilchenbach wird schon im Jahr 1079 n. Chr. vermutet. Urkundlich erwähnt wurde sie allerdings erst am 4. Mai 1313. Somit ist die Grube Ratzenscheid in Wilnsdorf mit dem Jahr 1298 die älteste, urkundlich erwähnte Siegerländer Grube. Insgesamt waren im Gebiet über 5000 Bergwerke in Betrieb, die meisten der „größeren“ 650, über 150, im Stadtgebiet von Siegen. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Regionen um Neunkirchen (SI) und Herdorf (AK) mit über 50 Bergwerken und um Wissen (AK) mit knapp 100 Bergwerken. Um den Hilchenbacher Stadtteil Müsen standen ebenfalls über 50 Gruben im Müsener Revier. Im Jahr 1850 waren 800 Gruben aktiv, 1853 waren es nur noch 660. Am 31. März 1965 wurden die letzten geschlossen. Dies waren die Gruben Georg in Willroth und Füsseberg in Biersdorf bei Daaden. Auch die zum Zeitpunkt tiefsten Eisenerzgruben Europas waren hier zu finden.
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Abrahamschacht der Himmelfahrt Fundgrube Abrahamschacht der Himmelfahrt Fundgrube, Freiberg / Sachsen im Jahre 1892 oder früher Copyright: Archiv: Schluchti; Beitrag: Schluchti Fundort: Deutschland/Sachsen/Mittelsachsen, Landkreis/Freiberg, Revier/Freiberg/Grube Himmelfahrt/Abraham-Schacht Bild: 1220353839 Wertung: 10 (Stimmen: 1) Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Abrahamschacht der Himmelfahrt Fundgrube |
Abrahamschacht der Himmelfahrt Fundgrube, Freiberg / Sachsen im Jahre 1892 oder früher |
Archiv: Schluchti |
Die Stadt Freiberg liegt an der nördlichen Abdachung des Erzgebirges mit dem Großteil des Stadtgebietes westlich der Östlichen oder der Freiberger Mulde. Die Stadt ist zum Teil eingebettet in die Täler des Münzbaches und des Goldbaches und liegt mit dem Zentrum auf etwa 412 m ü. NHN (Bahnhof). Tiefster Punkt ist der Münzbach an der Stadtgrenze mit 340 m ü. NHN, der höchste Punkt befindet sich bei 491 m ü. NHN auf einer ehemaligen Bergbauhalde. Freiberg liegt innerhalb einer alten, durch den Bergbau genutzten und von ihm geprägten Rodungslandschaft
Das Freiberger Revier zählt zu den ältesten, den bekanntesten und den ergiebigsten Erzbergbaurevieren Europas. Die Stadt, deren Geschichte eng mit dem Bergbau verbunden ist, entstand ab etwa um 1162/70, zwischen 1186 und 1189 wurden die Stadtrechte verliehen. Im hohen Mittelalter war Freiberg die größte Stadt in der Mark Meißen und wichtiger Handelsstandort. Ihr Silberreichtum und die bedeutsame Landeshauptmünzstätte Freiberg machten das Kurfürstentum Sachsen zu einem wohlhabenden Staatswesen. 1913 wurde der Silberbergbau eingestellt. Vor dem Zweiten Weltkrieg wiederum aufgenommen, gab es bis 1969 wieder verstärkt Bergbauaktivitäten zur Blei-, Zink- und Zinngewinnung. 1765 wurde die Bergakademie gegründet, eine der weltweit ältesten bergbautechnischen Hochschulen.
Freiberg war durch den Silbererzbergbau über viele Jahrhunderte die reichste Stadt Sachsens und lieferte bis zum Ende des 14. Jahrhunderts einen großen Teil der Silberausbeute Europas. Man entdeckte immer weitere Erzgänge und das Revier breitete sich rasch nach Süden und Osten aus. Bis ins 19. Jahrhundert wurden jährlich im Durchschnitt 110 Zentner Silber gefördert.
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Erläuterung zu den nebenstehenden Bildern des Freiberger Silberbergbaus 1. Ansicht der Stadt Freiberg
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Anfänglich wurden die reichen Erze der Oxidationszone abgebaut, wozu vor allem Chlorargyrit, Akanthit und gediegen Silber zählten. Ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts waren diese oberflächennahen Erze weitgehend erschöpft, und man musste nun mit weitaus höherem Aufwand die Erze in den tieferen unverwitterten Silbergängen abbauen. Hierfür fehlte den Bergleuten und Gewerkschaften zur damaligen Zeit das erforderliche Kapital, sodass sich das Ende der ersten Blütezeit des Freiberger Silberbergbaus abzeichnete. Das Silberausbringen lag noch zwischen 1353 und 1357 bei jährlich 2.500 kg pro Jahr. Mitte des 15. Jahrhunderts war mit einem Ausbringen von ca. 170 kg Silber pro Jahr in der Zeit von 1458 bis 1485 ein Tiefpunkt erreicht. Eine neue Blütezeit des Freiberger Bergbaus begann gegen Ende des 15. Jahrhunderts mit dem Zustrom von Geldern des erstarkten Bürgertums, und vor allem der reichen Handelshäuser in Leipzig, Nürnberg und Augsburg. Man suchte und fand in den sächsischen Silbergruben neue Anlagemöglichkeiten. So wurden einerseits neue Silberreviere erschlossen, wie die Gründung der Bergstädte Schneeberg ab 1471, Annaberg ab 1496 und Marienberg 1521 belegen. Andererseits wurde in der Folge auch das Freiberger Revier neu belebt. So wurde 1515 der Bergbau nach Süden bis auf den Brand (Brand-Erbisdorf) ausgedehnt. Seit 1524 wurde die Silberförderung dokumentiert und ab 1529 Ausbeutebögen gedruckt. 1542 gründete man das berühmte Freiberger Oberbergamt. Ab 1632 überrollte der Dreißigjährige Krieg Freiberg und seine Umgebung, in dessen Folge auch der Bergbau vorerst wieder danieder ging. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es langsam zu einem bescheidenen Aufschwung im Freiberger Bergbau. August der Starke, ab 1697 in Personalunion zugleich auch König von Polen, strebte mit Sachsen zur Europäischen Großmacht auf und investierte in den Silberbergbau, welcher hohe Renditen versprach. 1720-1750 erreichten die Freiberger Gruben ein Silberausbringen von 6.000 kg im Jahr. Grund hierfür waren eine neue zentralisierte Verwaltung, Qualifikation der Berg- und Hüttenbeamten und verbesserte Technik. Der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 warf den Freiberger Bergbau erneut zurück.
Geologie und Lagerstätten
Der Freiberger Bergbaubezirk besteht aus grauen Gneisen. Der Hauptteil der Gneise setzt sich aus Quarz, Orthoklas und Biotit zusammen. Im Nordrevier (Nossen, Gersdorf, Siebenlehn) werden die Flasergabbro und Serpentinit unterbrochen. Im Süden dagegen wird der graue Gneis durch die Saydaer Rotgneiskuppel verdrängt. Im Westen lagert sich eine Glimmerschieferzone mit kohlenstoff-führenden Flözen (Bräunsdorf) an das Graugneis-Gebiet an. Je nach Füllungscharakter der Gänge wird zwischen Mineralgängen (z.B. Fluorit, Baryt, Siderit, Quarz), Erzgängen (Ag, Pb-Zn, Cu, Fe u.a.) und Gesteinsgängen (Lamprophyr, Granitporphyr, Quarzporphyr u.a.) unterschieden. Die Erzführung ist im Freiberger Raum an mesothermale silberreiche karbonspätige (Edle Braunspatformation eb) Galenitgänge geknüpft. Von diesen wurden in der langen Bergbaugeschichte über 1000 Erzgänge mit Namen belegt. Am dichtesten geschart sind die erzführenden Gänge im Zentralteil des Freiberger Lagerstättenbezirkes mit den Bergbaurevieren Freiberg-Muldenhütten, Brand-Erbisdorf und Halsbrücke. Die Intensität in den anknüpfenden Randgebieten nimmt teilweise stark ab. Vorwiegend setzen die Gänge im kristallinen Grundgebirge (Gneise, Glimmerschiefer, Phyllit) des nordöstlichen Teils des Erzgebirges auf.
Aus dem Freiberger Revier sind über 1.000 Erzgänge bekannt und bebaut worden. Es wurden hier über 200 verschiedene Mineralienspezies gefunden. Das Freiberger Revier ist bekannt für zahlreiche Typlokalitäten von Silbermineralien, wie etwa Argyrodit, Freibergit, Miargyrit, Freieslebenit, Xanthokon und Pyrostilpnit. Silberführend waren besonders die Gänge der Edlen Braunspatformation (eb) und die vor allem an Gangkreuzen auftretende BiCoNi-Formation (Edle Geschicke). Aber auch die kiesig-blendige Bleierzformation (kb) und die Fluor-barytische Formation (fba) lieferten silberhaltige Erze, vor allem silberhaltigen Galenit, aber auch silberhaltige Fahlerze und Zinkblende.
Insgesamt sind von 1168 - 1969 im Freiberger Bergbau 4.705.984 t Erz gefördert worden, woraus 5.695 t Feinsilber (220 t nach 1945), 185.187 t Blei (92.187 t nach 1945) und 59.274 t Zink gewonnen wurden.
Joachimstal in Böhmen Schacht Einigkeit Copyright: Archiv: Peter Seroka (Collector); Beitrag: Collector Bild: 1246483069 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Joachimstal in Böhmen |
Schacht Einigkeit |
Archiv: Peter Seroka (Collector) |
Jáchymov (St.Joachimsthal liegt ca. 7 km entfernt von der deutschen Grenze bei Oberwiesenthal. 15km NNO Karlsbad und ca. 6 km N von Schlackenwerth (Ostrov).
Kaiser Siegmund schenkte seinem Kanzler Graf Kaspar Schlick die Herrschaft um die Stadt Schlackenwerth (Ostrov) 1434. Um diese Zeit dürfte schon in der Umgebung von Joachimsthal ein kleiner Bergbau umgegangen sein. Die Ansiedlung hieß Konradsgrün. Ein Nachfahre begründete mit anderen zusammen 1515 eine erste Gewerkschaft. Wobei 1515 für die ersten Erzfunde steht. 1516 weiß man von reicher Ausbeute an Silber. Dies lockte boom-artig viele Deutsche und Tiroler in das neugegründete Joachimsthal. Graf Schlick ließ zum Schutz die Burg Freudenstein erbauen. 1519 begann er mit der Prägung der Schlicken- bzw. Löwenthaler. Der Begriff des "Thalers" setzte sich von hier aus nicht nur in deutschen Landen, sondern später im "Tholer" - "Dollar" fort. - Der Bergbau wuchs ausserordentlich schnell, sodass es zu Beginn der 30er Jahre des 16.Jhd. 914 Zechen, 8000 Bergknappen, 800 Steiger und 400 Schichtmeister (Bergwerksleiter) gab. 1534 stieg die Bevölkerung von J. auf den höchsten Stand von 18.200 Menschen. Der an die Gewerken verteilte Gewinn betrug von 1516-1545 insgesamt 3.166.998 Thaler.
Die Silberproduktion betrug pro Jahr im Schnitt etwa 7 to! Der König Ferdinand konnte dies nicht dulden und entmachtete 1545 den Grafen Schlick und brachte auch die Stadt unter seine Kontrolle. - 1620 waren durch Seuchen, Kriege und den Niedergang des Bergbau nur noch 2500 Menschen in der Stadt. 1658 waren nur noch 7 Zechen in Betrieb. Aber 1708 waren es 40. Man beschränkte sich nicht auf das Silber, sondern baute auch auf Blei, Arsen, Kobalt und Wismut. Die neue Periode begann mit der Nutzung des Urans. Man beobachtete schon das Auftreten der Pechblende zu Beginn des 18.Jhd., aber erst 1853 wurde mit der Nutzung begonnen. 1855 entstand eine k.k.Urangelb-Fabrik. Man erzeugte Farben für die Porzellan- und Glasindustrie. Bis 1898 förderte man mindestens 620t Uranerz. Es konnte nicht ausbleiben, dass sich eine "Berg- und Lungensucht" gefährlich bei den Bergleuten bemerkbar machte. Daran erkrankten mindestens 1/3 der Untertage-und Pochwerks-Belegschaft. Piere und Marie Curie gewannen aus Joachimsthaler Pechblende 1889 das Element Polonium wie das Radium. Nach 1945 war Uran das begehrteste Erz. Wegen Erschöpfung der Lagerstätten schloss man den Bergbau 1963/64 endgültig. Da man nach 1900 die heilende Wirkung der "Uranwässer", wohl wegen dem Radongehalt in einem Kurbad nutzte, ist dies auch heute noch der wichtigste Erwerbszweig in J. Der Schacht "Einheit" (Svornost) ist deswegen auch heute noch in Betrieb. Er schüttet 470l/min in das Kurzentrum.
Lagerstätten
Epi- bis mesothermale Erzgänge der Ag-Co-Ni-Bi-As-U-Formation treten in gneisähnlichen Glimmerschiefern nahe dem Eibenstocker Granit auf. Hydrothermale Gänge vom Typ "Schneeberg" streichen meist N-S, seltener O-W. Stehen 60 Grad bis fast senkrecht. Reiche Vererzung besonders an Gangkreuzen. In den oberen Zonen sind reichlich Silber und Silbererze neben Zinkblende und Bleiglanz. In den mittleren Zonen brachen Co, Ni, Bi- und As-Erze. "Speise" wurde ein typisches Mineral-Gemisch aus Speiskobalt, Rotnickel, Wismutglanz, gediegen Wismut sowie Galenit, Chalcopyrit und Sphalerit, evtl auch Silbererze genannt. Die tiefste Sohle führte selten Sulfide, dafür Uraninit. Das Roherz enthielt ca. 1% Pechblende. Es durchsetzte auch das Nebengestein. Der Uranbergbau war die intensivste Phase des Bergbaus. Es wurden 25 Hauptschächte auf 162 Grubensohlen mit 213km Querschlägen und 472 km Abbaustollen aabgeteuft. Angelegt wurden die neuen Schächte: Eduard, Jeronym, Tomas, Jirina, Elias, Nr.2 (später Eva), Leopold, Barbora, Nikolaj, Vladimir, Nr.11 (Adam), Barbora II, Zuzana, Panorama, Popov. Während der gesamten Nachkriegsperiode standen 400 Gänge in Abbau, die Hälfte davon altbekannte. Das meiste Erz lieferten die Gänge Nördl.Jeronym (Hieronymus), Schweizer (Svycar), Kl.Rotengang (Mala Cervena), Fluder und Ypsilon (Rovnost I), Nr.13 (Plavno), Gang D (Panorama), G4 (Svornost), Gang A2 im Erzknoten Albertamy. Gefördert wurden 7199 t Uran, das meiste davon in den Erzknoten Rovnost und Barbora-Eva. Im Vergleich zu anderen Revieren, kann man aber das Jáchymover Uran-Revier als nur kleinere Lagerstätte ansehen.
Montroc, sowie die Flussspatgänge Enbournegade und Le Burc im Umkreis von Alban, Departement Tarn, sind historische Bergbaureviere, in welchen bereits zu gallo-romanischer Zeit Kupfererz abgebaut wurde. Die Flussspatlagerstätten wurden gegen 1944 entdeckt. Mit 80 % der französischen, 20 % der europäischen und ca. 3 % der Welt- Flussspatproduktion war das Departement Tarn der größte europäische Flussspatproduzent. Der Hauptabbau konzentrierte sich auf die Gruben Montroc, Moulinal und Le Burc. Im E und W der Lagerstätte weitere Gänge: Francimant, Roquefayre und St. Jean de Jeannes mit Fördermengen bis 60.000 to. Der Flussspat ist meist derb und bergfrisch hellgrün bis hellbläulich gefärbt.; die Farbe verblasst im Licht. Paragenese: Quarz, Limonit, Chalcopyrit, Siderit. Die hydrothermale, gangförmige Flussspatlagerstätte und der offene Tagebau Montroc liegen a. 14 km SW von Alban, am rechten Ufer des Flusses Dadou, nahe des Stausees Rassisse. Ein ca. 1 km langer, durchschnittlich ca. 7 m mächtiger Flussspat-Quarz-Gang liegt in paläozoischen (ordovizischen) schwarzen Schiefern mit Schichten von Quarz-Feldspat-Pyroklastiten (Kristalltuffe; Syn. Bláverit); stellenweise tritt Chalcopyrit und Siderit in beträchtlicher Menge auf. Die Lagerstätte wurde Anfang der 60er Jahre entdeckt, der Tagebau auf Flussspat begann um 1970. Bis Mitte der 90er Jahre wurden über 2,8 mio to Flussspat durch die Gesellschaft SOGEREM gefördert. Die Quarz-Flussspatgänge liegen in ordovizischen Schiefern, Vulkaniten, Kristalltuffen (Blavierit), silikatischen Brekzien (Quarz-Feldspat-Pyroklastite) und sandigen Sedimenten. Im N der Flussspatprovinz (bei Padies ) treten metamorphe Tuffe auf. |
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Enbournegade liegt ca. 4 km N von Alban. Zwei Flussspatgänge im oberen Bereich eines flachliegenden Quarzlagerganges. Die älteste der im Bergbaurevier von Alban abgebauten Lagerstätten.
Le Burg (Le Bure, Le Burc) befindet sich ca. 6 km SW von Alban, ca. 10 km N von Montroc. Paläozoische Schiefer mit Schichten von Vulkaniten und sandigen Sedimenten. Hydrothermale Lagerstätte. Ein ca. 900 m langes und insgesamt bis zu 235 m mächtiges Flussspat-Quarz-Gangsystem, in welchem der Flussspat, bedingt durch Störungszonen, in Linsen von drei Hauptgängen mit Mächtigkeiten bis 10 m auftritt. Die wesentlichen Gangmineralien sind Quarz und Fluorit; Paragenese: Chalcopyrit und Siderit. Das Vorkommen wurde seit 1953 erschlossen. Bis Ende der 1980er Jahre wurden in der Untertagemine ca. 450.000 to hochreinen Flussspats von der Gesellschaft SOGEREM gefördert. Die Jahresproduktion betrug ca. 50.000 to. In der Nachbarschaft von Le Burg wurden auch zwei kleinere Vorkommen bei Coutery und Margoux abgebaut.
Grube Rudolf, Dreislar über Tage Anlage Grube Dreislar: Schmiede, später Kompressorhaus. Trafohaus. Copyright: kraukl; Beitrag: kraukl Fundort: Deutschland/Nordrhein-Westfalen/Arnsberg, Bezirk/Hochsauerlandkreis/Medebach/Dreislar/Barytgrube Bild: 1146945377 Wertung: 10 (Stimmen: 1) Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Grube Rudolf, Dreislar |
über Tage Anlage Grube Dreislar: Schmiede, später Kompressorhaus. Trafohaus. |
kraukl |
Dreislar ist eine der bekanntesten deutschen Baryt-Lagerstätten; sie liegt im SE-Teil des Hochsauerlandkreises, etwa 5,5 km SSW von Medebach. Die Schwerspat (Baryt)-Grube wurde von der Sachtleben Bergbau GmbH betrieben. Es wurde auf 2 Hauptgängen gebaut, die ihrerseits von weiteren kleineren Gängen begleitet sind. Matrix ist silifizierte Grauwacke und Tonschiefer der Kulm Facies.
Seit 1957 wurde Baryt im Tage- und Tiefbau abgebaut. Die Lagerstätte bestand aus zwei Haupt- (Karl und Rudolf) und mehreren Nebengängen. Die Erstreckung dieser Gangsysteme betrug von der Erdoberfläche zur Tiefe hin 500 m. Gang 1 (Karl) war nordwest-südostgerichtet. Gang 2 (Rudolf) zweigte vom Gang 1 nach Süden hin ab. Beide Gänge fielen halbsteil nach Osten hin ein. Die Gangmächtigkeit lag bei 2-10 m bei über 500 bzw. 300 Meter Länge. Im Jahr 2007 wurde die Förderung eingestellt, nachdem die Lagerstätte erschöpft war.
Entstanden ist diese Lagerstätte vor ca. 50 Millionen Jahren. Dreislar liegt direkt an der Altenbüren-Kellerwald Bruchzone mit einer Reihe von Verwerfungen und Rissen. Durch tektonische Verschiebungen -der sauerländische Bergrücken wurde bei gleichzeitiger Absenkung der Berleburger Mulde angehoben- entstanden im ca. 350 Millionen Jahre alten sandigen Tonstein Gänge und Risse. Heiße, aufsteigende, bariumhaltige Lösungen, die aus einer tiefreichenden Bruchzone im Gebirge kilometerweit aufgestiegen sind, haben sich in diesen Gängen und Rissen abgesetzt. Diese Ganglagerstättenbildung ist typisch epigenetisch/hydrothermal. Ca. 90% der Gangfüllungen bestand aus Baryt, der Rest aus Quarz und eisenhaltigem Dolomit.
Roșia Montană (deutsch Goldbach, ungarisch Verespatak) ist eine Gemeinde im Kreis Alba in Siebenbürgen, Rumänien. Der Ort ist auch unter den alten rumänischen Bezeichnungen Roșia Abrudului und Roșia de Munte, dem deutschen Namen Rotseifen und dem lateinischen Alburnus Maior bekannt. Der Ort Roşia Montană und die gleichnamige Mine liegen ca. 85 km nördlich der Stadt Deva. Der Minenkomplex erstreckt sich über 21,2 Quadratkilometer und gehört damit zu den größten Goldlagerstätten in Europa. Das unterirdische, zum Teil bis vor wenigen Jahren noch genutzte Stollensystem ist mehrere hundert Kilometer lang. Bereits in römischen Zeiten hatte das Stollensystem eine Länge von 145 km, wie archäologische Funde, u.a. Schrifttafeln, beweisen. |
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Traurige Berühmtheit erlangte der einst staatlich geführte Bergbau durch zahlreiche Schlagzeilen über den Verkauf an einen kanadischen Minenbetreiber (Gabriel Resources), der in nur wenigen Jahren die Restbestände an Gold und Silber (zusammen ca. 57 Millionen Unzen) mittels eines großflächigen Tagebaus fördern möchte und auch vor dem Einsatz von Cyanid nicht zurückschreckt. Eine dauerhafte Zerstörung der wunderschönen Landschaft und der einmaligen Kulturgüter wären die Folgen.
Nach einem Artikel der WirtschaftsWoche lagern hier 10 Mio. Unzen wirtschaftlich abbaubarer Resourcen an Gold. Deren Abbau verzögert sich angeblich wegen dem verwendeten Cyanid. Wobei es sich fragt, was dagegen einzuwenden ist, weil das normale Praxis ist. Die Bevölkerung (arm) ist natürlich aus wirtschaftlichen Gründen dafür. Betreiberplanungen sollen vorbildlich (EU-Richtlinien) sein. - Es sollen hier Umweltaktivisten, bezahlt durch den Großspekulant Soros, sein, die es bisher schafften, dass das Umweltministerium das Projekt bisher auf Eis legte.
Der Ort Roşia Montană kann auf eine über 2000-jährige Bergbaugeschichte zurückblicken. Im Jahre 106 n. Chr. machte der römische Kaiser Marcus Ulpius Trajanus die Gebiete nördlich der unteren Donau, genannt "Dacia", zur römischen Provinz. In diesem Zusammenhang vielleicht interessant, dass das hier vorkommende Wirtsgestein Dacit heißt, welches im englischen "Dacite" genannt wird und eine Ableitung vom lateinischen Dacia ist. In den Gruben kamen nachweislich Sklavenarbeiter wie fast überall im römischen Reich zum Einsatz. Besonders günstig war die Nähe zum Fluss Mureş, über den die wertvolle Goldfracht über weitere Flüsse und dem Schwarzen Meer nach Rom transportiert werden konnte. Um 270 n. Chr. verlor Kaiser Aurelian das Gebiet an die Westgoten und der Bergbau wurde nur noch sporadisch geführt und kam zeitweise gänzlich zum Erliegen. |
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An der Situation, maßgeblich beeinflusst durch die Nähe zur Grenze und zahlloser Völkerwanderungen, änderte sich bis zum Spätmittelalter nichts. Erst durch Zuwanderungsmaßnahmen durch ungarische Könige beruhigte sich die Lage etwas und der Bergbau konnte unter der Führung von Maria Theresia (1717–1780), wennauch in kleinerem Maße, wieder stattfinden. Unter anderem waren auch deutsche Bergleute aus dem heutigen Sachsen an der Wiederinbetriebnahme beteiligt, was man auch an der Bauweise der Bergarbeiterhäuschen in dieser Region sehen kann. In ihrer Ursprünglichkeit sind sie wohl hierzulande kaum noch anzutreffen, in Rumänien werden sie aber tw. bis heute als Behausungen genutzt. Roşia Montană wurde als eine der größten Minen zum finanziellen Stützpfeiler für die Monarchie und nach deren Zerfall finanzielles Rückgrat für ein autonomes Rumänien. Heute wird das Gold in kleinen Tagebauen gewonnen.
In der Lagerstätte Roşia Montană erscheint Gold in zwei mineralisierten und hydrothermal alterierten sub-vulkanischen porphyrischen Dacit-Intrusiva, die im ausgehenden Tertiär in eine Sequenz aus kreidezeitlichen Sedimenten, vorrangig Schwarzschiefern, und miozäne fein- bis mittelkörnige Sedimente und tuffartigen Grits, vertikal intrudierten. Die Hauptdacitkörper haben eine weite laterale Ausdehnung entlang mindestens einer stratigraphischen Grenzschicht. An der Oberfläche tritt die Mineralisation über einer Fläche von 3,0x3,5 km2 auf. Die Intrusiva sind gebunden an zwei regionale Bruchzonen, die NE und NW streichen und scheinbar die Ursache für die Fokusierung der verschiedenen Phasen sub-vulkanischer Intrusionen und Breccien in dieser Schwächezone sind. Auch die späteren Generationen von Mineralisationsadern und Fluidströmen stehen im zeitlichen Zusammenhang zur Aktivität der Störungen. Weiterhin treten Breccien- Schlote auf, die als Diatreme interpretiert werden und Mikrokonglomerate, die aus vulkanogenen Klasten aufgebaut sind; beide Gesteine sind ebenfalls mineralisiert worden. Innerhalb von Cetate besitzen die beiden Breccien-Schlote Cetate und Carpeni und innerhalb von Cirnic die 4 Schlote Napoleon, Corhuri, Cantaliste sowie Piatra Corbuli die höchstgradige Mineralisation. Zwischen den Dazit-Körpern Cetate und Cirnic befindet sich eine Einheit, die Schwarze Breccie genannt wird.
Die Erzvorkommen von Roşia Montană sind epi- bis mesothermal, in einem niedrig Schwefel-System mit einfacher Metallurgie entstanden. Die Mineralisation enthält Gold als Elektrum (Legierungen mit bis zu 20 % Ag) und in gediegener Form meist gebunden an Sulfide (hauptsächlich Pyrit). Die Gold-Silber-Mineralisation ist verbunden mit feinen disseminierten Sulfiden, hinzu kommen Quarzadern, Silifizierung und Alteration, wobei es zur Bildung von Adular, Sericit, Karbonaten, Chlorit, Epidot und weiteren Tonmineralen kam. In der Umgebung von Cetate und Cirnic befinden sich weitere vererzte Komplexe, die die Namen Orlea-Tarnia, Jig- Vakloaia, Gauri und Cirnicel tragen, und allesamt in den Bereich des Großprojektes Roşia Montană gehören und insofern sie noch nicht dem Abbau unterliegen, stark exploriert werden.
Bou Azzer Zentrum des Bergbaureviers Bou Azzer mit dem Schacht N2 (Tizi filon 2E) Copyright: Peter Seroka; Beitrag: Collector Bild: 1318598428 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Bou Azzer |
Zentrum des Bergbaureviers Bou Azzer mit dem Schacht N2 (Tizi filon 2E) |
Peter Seroka |
Der Anti-Atlas in Marokko ist bekannt für eine Vielzahl von wirtschaftlich bedeutenden und im Abbau befindlichen Mineralisationen (u. a. Au, Ag, Cu, Co). Bou Azzer ist ein Bergbauzentrum im Anti- Atlas, ca. 125 km (Straße) S von Ouarzazate. Der Name steht für eine der weltgrößten Kobalt-Nickellagerstätten der Welt. Das Revier erstreckt sich über fast 70-90 km mit den wichtigsten Einzellagerstätten Bou Azzer, Aghbar, Tamdrost, Oumlil, Méchoui, Ambed, Ightem, Ait Ahmane und Bleida. Die Erzförderung begann 1928. Abbau untertage. Aktuell werden wesentlich die Primärerze (Arsenide) gefördert und aufbereitet.
Die ausgedehnte Lagerstätte Bou Azzer liegt auf einem präkambrischen Grundgebirge mit einer silikatisch-karbonatischen Decke, welche an eine tektonisch remobilisierte und rekonzentrierte meteorische Verwitterung gebunden ist. Der Bou Azzer Inliner zeigt einen Ausschnitt eines Panafrikanischen Orogengürtels, der umlagert wird von paläozoischen Hüllserien. Die hydrothermal gebildeten Co-As(-Au)-Vererzungen sind innerhalb von Quarz-Karbonat-Gängen entlang der Grenzen, bzw. grundsätzlich an steilstehenden Störungen im Kontakt zu neoproterozoischen Mantelperidotiten (Serpentinisierte Harzburgite und Dunite), Quarz -Dioriten und präkambrischen sedimentären und vulkanischen Gesteinen konzentriert.
In mancher Hinsicht erinnern die Arsenate von Bou Azzer an andere Vorkommen, wie Wittichen oder Richelsdorf in Deutschland oder Sainte Marie aus Mines im Elsass. Erythrin kommt im gesamten Kobalt-Bergbaugebiet vor. Die Vorkommen sind bis auf eine Teufe von 300 m bekannt (Aghbar). Auf manchen Halden wie in Ait Ahmane sind die Erzblöcke erdig-rosa gefärbt. Die Kobaltarsenide und Sulfoarsenide (Skutterudit etc.) altern grundsätzlich zu Erythrin, wobei sie verwittern oder Neubildungen enstehen. Die deutlichsten Neubildungen entstanden durch Verwitterung in den sehr stark gealterten Erztrümern. Einer der Hauptgründe für das Entdecken der Lagerstätte waren diese Verwitterungsprodukte an der Oberfläche, obwohl Erythrin auch in Teufen bis zu 300 m auftritt ( z.Bsp. Aghbar) und einen Beweis für die Unregelmässigkeit der Oxidationszone bietet.
Imiter liegt ca. 32 km südwestlich von Tinerhir (Tinghir) im nördlichen Bereich des Gebirgszuges Jebel Sarhro, welcher zum Anti-Atlas gehört. Es ist eines der weltweit größten Silbervorkommen, welches zur Zeit von der Bergwerksgesellschaft SMI abgebaut und aufbereitet wird. Silber wurde schon im Mittelalter gefördert. Zwischen der Mitte und dem Ende des 13. Jahrhunderts geriet die Lagerstätte in Vergessenheit, eine erneute Aufnahme der Bergbauaktivitäten erfolgte erst in den 1950er Jahren. Es ist eine gangförmige neoproterozoische, epithermale Lagerstätte mit hochgradigen Ag-Hg-Erzkörpern in dolomitischen bzw. Vulkanit-Quarzgängen in einer Zone aus schwarzen Schiefern und Grauwacken, verteiltes (disseminated) Silber findet sich bis über 500 m Teufe (Bohrkern). Der Silbergehalt beträgt teilweise bis zu 1.000 g pro Tonne Erz. Die Reserven werden auf ca. 2 Mio. t Silbermetall geschätzt. Die jährliche Silbergewinnung liegt bei mehr als 200 t. Im Mittelalter wurden ca. 1.000 t Silber, zwischen 1970 und 2008 ca. 4.000 t Silbermetall erzeugt. Das Silber tritt jedoch nicht nur disseminiert, sondern auch in bis zu 100 kg schweren plattigen Aggregaten auf. Das Vorkommen ist bekannt für teilweise riesige Silber-(Amalgam)-Stufen und schöne Proustite sowie Pyrargyrite, welche in recht großer Menge seit etwa Ende der 1990er Jahre auf dem Markt sind. Imiter ist die Typlokalität für das Mineral Imiterit. Zudem für Amalgam, welches bis zu 40 % Hg enthalten kann (Kongsbergit), Akanthit (in hervorragenden, leider jedoch meist mattschwarzen Kristallen), Dolomit (Gangart), Pearcit (meist auf Proustit), Quarz (Gangart), Silber (gediegen, blechförmig, massiv), sowie weitere Mineralien, die jedoch noch auf Bestätigung warten, bzw. Varietäten, Gemische oder Alterungsprodukte sind. Seltene Silbermineralien sind Dyskrasit, Fettelit, Imiterit, Polybasit, Stephanit, Sternbergit und Strohmeyerit. Nur wenige Kilometer entfernt von Imiter liegt das Massiv Igoudrane im Jebel Sarho-Gebirge, Anti-Atlas. Hier wurde eine reiche Silberlagerstätte (Puit Igoudrane) mit ca. 500.000 t Reserven bei einem Silbergehalt von 750 g/t exploriert und seit etwa 1997 abgebaut. Die Erzgänge liegen in Granodiorit. Die flachen, an der Oberfläche zutage tretenden sichtbaren Gänge gediegenen Silbers der Lagerstätte Zgounder wurde bereits zwischen dem 10. und dem 13. Jh. abgebaut und ruhte dann bis Ende der 1960er Jahre Explorationsarbeiten zu einer neuen Bergbauphase führten. Das Ag-Hg-Cu-Vorkommen am Berg Siroua im Anti-Atlas, ca. 15 km nordöstlich von Askaoun, Provinz Taroudant und ähnelt Imiter. Es ist eine epithermale Lagerstätte mit mineralisierten schmalen Quarz-Calcit-Gängen in mittel- bis präkambrischen Sedimentiten und Diabasen der vulkanischen sedimentären Soroua-Formationen. Das Silbererz kommt überwiegend disseminert vor. |
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Zgounder wurde zwischen 1982 und 1990 im Untertagebetrieb von der Bergbaugesellschaft SOMIL abgebaut, der Ausstoß lag bei 75 - 80 t pro Jahr. In dieser Zeit wurden ca. 500.000 t Erz mit einem Durchschnittsgehalt von 330 g/t aufbereitet. 1990 wurde die Grube wegen des gefallenen Silberpreises suspendiert, die Bergbauanlagen jedoch instandgehalten. 1999 gab es Pläne, den Abbau mit Reserven von 420.000 t bei einem Silbergehalt von 102 g/t, sowie die Aufbereitung der alten Halden (geschätzt 83.000 t mit 289 g Ag/t) wieder aufzunehmen.
Cerro Rico - Potosi Silberlagerstätte Cerro Rico, Potosi, Bolivien Copyright: Mhwater; Beitrag: Collector Bild: 1328978868 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Cerro Rico - Potosi |
Silberlagerstätte Cerro Rico, Potosi, Bolivien |
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Der Cerro Rico (Reicher Berg) ist ein 4.800 m hoher Berg in den Anden bei Potosí, Bolivien. Der Berg ist berühmt, weil er in der spanischen Kolonialzeit die größten Silbervorkommen hatte. Auch heute noch wird dort Silber und Zink abgebaut.
Geologisch ist der Cerro Rico ein stark gealterter Berg aus silikatischen (serizitisch gealtert, silizifzierte, ordovizische Tonschiefer), pyritisierten oder chloritisierten vulkanischen Gesteinen (Latit-Porphyr, Vulkanoklastika) im bolivianischen Zinn-Silbergürtel, bzw. eine der an Sn- und Ag-reichen subvulkanischen Lagerstätten. Der Berg ist die größte Silberlagerstätte der Welt und steht im Zusammenhang mit der außergewöhnlich langlebigen konsumierenden Plattengrenze, ähnlich wie andere Ag-Lagerstätten in den Kordilleren des westlichen Nord- und Südamerika. Die Lagerstätte besteht hauptsächlich aus hydrothermaln Erzgängen, welche einen gealterten dacitischen Lavadom durchschneiden, sowie dem darunterliegenden Tuffring und Explosionsbrekzien. Der Lavadom wurde im Miozän vor ca. 13,8 Ma (+/- 0,2 Ma) extrudiert, die Mineralisierung fand innerhalb von 0,3 Ma nach der Bildung des Doms statt. Der Kern der Lagerstätte besteht aus Cassiterit, Wolframit, Bismuthinit und Arsenopyrit, umgeben von niedriger temperierten Mineralvergesellschaftungen aus Sphalerit, Galenit, Bleisulfosalzen und Silbermineralien. Bisher wurden 55 Mineralien beschrieben, darunter die Silbermineralien und Silbererze Akanthit, Andorit, Argyrodit, Chlorargyrit, Diaphorit, Freibergit, Miargyrit, Pyrargyrit, Pyrostilpnit, Silber (gediegen) und Stephanit sowie die Zinnmineralien Kassiterit und Stannit.
Anden - Impression Landschaft in der Region Arequipa; Vulkan Nevado Mismi und Laguna Lima Cota Copyright: Daniel Stein; Beitrag: Collector Bild: 1354659343 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Anden - Impression |
Landschaft in der Region Arequipa; |
Daniel Stein |
Arkata ist eine Silberlagerstätte im Departemento Arequipa, ca. 180 km nordnordwestlich von der Stadt Arequipa. Sie liegt auf einer Höhe von 4.600 - 4.900 m. Arkata ist die jüngste bekannte Adular-Serizit-Typ epithermale gangförmige Lagerstätte im miozänischen Vulkangürtel von Südperu mit predominanter Silber- und variabler Gold-, Blei- und Zinkmineralisation. Die vorherrschenden Erzmineralien sind Pyrargyrit, weitere Ag-Sulfosalze, silberhaltiger Tetraedrit, Akanthit und Elektrum. Sie werden begleitet von Pyrit, Sphalerit, Galenit, Chalkopyrit, Arsenopyrit, Pyrrhotin, Stibnit und Markasit. Zu den akzessorischen Elementen zählen Quecksilber und Antimon. Gangarten sind Fluorit, Rhodochrosit, Mn-Silikate, Quarz und Siderit. Adular sowie radiale Aggregate von Calcit und Chlorit sind ständige Erzbegleiter.
Die Lagerstätte befindet sich im südöstlichen Teil der Huanzo Cordillera, im so genannten Puquio-Caylloma-Gürtel. Dieser zeichnet sich durch Lavadome aus intermediären bis sauren Vulkaniten aus, die auf das frühe Miozän bis ins späte Pliozän datiert werden können (Candiotti et al., 1990). Zudem treten pyroklastische Gesteine (rhyolitische bis rhyodazitische Tuffe) auf, die auf eingestürzte Calderen zurückzuführen sind. Der Vulkanismus ist kaliumreich und kalk-alkalin, da er an die Subduktion der Nazca-Platte unter die Anden gebunden ist, welche im späten Mesozoikum begann. Diese Subduktion induziert nicht nur die kalk-alkalinen Intrusiva und Extrusiva, sondern auch störungskontrollierte Backarc-Becken (Fletcher et al., 1989).
Die Gänge sind an zwei vordefinierte Störungssysteme gebunden, wobei das E-W bis ESE-WNW streichende System über das NE-SW streichende System dominiert. Die Gänge sind über eine Fläche von etwa 20 km² aufgeschlossen und sind meist durchgängig, mit relativ gleich bleibendem Streichen und Einfallen. Die Mächtigkeit variiert von 0,8 – 3,0 m.
Die Mine ist zu 100% in Besitz von Hochschild Mining Plc, die ihren Sitz in London hat und neben Arcata weitere Minen in Nord-, Süd- und Zentralamerika betreibt. Die gesamten Reserven von Arcata, welche neben den gesicherten auch die vermuteten Reserven beinhalten, beliefen sich im Juni 2006 auf 930,000 Tonnen mit einem durchschnittlichen Gehalt von 462 g/t Silber und 1.26 g/t Gold (Hochschild Mining Plc).
Arcata ist die erste Mine, die durch Hochschild Mining Plc im Jahre 1964 in Peru in Betrieb genommen wurde. Das Vorkommen wird untertage abgebaut, das Erz wird mittels Flotation in einer Konzentrationsanlage zu Silber-/Gold-Bulk aufbereitet. Der Abbau wird als konventionelle „cut-and-fill“-Methode durchgeführt und das Erz mit Hilfe von Flotationsanlagen konzentriert. Es verlassen somit am Tag 25 – 30 t Erzkonzentrat (Ag, Zn, Au) die Mine, wobei die Ausbeute im Vergleich zu den anderen Minen mit etwa 88,5 % Silber und 83,5 % Gold sehr gering ist, was auf den hohen Gehalt an Arsen zurückzuführen ist. Der Silbergehalt der Erze beträgt durchschnittlich 712 g/t.
Butte - Montana Berkeley Pit und Yankee Doodle Klärbecken Copyright: NASA Public Domain; Beitrag: Collector Bild: 1355217393 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Butte - Montana |
Berkeley Pit und Yankee Doodle Klärbecken |
NASA Public Domain |
Die Bergbaugeschichte in Montana begann im Jahr 1864, als hunderte von Prospektoren an den Silver Bow Creek eilten, um an den neuen Goldfunden teilzuhaben. Wenngleich die erste Phase des Bergbaus Gold und Silber waren, lag die Quelle des eigentlichen Reichtums von Butte jedoch in den Kupfergruben. Bedingt durch den Beginn des Elektrifizierungs-Zeitalters und den enormen Bedarf an Kupferdraht entstand eine riesige Nachfrage nach Kupfer, welches in Butte in großen Mengen vorhanden war. Butte de, besonders im 1. Weltkrieg, eine der wohlhabensten Städte der USA, bekannt als „Reichster Hügel der Welt“. Zwichen 1880 bis zum Beginn der 1990er Jahre produzierte Butte an die 11 mio to Kupfer, 2,6 mio to Zink, ca. 2 mio to Mangan sowie 84.000 to Gold und ca. 2 mio to Silber sowie Blei und Molybdän. Während der Boom-Jahre gab es in Butte nicht weniger als 45 Bergbauunternehmen; es war jedoch letztlich eine Frage der Wirtschaftlichkeit und Effizienz, dass im Laufe der Jahre nur eine einzige Bergbaugesellschaft alle anderen übernahm – die Anaconda Company. In den 1920er Jahren expandierte Anaconda nicht nur in die Herstellung von Kupfer-Endverbraucherprodukten, sondern auch in den Zukauf anderer Lagerstätten, darunter die weltgrößte Cu-Lagerstätte Chuquicamata in Chile. Im 2. Weltkrieg gab es noch einmal einen Bedarfsanstieg, im Jahr 1955 begann der Abbau im Berkeley Pit, welcher pro Tag 225.000 to, davon 60% Cu-Erz produzierte. 2001 wurde der Abbau eingestellt, jedoch 2003 wieder neu aufgenommen und hält bis heute an, dank gestiegener Rohmetallpreise. Obwohl noch immer bedeutende Reseren bekannt sind, wurde der Abbau in großem Maßstab eingestellt; es wird lediglich niedriggradiges porphyrisches Erz östlich von Berkeley gefördert.
Die Butte Cu-Mo-Lagerstätte besteht aus einem komplexen Stockwerk von Gängen, von welchen man annimmt, dass sie in mehrfachen Episoden entstanden sind. Der Haupt-Intrusionskörper (Boulder Batholith) drang in einen zentralen tektonischen Block ein, welcher im N durch präkambrische Gesteinsgürtel und im S durch archaische Gneise, Schiefer und Granite begrenzt wird. Der Batholith liegt über präkambrischen, paläozoischen und mesozoischen Schichten, jedoch unterhalb spätkretazäischer Vulkanite. Der Cu-Porphyr ist an Butte Quarz-Monzonit (datiert ca. 76 mya) am südlichen Ende des Batholiths gebunden. |
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Die magmatischen hydrothermalen Lagerstätten werden als hypogen mit supergener Anreicherung definiert. Nahezu alles Erz kam aus aus einem E-W-streichenden Gangsystem (sogen. Anaconda-System) und häufig NW-streichenden Gängen. Die Anaconda-Gänge waren bekannt für ihre ausgedehtne und konsistene Mineralisierung, sowohl horizontal als auch vertikal. Sie verliefen über eine Distanz von ca. 8 km und reichten bis in eine Teufe von 1.500 m. In den Bonanza-Jahren überwog in den Anaconda-Gängen Chalkosin; die Mine Emma war bekannt für ihren 35 m mächtigen Gang aus reinem Rhodochrosit. Die wesentlichen Mineralien der aderen Gangsyteme (Bsp. Blue vein system)waren Chalcopyrit, Enargit, Chalkosin, Bornit und Sphalerit. In den peripheren Zonen war Kupfer praktisch abwesend. Dort bestand die Mineralisation aus Sphalerit, Rhodochrosit und gediegen Silber sowie geringeren Mengen Akanthit, Stephanit, Proustit und Pyrargyrit.
Gangförmige Au-Ag-Pb-Cu-Zn-Lagerstätte Sunnyside Mine Sunnyside Mine , Eureka Gulch, San Juan Mountains, San Juan County, Colorado Eine gangförmige Au-Ag-Pb-Cu-Zn-Lagerstätte, assoziiert; mit dem Eureka-Graben; Photo by P. Carrara, 1979 - USGS Copyright: USGS; Beitrag: Collector Bild: 1192777489 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Gangförmige Au-Ag-Pb-Cu-Zn-Lagerstätte Sunnyside Mine |
Sunnyside Mine , Eureka Gulch, San Juan Mountains, San Juan County, Colorado |
USGS |
Die Sunnyside Mine liegt im Eureka Bergbaurevier, San Juan County, ca. 11 km NE von Silverton in Colorado am ehemaligen Ufer des Lake Emma. Der Höhepunkt des Bergbaus war gegen Ende der 1800er und Anfang der 1900er Jahre.
Im Jahr 1860 wurde alluviales Gold in den San Juan-Bergen gefunden; erste Prospektionsarbeiten begannen jedoch im Jahr 1873 nach Unterzeichnung des „Burnout-Treaty“-Abkommens mit den Ute-Indianer, welche die Eigentümer des Gebietes waren. 1873 wurde die Lagerstätte, bzw. der Gang Sunnyside entdeckt und abgesteckt. Im Laufe der nächsten 24 Jahre wechselte der Claim mehrfach seine Besitzer, im Jahr 1900 übernahm der Richter John Terry die Grube; 1917 wurde der Bergbaubetrieb an die American Smelting and Refing Co. Verkauft. Nach Errichten einer selektiven Flotationsanlage wurde die Sunnyside Mine eine der größten Untertagegruben von Colorado. 1927 produzierte die Grube 1.000 t pro Tag und beschäftigte mehr als 500 Mitarbeiter. In den 1960er Jahren konzentrierte sich der Bergbau auf den Washington-Gang oberhalb des American Tunnel Transportweges. In den 1970er Jahren wurden neue reiche goldführende Gänge entdeckt und unterhalb des Lake Emma abgebaut. 1978 brach die Grube in den Lake Emma, wobei mehr als 4 mio t Schlamm und Wasser in die Gewerke geschwemmt wurden. 1985 ging das die Grube besitzende Unternehmen Standard Metals in Konkurs und wurde von Echo Bay Mines geleast und ab 1988 wieder gefördert.
Aktuell wird die Grube durch das Unternehmen Alta Bay Mines im Joint Venture mit Echo Bay Mines Ltd. exploriert. Die Sunnyside Mine produziert ca. 700 t Erz pro Tag und ist Colorados größte Untertage-Grube. Geologie und Lagerstätte Die San Juan Mountains bestehen aus mächtigen Anhäufungen mittel- bis spättertiärer Laven und pyroklastischer Gesteine. Die vulkanischen Gesteine überlagern paläozoische und mesozoische Sedimente und teilweise verwitterte präkambrische Vulkanite, Plutonite und metamorphisierte Sedimente.
Während des mittleren Tertiär, vor etwa 32 Ma (Oligozän), wurden durch weiträumige Vulkanausbrüche, ausgehend von einer Serie zentraler Vulkane, Rhyodacit-Asche- und Lavaströme abgelagert; vor etwa 28 Ma gab es erneute vulkanische Aktivitäten mit gewaltigen Aschemengen, welche die San Juan und Uncompahgre-Calderas schufen. Weitere 500.000 Jahre nach dem Entstehen der Calderas entstand die ringförmige Silverton Caldera durch pyroklastische Eruptionen innerhalb der San Juan Caldera. Durch wiederaufgestiegenes Magma bildete sich ein Dom über den Sedimenten und vulkanischen Gesteinen zwischen den beiden Calderas; dieser kollabierte jedoch durch erneute vulkanische Eruptionen, wobei der Eureka-Graben zwischen den Calderas entstand. Die Vererzungen liegen in Verwerfungen und in Brüchen innerhalb der nördlichen Hänge des Eureka-Grabens , welcher aus Quarz-Latit-Laven, Brekzien und tuffartigen Sedimenten besteht. Dieses vulkanischen Einheiten sind die Wirtsgesteine der Sunnyside Mine. Die steil abfallenden Ross Basin, Sunnyside, Bonita, and Toltec-Verwerfungen enthalten die wichtigsten Erkkörper des Eureka-Bergbaureviers. Die Bildungsmechanismen der Gänge sind komplex und zeigen sukzessives Wiedereröffnen von Spalten und Mineralablagerungen, wobei in jeder Phase eine bestimmte Mineralisation stattfand. Die Haupt-Erzminerale sind Sphalerit, Galenit, Chalcopyrit, Tetraedrit und gediegen Gold. Die gewöhnlichen Gangarte sind Quarz, Pyroxmangit, Pyrit, Rhodochrosit, Fluorit und Calcit.