Mineralienatlas - Fossilienatlas
Edelsteine haben die Menschen schon seit jeher wegen ihres strahlenden Glanzes fasziniert. Aber nicht nur geschliffene Edelsteine glänzen, auch jedes unbearbeitete Mineral hat, wie etwa die Glimmerblättchen im Flusssand zeigen, seinen ganz speziellen, charakteristischen Glanz.
Einfach messbar ist Glanz nicht, er wird in der Regel durch Vergleiche mit Gegenständen des täglichen Lebens beschrieben.
Folgende Arten des Glanzes lassen sich unterscheiden:
Herzförmiger Zwilling nach {130} |
Mina Trentini, Contrada Trentini, Torrebelvicino, Vicenza, Veneto, Italien |
Matteo Chinellato |
ist der strahlende Glanz, den man von geschliffenen Diamanten und Bleikristallglas kennt. Beispiel: Cerussit
Suche Mineral mit Diamantglanz
Cordierit |
Größe: 74x58 mm; Fundort: Richmond Soapstone Quarry, Richmond, Cheshire Co., New Hampshire, USA |
Kevin Downey |
erinnert an schimmernde Fettflecken auf Pergamentpapier. Beispiel: Cordierit
Pyrit (SNr: 0172) ![]() |
Größe: 35x35x30 mm; Fundort: Hotazel, Kalahari Manganfeld, Provinz Nordkap, Südafrika |
slugslayer |
entspricht dem Glanz von poliertem Metall, etwa Stoßstangen, Alufolie. Beispiel: Pyrit
Epidot |
Größe: 6,75 mm; Fundort: Viùtal (Val di Viù), Lanzotal (Valli di Lanzo), Turin (Torino), Piemont (Piemonte), Italien |
Matteo Chinellato |
entspricht dem Glanz von einfachem Fensterglas. Beispiel: Epidot, Apatit
Pektolith |
Größe: 10,6 x 10,0 cm; Fundort: Prospect Park Quarry, Prospect Park, Passaic Co., New Jersey, USA |
Rock Currier |
weisen Mineralien auf, die einen wogenden Lichtschein zeigen, wie er bei Naturseide zu beobachten ist. Beispiel: Pektolith
glänzen wie metallische Mineralien nur etwas matter. Beispiele: Sphalerit, Zinnober, Cuprit
Suche Mineral mit Submetallglanz
Margarit (SNr: B002245) |
Fo.: Grünig Quarzit-Bruch, St. Jakob, Pfitschtal, Südtirol, Italien, farblose-weiße, blättrige XX BB 9,0mm |
Hannes Osterhammer |
erinnert an die Innenseite mancher Muschelschalen (Perlmutt), die einen weißlichen Schimmer mit farbigem Lichtschein zeigen. Beispiel: Margarit
Suche Mineral mit Perlmuttglanz
haben z.B. die frisch zerschlagenen Teerbrocken, die man bei Straßenbauarbeiten sieht. Beispiel: Gadolinit, einige Opale. Diese Glanzart spielt eine weniger große Rolle.
Bernstein |
Fund von 1993 kurz vor der Schließung; Fundort: Braunkohletagebau Greifenhain, Niederlausitz, Brandenburg, Deutschland; Größe: 4 x 2 x 2 cm |
Mineralroli |
weisen Mineralien auf, die an den klebrigen Saft der Baumrinde (Harz) bzw. (Wachsglanz) an Kerzenwachs erinnern. Beispiel: Bernstein
Kaolinit nach Orthoklas |
Pseudomorphose von Kaolinit nach Orthoklas x (ca. 1,5 cm); Fundort: Goodsprings, Clark, Nevada, USA |
berthold |
ist ein Mineral, das fast oder gar keinen Glanz aufweist. Beispiel: Kaolinit
Suche matt glänzende Mineralien
Der Glanz entsteht durch die Reflektion des einfallenden Lichts. Der nahezu ideale Glanz ist z.B. eine hochglanzpolierte Metallplatte. Warum poliert? Hat eine Oberfläche eine glatte, einheitliche Oberfläche, auch auf der mikroskopischen Skala, wird das einfallende Licht in eine Richtung reflektiert. Die Oberfläche glänzt. Ist die Oberfläche aber leicht rau, wird das Licht über eine Vielzahl kleiner Flächen in viele Richtungen gelenkt, der Glanz nimmt ab. Warum glänzt aber eine glatte Glasscheibe nicht so wie ein Diamant? Hier kommt neben der Oberflächenrauigkeit der zweite Aspekt: das Reflektionsvermögen. Durch ein Wechselspiel von Reflektion, und untergeordnet Absorption, entsteht der Glanz. Der Diamant hat durch seine hohe Brechzahl ein höheres Reflektionsvermögen, er glänzt stärker als Glas.
die den Glanz beinflussen.
Sternen-artige Strahlen die sich im Mineral ausbreiten. Beispiel: Rubin (siehe auch: Asterismus)
Aventurin |
Dunkelgrüner Aventurin, Trommelstein ohne Fundortangabe, mit deutlichem Aventurisieren durch eingeschlossene Glimmer. 53 mm breit. |
aca |
Ein optischer Effekt charakteristisch für einige durchscheinende Mineralien wie Aventurin, verursacht durch kleine, ausgerichtete Einschlüsse von anderen Mineralien und zeigt sich als hell farbige Reflexionen. (siehe auch Aventurisieren)
Chatoyante Mineralien zeigen Lichtbänder, die sich bewegen wenn die Probe gedreht wird. Solche Mineralien bestehen aus parallelen Fasern oder enthalten Fasern, Hohlräume oder Einschlüsse, die Licht senkrecht zu Ihrer Ausrichtung reflektieren. Hierdurch entstehen schmale Lichtbänder. Das bekannteste Beispiele ist Tigerauge, aber auch andere Mineralien wie Aquamarin, Mondstein und Turmalin können dieses Verhalten zeigen (siehe auch Chatoyance).
Das bläulich-weiße Schimmern oder Schillern des Adular, einer als Schmuckstein verwendeten Varietät des Orthoklas, wird als Adulareszenz (Verb: adularisieren) bezeichnet. Diese Varietät hat - neben anderen Mineralien auch - im Handel auch die Bezeichnung Mondstein. Bewegt man den Stein wandert die für den Betracher flächenhafte Reflektion über den Stein. Dies wirkt ein wenig so als ob sich das Mondlicht auf dem Wasser bewegt. Obwohl der Schiller meist weiß-bläulich ausfällt gibt es auch adularisierende Mineralien die orangen oder blauen Schiller erzeugen.
Die Ursache für das Adularisieren liet in der lamellenartige Struktur des Kristalls was zu Interferenzen führt und das wiederum zu Verstärkung und Veringerung der Lichtreflektion. Um das Phänomen besonders hervor zu heben werden die Steine gerne in Cabochon-Form geschliffen.ichtreflektion. Um das Phänomen besonders hervor zu heben werden die Steine gerne in Cabochon-Form geschliffen.
Mildes, geschmeidiges Erz mit metallischem "Habitus": Bleiglanz, Silberglanz