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Marienberg, Revier

Steckbrief

Fundstellenpfad

Deutschland / Sachsen / Erzgebirgskreis / Marienberg, Revier

Aufschlussbeschreibung

Wismuthalden, Altbergbauhalden, Pingen, aufgelassene Erzbergwerke (z.T. Schaubergwerke), Lesesteinfunde, Schächte und Stollen

Fundstellentyp

Bergwerk (aufgelassen/alt)

Geologie

Marienberger Gneis-Kuppel, wobei der Gneis mit hydrothermalen Gängen durchsetzt ist. Die Hauptgangarten sind Baryt, Fluorit und Quarz. Uran- und Polymetallerz-Ganglagerstätte. Uraninit, BiCoNi-Erze mit reichlicher Silbermineralisation vor allem in der Redoxzone. Östlicher Bereich und Grenzzone mit Zinngreisen, Eklogit und Serpentinit.
Nebengestein: Biotitgneis, Metagrauwacke, Amphibolit, Graphitführende Gneise. Granit/Monzogranit in größerer Tiefe.

Zugangsbeschränkungen

keine allgemeinen Angaben verfügbar

GPS-Koordinaten

Ortsmitte Marienberg


Mundloch d. Milde Hand Gottes Stollens
Mundloch d. tiefen Ullrich Stollens
Günther Zeche



Ortsmitte Marienberg

WGS 84: 
Lat.: 50.650687° N, 
Long: 13.163223° E
WGS 84: 
Lat.: 50° 39' 2.473" N,
   Long: 13° 9' 47.603" E
Gauß-Krüger: 
R: 4582371,
 H: 5613431
Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten

Mundloch d. Milde Hand Gottes Stollens

WGS 84: 
Lat.: 50.642598° N, 
Long: 13.159049° E
WGS 84: 
Lat.: 50° 38' 33.353" N,
   Long: 13° 9' 32.576" E
Gauß-Krüger: 
R: 4582090,
 H: 5612526
Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten

Mundloch d. tiefen Ullrich Stollens

WGS 84: 
Lat.: 50.638928° N, 
Long: 13.152694° E
WGS 84: 
Lat.: 50° 38' 20.141" N,
   Long: 13° 9' 9.698" E
Gauß-Krüger: 
R: 4581646,
 H: 5612111
Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten

Günther Zeche

WGS 84: 
Lat.: 50.637607° N, 
Long: 13.168243° E
WGS 84: 
Lat.: 50° 38' 15.385" N,
   Long: 13° 10' 5.675" E
Gauß-Krüger: 
R: 4582749,
 H: 5611981
Regionale Wetter Information, Macrostrat geologische Karten

Verkürzte Mineralienatlas URL

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Verkürzte Pfadangabe

Marienberg, Erzgebirgskreis, Sachsen, DE
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Wichtig: Vor dem Betreten dieser wie auch anderer Fundstellen sollte eine Genehmigung des Betreibers bzw. Besitzers eingeholt werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass während des Besuches der Fundstelle die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und eingehalten werden.

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Bilder mit Lokationsbezug (148 Bilder gesamt)

Lindenhäusel Marienberg
Aufrufe (File:
1233249081
): 2424
Lindenhäusel Marienberg
Bergmannwohnhaus 16.Jhd. Erzgebirge, Sachsen. 7/99
Copyright: Doc Diether; Beitrag: Doc Diether
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier
Bild: 1233249081
Wertung: 7 (Stimmen: 1)
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Lindenhäusel Marienberg

Bergmannwohnhaus 16.Jhd. Erzgebirge, Sachsen. 7/99

Copyright: Doc Diether
Beitrag: Doc Diether 2009-01-29
Hirtstein
Aufrufe (File:
1242661939
): 1837
Hirtstein
Basaltfächer am Hirtstein bei Reitzenhain, Erzgebirge. Bild: 07/2005.
Copyright: thdun5; Beitrag: thdun5
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Reitzenhain/Hirtstein
Bild: 1242661939
Wertung: 9 (Stimmen: 1)
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Hirtstein

Basaltfächer am Hirtstein bei Reitzenhain, Erzgebirge. Bild: 07/2005.

Copyright: thdun5
Beitrag: thdun5 2009-05-18
Stolln 3a
Aufrufe (File:
1249138004
): 1994
Stolln 3a
Maschinenhaus mit Schrägschacht zur Seilführung zu den über dem Schacht eingebauten Seilscheiben des Blindschachtes 301 im Bereich des Stollns 3a / Wolkenstein / Erzgebirge
Copyright: erzgebirge65; Beitrag: erzgebirge65
Sammlung: erzgebirge65
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Wolkenstein/Stollen 3a
Bild: 1249138004
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Stolln 3a

Maschinenhaus mit Schrägschacht zur Seilführung zu den über dem Schacht eingebauten Seilscheiben des Blindschachtes 301 im Bereich des Stollns 3a / Wolkenstein / Erzgebirge

Sammlung: erzgebirge65
Copyright: erzgebirge65
Beitrag: erzgebirge65 2009-08-01

Weitere Sammlungsobjekte finden Sie im Geolitho Museum

Ausführliche Beschreibung

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Darstellung von Marienberg
Darstellung von Marienberg
Darstellung von Marienberg ca. 1590
Copyright: Archiv: Frank Ihle; Beitrag: thdun5
Bild: 1274031292
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Darstellung von Marienberg

Darstellung von Marienberg ca. 1590

Archiv: Frank Ihle
Luftbild Marienberg
Luftbild Marienberg
Luftbild von Marienberg, Erzgebirge, Sachsen, Deutschland
Copyright: Stadtarchiv Marienberg; Beitrag: thdun5
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Luftbild Marienberg

Luftbild von Marienberg, Erzgebirge, Sachsen, Deutschland

Stadtarchiv Marienberg

Nach der Entdeckung der Silbervorkommen bei Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, dehnten sich die Schurftätigkeiten über die Zeit auch auf das obere Gebirge aus. So wurde ab ca. 1240 das Zinnvorkommen (mit beginnendem Tiefbau auch Silber) in Ehrenfriedersdorf erschlossen. Durch das Auffinden reicher Silbererzgänge im 2. Drittel des 15. Jahrhundert entstanden die großen Bergstädte wie Schneeberg (Stadtrecht seit 1477) und Annaberg (Stadtrecht seit 1496).

Der Entdeckung des „St. Fabian Sebastian Morgenganges“ ist die Stadtgründung von Marienberg im Jahre 1521 zu verdanken. Der sich entwickelnde Bergbau im Bereich des heutigen Marienberg erwies sich besonders durch die Oberflächenstruktur als vorteilhaft. So begünstigten die tief eingeschnittenen Täler im Osten und im Westen das relativ schnelle Heranbringen von Stolln, um die Grubenanlagen zu entwässern.

Die älteste Dokumentation für den Bergbau in diesem Gebiet stammt aus dem Jahre 1293 und bezieht sich auf den „Bergzehnten“ über die Herrschaft Wolkenstein. Von den Lehnsherren, den „Waldenburgern“, wurde zu dieser Zeit eine Münze betrieben. Das Silber zur Prägung von Brakteaten stammte vermutlich aus Gruben bei Ehrenfriedersdorf. 1407 amtierte bereits ein Bergmeister in Wolkenstein. Der Bergbau wird 1474 als Wiederaufnahme durch die Erteilung der Münzfreiheit nachgewiesen. In einer Urkunde der Herzöge Ernst und Albrecht von Sachsen vom Montag nach Alexii (19. Juli) 1484, ist „obenwendig Wolkenstein, bei der wusten Schletten“ die Mönchgrube am Mönchsberg als erste Silbergrube belegt. Im Jahre 1491 gibt es den ersten urkundlichen Hinweis über Bergbau in Pobershau. Durch aufgefundene und untersuchte Grubenhölzer ist aber gesichert, dass dieser Bergbau wesentlich älter ist. Östlich des heutigen Marienberg, in der Umgebung der 1304 erstmalig erwähnten Burg Niederlauterstein, konnte durch archäologische Grabungen nachgewiesen werden, dass in dieser Gegend bereits Ende des 12. bis zur Wende des 13. /14. Jahrhundert Metall verarbeitet wurde.


Erste Blütezeit des Silberbergbaus

Kux
Kux
Kux - Beschert Glück Stolln bei Wolkenstein von 1814
Copyright: Stadtarchiv Marienberg; Beitrag: thdun5
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Kux

Kux - Beschert Glück Stolln bei Wolkenstein von 1814

Stadtarchiv Marienberg
Mundloch des Felberstollns
Mundloch des Felberstollns
Mundloch des Felberstollns
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Mundloch des Felberstollns

Mundloch des Felberstollns

Archiv: Frank Ihle
Initialien Weißtaubner Stolln
Initialien Weißtaubner Stolln
Initialen im Weißtaubner Stolln, vermutlich die Anfangsbuchstaben der beiden Söhne des Marienberger Markscheiders und Stollnvorstehers Adam Schneider. JAS 1698 - Johann Adam Schneider / GWS 1702 - Georg Wilhelm Schneider
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Initialien Weißtaubner Stolln

Initialen im Weißtaubner Stolln, vermutlich die Anfangsbuchstaben der beiden Söhne des Marienberger Markscheiders und Stollnvorstehers Adam Schneider. JAS 1698 - Johann Adam Schneider / GWS 1702 - ...

steve

Clemens Schmidt, auch „Schiefel“ genannt, erschürfte im Jahre 1519 nahe dem Dörfchen Wüstenschletta im Amt Wolkenstein einen Silbererzgang. Der WSW-ONO streichende Erzgang, erhielt den Namen „ St. Fabian Sebastian Morgengang“. Am 11. Mai 1520 verlieh man ihm die Grube „ St. Fabian Sebastian mit samt dem Erbstolln“ und am 17. November des gleichen Jahres verrechnete man das erste Ausbringen von 41 Mark 13 ½ Lot (Eine Mark = 233,58g) Silber. Der Gang zieht sich durch den gesamten Rosenberg vom Schlettenbach bis zum Krötenbach. Da er am Stadtberg freigelegt wurde und sich dort auch die Fundgrube befand, erfolgte die weitere Erschließung durch Mutungen (Verleihungen) von Grubenfeldern (die Maßen) in Richtung Rosenberg. Am 29. 06. 1520 verlieh man einer Gewerkschaft mit dem Lehnträger Wolff Kluge die 2. / 3. obere Maß. Im Quartal Crucis (3. Quartal) 1522 konnten dort bereits 5 Gulden je Kux (Anteilsschein) Ausbeute bezahlt werden.

Nun gehörte der „St. Fabian Sebastian Morgengang“ nicht zu den reichsten Erzgängen, aber er erbrachte den bedeutendsten Silberfund des Marienberger Reviers. In der zwischen dem Schacht „Weiße Taube“ (12. obere Maß) und der Grube „Wilde Taube“ (16. / 17. obere Maß) gelegenen 14. / 15. oberen Maß wurde am Dienstag nach „St. Erhardi“ (09. Januar) 1532 ein Erz gebrochen, dass 196 Mark, 8 Lot Silber im Zentner enthielt (entspricht einem durchschnittlichen Silbergehalt von 87,7 %). In der Nähe der 2. Maß erschürfte Dominicus Gläser einen neuen reichen Silbererzgang, auf dem man ihm am 14. März 1522 die Grube „Güldener Rosenkranz“ verlieh. Die Familie Gläser war vermutlich auch Namensgeber des „Gläserstollns“ im Hüttengrund.

Dieses neue „Berggeschrey“ verursachte einen Zustrom von Bergleuten und es erfolgte die bergmännische Erschließung des Territoriums in alle Richtungen.
Durch rege Schurftätigkeiten fand man weitere ergiebige Erzgänge. Diese Ereignisse veranlassten Herzog Heinrich den Frommen am 27. April 1521 eine Stadt zu gründen. Nach dem bereits erwähnten „brüderlichen Vertrag“ unterstand allerdings das Bergregal seinem Bruder Herzog Georg.

Der Freiberger Arzt, Mathematiker und Bürgermeister Ulrich Rühlein von Calw erhielt den Auftrag, die Stadt planmäßig am Reißbrett zu entwerfen. 1521 erfolgte die Grundsteinlegung auf einer Hochfläche etwa 610 Meter über NN. Die Straßen waren schachbrettartig um einen quadratischen Marktplatz herum ausgerichtet. Die Gründungsprivilegien als Bergstadt erhielt Marienberg am 19. Dezember 1523. Im selben Jahr entstand auch die erste Schmelzhütte im heutigen Hüttengrund, nahe der Grube „St. Fabian Sebastian“ und der Bergbau in Lauta begann. Der bei Lauta aufgefundene „Bauer Morgengang“ wurde durch die „Bauernzeche“ erschlossen.
Um 1548 erreichte man auf diesem Gang in westlicher Richtung das reich vererzte Gangkreuz mit dem „Elisabeth Flachen“. Schon 8 Jahre später waren auf dem „Elisabether Gangzug“ 26 Maßen in Betrieb und überwiegend fündig. Die größte Bedeutung erlangte dabei die 21. / 22. Maß, die 1556 eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Menge von 7.238 Mark Silber ausbrachte. Damit konnten 321 Gulden auf den Kux Ausbeute verteilt werden.

Die Ergiebigkeit des „Bauer Morgenganges“ zeigen die Ausbeutezahlungen in den Jahren 1533-1597 von 83.334 Gulden. Man kann den Verlauf beider Erzgänge noch heute an den markanten Haldenzügen im Gelände ausmachen. Das weitere Aufschließen der Gänge in die Tiefe wurde zunehmend durch die reichlichen Wasserzuflüsse erschwert. Um einen dauerhaften Abfluss der Grubenwässer in die Täler zu gewährleisten, unterstützten und förderten die Herzöge Heinrich und Georg bereits frühzeitig das Anlegen tiefer Stolln.

Im südöstlichen Teil des Reviers begann man 1525 bei Rittersberg mit dem Vortrieb des Fürstenstollns (490 m über NN - nach 1650 „Weißtaubner Stolln“), um das Wasser aus den Gruben am Rosenberg ins Tal der „Schwarzen Pockau“ abzuleiten. Auf der Westseite übernahm diese Aufgabe ab 1530 der Felberstolln. Dessen Mundloch (530 m über NN) befindet sich im Herbstgrund bei Gehringswalde und ist heute vom Resthaldenmaterial des ehemaligen „Wismutschachtes 44“ verschüttet. Ende der 60er Jahre des 16. Jahrhunderts war der Stolln bereits über die Gruben im Kiesholz bis nach Lauta zum „Elisabeth Flachen“ vorgetrieben und kam dort ca. 55 Meter tiefer als der von der Ostseite herangeführte „St. Ullrich Stolln“ ein. Die außerordentliche Bedeutung des Felberstollns in Bezug auf die Entwässerung, aber auch auf die untertägige Erschließung im Gebiet Kiesholz wird dadurch erkenntlich, dass Kurfürst August von Sachsen (1526 – 1586) zu dieser Zeit 20 Kuxe hielt und damit Großgewerke war.

1529 erfolgte die erste Abgrenzung des Marienberger Bergreviers vom Wolkensteiner Bergrevier. Damit bekam Marienberg den gleichen Stellenwert wie das mit einem Unterbergmeister besetzte Amt Wolkenstein. Als Regalherr war Herzog Georg aber darauf bedacht, die Vormachtstellung Annabergs nicht zu verlieren, da die Silberproduktion zu dieser Zeit dort merklich nachließ. Er richtete ein Oberbergamt mit dem Sitz in Annaberg ein und unterstellte diesem die beiden Bergämter Marienberg und Wolkenstein. Der in Annaberg ansässige Rechenmeister Adam Ries amtierte von 1527 bis 1536 als Rezessschreiber für das Bergamt Marienberg und trug damit die Verantwortung für das Grubenrechnungswesen.

Im Jahre 1534 konnte durch die Loslösung vom Annaberger Bergamt die vollständige Unabhängigkeit des Bergamtes Marienberg erzielt werden. Da in diesen Jahren die Anzahl der Gruben stetig zunahm, stieg analog dazu auch die Silberproduktion kontinuierlich an. Die höchste Menge ausgebrachten Silbers erreichte man im Jahre 1540 mit 10.794 kg und einer Gesamtausbeute von 270.384 Gulden. Dafür waren überwiegend die reichen Anbrüche in den Gruben auf dem „Ursula Gangzug“ und dem „Molchner Spatgang“ in Pobershau verantwortlich. Mit dieser Fördermenge an Silber übertraf man sogar die anderen großen Bergbaureviere wie Annaberg, Schneeberg und Freiberg.

1552 wurde die „Wasserlochzeche“ auf dem „Bauer Morgengang“ fündig. In den darauf folgenden 3 Jahren konnten 62 Gulden je Kux Ausbeute bezahlt werden. Bis zum Jahre 1563 förderte man 3.355 Mark und 10 Lot (783,874 kg) Silber.

Über die fortlaufenden Erschließungsarbeiten schrieb am 14. September 1557 der Oberbergmeister Marcus Röhlingk an den kurfürstlichen Stadthalter und Kammerrat Hans von Ponickau:

„Man hat die vergangene Woch aufm Marienbergk balt bei der Vorstadt kegen dem Lengefelder Walt zu in zweien Schorffen gut Ertz gespuret....“ und weiter: „Dann die Bergkberschen schurfen treflich ser in derselbigen Refir. Unnd haben etzliche Weiber den Schorff geworffen, dorinnen man Ertz gespurtt. Derhalben macht es mer Leude lustigk zu schurffen“.

Bei dem hier beschriebenen Schurf handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die „Drei Weiber Fundgrube“ am Stadtberg.

Eine der bekanntesten Marienberger Gruben, die Grube „Vater Abraham“ am Stadtberg, war seit 1554 fündig. In der 2. Julihälfte des Jahres 1563 wurde diese durch einen reichen Silberanbruch auf dem „Antritt Morgengang“ im „ St. Ullrich Stolln“ bekannt. Oberbergmeister Röhlingk berichtete dem Kurfürsten von einem spannenbreiten Erzgang mit schwarzem Kobalt-, Wismut- und reichem Glaserz, das 50 – 100 Mark Silber im Zentner enthielt (entspricht einem Silbergehalt im Erz von ca. 22 – 45 %). Bis November 1563 stieg ein Kux dieser Grube auf über 200 Gulden. Da sich aber im Allgemeinen die Erzmittel des Marienberger Bergreviers als unregelmäßig und unbeständig erwiesen, so handelte es sich auch in diesem Fall, um einen lokal begrenzten Nestfund. Auf Grund dieser wechselnden Erzführung war der Bergbau oft nicht wirtschaftlich. Mit über 1.000 Gruben auf ca. 150 Erzgängen erreichte das Revier 1555 seine größte Ausdehnung.

Reger Bergbau ging Mitte des 16. Jahrhunderts auch westlich des Stadtberges im Kiesholz nahe der „Drei Brüder Höhe“ um. So werden unter anderen die Gruben „Drei Brüder“, „Haus zu Sachsen“, „Getreue Heyland“, „Beschert Glück“ und „St. Christoff“ genannt. Gerade letztere Grube findet Erwähnung in Verbindung mit Ausbeutezahlungen ab Luciae (4. Quartal) 1574, sowie die Grube „Auferstehung Christi“ ab Trinitatis (2. Quartal) 1572 als Zubußzeche. Im westlich vom Kiesholz angrenzenden Herbstgrund baute seit 1557 die Grube „Armer Lazarus“. Gefördert wurden Silbererze, Kupfererze und untergeordnet Zinnerz. Durch den intensiven Abbau waren die Erze in den oberflächennahen Bereichen bald erschöpft.

Die vorzugsweise mit Handhaspeln betriebenen „Eigenlöhnergruben“ waren in ihrer maximalen Förderhöhe von 50 Metern begrenzt. Trotzdem erreichte man schon beachtliche Tiefen. Über 23 abgesetzte Schächte gelangte man bereits 1575 auf „St. Ursula“ in Pobershau in 430 m Teufe. So fuhr man stufenmäßig nach unten in die Grube ein und das Erz wurde durch Umhängen der Förderkübel nach oben gefördert. Um das Wasser aus dem Berg zu bringen, war es erforderlich, extra Arbeitskräfte zu bezahlen. Der Abbau der edlen Erze gestaltete sich durch diese enormen Kosten immer kapitalintensiver. Es gründeten sich Gewerkschaften, um Geld für die neuen technischen Bedürfnisse, wie Pferde- oder Wassergöpel, Kunstgezeuge und Wasserräder für die Grubenanlagen, aufzubringen. Im Zechenverzeichnis des Quartals Reminiscere (1.Quartal) 1592 sind Zusammenschlüsse zu Betriebseinheiten nachgewiesen. Im Kiesholz wurden z. B. 10 Fundgruben und 8 Maßen zu einer solchen Betriebseinheit zusammengeführt.

Der Niedergang des Bergbaus ab 1570 war dennoch nicht mehr aufzuhalten. Durch Unwetter und Geldmangel ersoffen die Gruben. Marienberg war mittlerweile so verschuldet, dass es letztendlich 1603 zum Konkurs kam. Die erste Blütezeit des Marienberger Bergbaus war damit beendet. Von 1520 bis 1600 konnte eine Gesamtausbeute von stattlichen 2.454.612 Talern an die Gewerke verteilt werden.

Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) kam der Bergbau bis auf wenige Gruben, die noch auf Zinn bauten, vollständig zum Erliegen. Plünderungen, Kontributionen und Seuchen wie die Pest legten nahezu die gesamte Wirtschaft lahm und ließen die Anzahl der Bergleute auf 100-150 Mann zusammenschrumpfen.

Nach Beendigung des Krieges erholte sich der Bergbau nur sehr mühsam. Ebenso langsam stieg auch die Anzahl der beschäftigten Bergleute. In einem Anschreiben Christian Siegels (Adjunkt des 80 jährigen Bergmeisters Martin Hiller) vom 16. Februar 1672 an den Kammerpräsidenten und Bergrat ist belegt, dass man in der „Fürsten zu Sachsen Einigkeit Fundgrube“ mit 10 Häuern, 8 Haspelknechten und 8 Jungen anfuhr. Bemerkenswert ist in diesem Schreiben die für Marienberg erstmalige Erwähnung der Gewinnung von Erzen durch Sprengen (Schießen mit 3 Pfund Pulver pro Woche).

Der Bergbau in Marienberg beschränkte sich aber nicht nur auf Silber, Kupfer und Zinn. So wird im Lehnbuch des Bergamtes Marienberg von 1690 erstmals im Herbstgrund die „Neugeboren Kindlein Fundgrube“ erwähnt, die auf dem gleichnamigen flachen Gang Eisenerze abbaute. Bis zum zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts gab es ständige wirtschaftliche Schwankungen im Marienberger Bergbau. In der 1707 bei Pobershau aufgenommenen Grube „Christbescherung“ glückte in geringer Tiefe ein guter Erzanbruch. Damit verbunden konnte man einen kurzzeitigen Anstieg der Silberproduktion verzeichnen. Um 1719 sorgten vermutlich gute Anbrüche in den Kiesholz - Gruben für ein verstärktes Ausbringen von Erzen.

Bis 1763 blieb der Bergbau im Marienberger Bergrevier aber relativ bedeutungslos. Durch die eingeleiteten Reformen nach dem 7jährigen Krieg (1756 – 1763) wurde die Montanwirtschaft wieder langsam belebt. Mit der, lt. Lehnbuch des Bergamtes Marienberg, begonnenen Neuverleihung der Gruben „Drei Weiber“ am 03. April 1765, „Antritt“ am 10. April 1765 und „Vater Abraham“ am 17. April 1765 verstärkten sich die bergmännischen Aktivitäten in Revierbereichen, in denen bereits im 16. Jahrhundert bedeutende Ausbeutegruben lagen.

Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln
Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln
Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln
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Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln

Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln

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Aufteilung der Grubenfelder / Maßen
Aufteilung der Grubenfelder / Maßen
Aufteilung der Grubenfelder / Maßen
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Aufteilung der Grubenfelder / Maßen

Aufteilung der Grubenfelder / Maßen

Archiv: Frank Ihle
Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln
Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln
Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln
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Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln

Lachtertafel aus dem Neuglücker Stolln

Archiv: Frank Ihle

Zweite Blütezeit des Silberbergbaus

Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra
Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra
Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra (1740 – 1819)
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Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra

Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra (1740 – 1819)

Stadtarchiv Marienberg
Aktie der Marienberger Silberbergbau
Aktie der Marienberger Silberbergbau
Aktie der Marienberger Silberbergbau - Gesellschaft vom 15. April 1868
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Aktie der Marienberger Silberbergbau

Aktie der Marienberger Silberbergbau - Gesellschaft vom 15. April 1868

Stadtarchiv Marienberg

Ab 1766 stieg dann die Silberproduktion wieder kontinuierlich an. Diese Neubelebung ist unbestritten einem Bergmeister zu verdanken, der durch sein Wirken wie kein anderer den Bergbau in Marienberg nachhaltig prägte, Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra (1740 – 1819).

Als Begleitung einer Revisionskommission unter der Leitung seines Förderers Generalbergkommissar Friedrich Anton v. Heynitz, kam v. Trebra, nach nur einem Jahr Studium an der Bergakademie Freiberg, nach Marienberg. Am 1. Dezember 1767 wurde er als neuer Bergmeister des Bergreviers Marienberg eingesetzt. Vor welch gewaltigen Aufgaben von Trebra stand, zeigte die Aussage eines Berggeschworenen:

„Der Bergbau des Marienberger Revieres sey so weit herunter gekommen, dass nicht viel mehr daran könne verdorben werden“.

Als erstes ging er energisch gegen Korruption und die schon sehr verbreitete Vetternwirtschaft vor. Den Bergbau betreffend, verschaffte er sich erst einmal einen Überblick und nach eingehenden Studien der Riß- und Gangkarten zeichnete sich die Erkenntnis ab, dass nur ein Tiefbau Erfolg versprechend sein kann. Nach einer Generalbefahrung des „Weißtaubner Stollns“ verfügte er, dass umgehend die wasserlösenden Stolln aufzuwältigen und instand zu setzen sind. Diese Anordnung betraf im westlichen Teil des Reviers den „Felberstolln“, der gleichzeitig in seinen Flügeln weitergetrieben werden sollte, und den unterhalb des Vorwerks Eschenbach bei Wolkenstein ca. 1557 begonnenen „Neuglücker Stolln“. Da dieser ca. 53 Meter tiefer einkommen musste, sollte er den Felberstolln als Wasserlösungstolln im Kiesholz ablösen.

Im Bereich Pobershau betraf es den „Wildemann Stolln“ und den „Michaelisstolln“. Für die Entwässerung des „Elisabether Gangzuges“ auf Lautaer Flur sollte von Großolbersdorf der „Gideon Erbstolln“ (Mundloch 440 Meter über NN) herangeholt und der „Weißtaubner Stolln“ nach Norden und Westen in „unverritztes Feld“ (vom Bergbau unberührtes Gebiet) getrieben werden. Die letztere Entscheidung sollte sich schon bald als lohnend erweisen, da damit eine der edelsten Gebirgsregionen erschlossen wurde. Im Fortverlauf fuhr man viele reiche Erzgänge mit ged. Silber, Argentit und Proustit an.

Er ließ von seinem Freund und Mitabsolventen der Bergakademie Freiberg Kunstmeister Johann Friedrich Mende Wassersäulenmaschinen in die Gruben „Drei Weiber“, „Vater Abraham“ und „Herzog Carl“ einbauen. Ebenso baute Mende 1772/1773 den Wassergöpel am Schlettenbach mit einem ca. 600 Meter langen Feldgestänge für die Grube „St. Fabian Sebastian“ und für den „Unvermuth Glück“ Schacht der Grube „St. Georg“ am Stadtberg einen modernen Pferdegöpel. Effizienz in der Förderung brachte um 1775 die Umstellung von Laufkarren auf ungarische Hunte.

Unermüdlich war er auch bei der Beschaffung von frischem Kapital. Überwiegend akquirierte er dieses bei holländischen und Leipziger Kaufleuten. So entstand auch der Bergriff „Holländergruben“ im Kiesholz und in Pobershau.

Besonders die sozialen Bedingungen wurden von Trebra nachhaltig verbessert. Er erhöhte die Wochenlöhne seiner Bergleute von 20 Groschen auf 24 Groschen und achtete peinlich genau auf deren pünktliche Auszahlung. Kostenfreie Behandlung bei einem von ihm angestellten Bergchirurgus und freier Schulbesuch für die Kinder gehörten ebenso zu seinen Errungenschaften.

In den durch Missernten verursachten Hungerjahren 1771/1772 konnte er wegen seiner guten Beziehungen nach Holland günstig Getreide ankaufen und ließ Getreidemagazine errichten.Damit konnte er die Not der Marienberger Bevölkerung etwas lindern. Von Trebra galt als großer Förderer seiner Bergleute aber auch als unnachgiebig und streng gegenüber Disziplinarverstößen.

Bis 1772 stieg die Silberproduktion auf über 4.000 Mark (ca. 18,7 Zentner). In den darauf folgenden Jahren ging die Silbergewinnung wieder zurück und damit schwand auch das Vertrauen in den Marienberger Bergbau. Viele Gewerke kündigten ihre Anteile auf. Nachdem ihm auch noch Missgunst und Neid seitens des Stadtrates entgegenschlugen, verließ von Trebra im August 1779 Marienberg. Die Knappschaftskasse, die er 1767 mit erbärmlichen 10 Talern und 11 3/4 Pfennigen übernommen hatte, konnte er 1779 mit 1.910 Talern, 18 Groschen und 8 1/16 Pfennigen übergeben. Nachdem von Trebra außerhalb Sachsens verschiedene leitende Positionen im Bergbau bekleidet hatte, wurde er vom Kurfürsten im September 1801 zurück nach Freiberg geholt und an die Spitze des gesamten sächsischen Bergwesens gestellt.

Zwischenzeitlich konnte ein Abkommen zwischen den am Stadtberg gelegenen Gruben „Vater Abraham“ und „Drei Weiber“ geschlossen werden. Die Gewerkschaften beider Gruben einigten sich 1783 auf eine gemeinschaftliche Bebauung des Grubenfeldes zwischen den beiden Schächten und die vorrangige Verteufung des „Vater Abrahamer Kunstschachtes“. Durch das Anfahren von mehrfachen, reich vererzten Gangkreuzen gelangte man zu einem gewissen Wohlstand und konnte von 1789 – 1808 Ausbeute verteilen. Im Jahre 1791 begannen die Teufarbeiten des „Vater Abrahamer Treibeschachtes“ und der Bau eines Pferdegöpels. 1794 und 1796 wurden neue Kunsträder eingebaut, da mit zunehmendem Tiefbau die von Mende eingebaute Wassersäulenmaschine überlastet war. Durch Absaufen der Tiefbaue im Jahre 1818 kam dann der Bergbau fast zum Erliegen. Die bergmännischen Tätigkeiten beschränkten sich in den darauf folgenden Jahren hauptsächlich auf Vortriebsarbeiten auf der „Hundstrecke“ und im „Weißtaubner Stolln“ in Richtung des alten „Wasserlochschachtes“.

Aktie der Marienberger Silberbergbau
Aktie der Marienberger Silberbergbau
Aktie der Marienberger Silberbergbau - Gesellschaft vom 15. April 1868
Copyright: Stadtarchiv Marienberg; Beitrag: thdun5
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Aktie der Marienberger Silberbergbau

Aktie der Marienberger Silberbergbau - Gesellschaft vom 15. April 1868

Stadtarchiv Marienberg
Erinnerungstafel
Erinnerungstafel
Erinnerungstafel anlässlich einer Befahrung des Bergmeisters F. W. H. v. Trebra mit holländischen Gewerken im Quartal Crucis No.12 Woche 1768
Copyright: steve; Beitrag: thdun5
Sammlung: steve
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Erinnerungstafel

Erinnerungstafel anlässlich einer Befahrung des Bergmeisters F. W. H. v. Trebra mit holländischen Gewerken im Quartal Crucis No.12 Woche 1768

steve

Letzte Periode des Silberbergbaus im 19. Jahrhundert

Grubenriss
Grubenriss
Auffahrungen des Felberstollns und des Neuglücker Stollns im Bereich Kiesholz. Die Jahreszahlen sind alles Lachtertafeln.
Copyright: Archiv: Frank Ihle; Beitrag: thdun5
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Grubenriss

Auffahrungen des Felberstollns und des Neuglücker Stollns im Bereich Kiesholz. Die Jahreszahlen sind alles Lachtertafeln.

Archiv: Frank Ihle
Durchschlagstafel
Durchschlagstafel
Durchschlagstafel auf der 4. Sohle im "Neuglücker Stolln" auf dem "Junge Drei Brüder Morgengang" im Bereich Bernsteinschacht, Kiesholz
Copyright: steve; Beitrag: thdun5
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Durchschlagstafel

Durchschlagstafel auf der 4. Sohle im "Neuglücker Stolln" auf dem "Junge Drei Brüder Morgengang" im Bereich Bernsteinschacht, Kiesholz

steve

In den nach folgenden Jahren gab es viele Anstrengungen den Bergbau in Marienberg nochmals zu einer neuen Blüte zu führen. Viele geplante Projekte konnten nicht realisiert werden, da das Geld für die Umsetzung fehlte. Zum Beispiel sollte nach einer Verordnung vom 05. September 1788 der Felberstolln im Kiesholz in seinen Flügeln Richtung Osten weitergetrieben werden, um Gänge wie den „Bald Glücker Flachen“ zu überfahren. Die mit 40 Kuxen führend an der Gewerkschaft beteiligten Gebrüder Dreitzsche aus Leipzig trennten sich aber 1799 von ihren Anteilen; somit kam es nicht mehr zur Umsetzung dieses Vorhabens.

Durch frisches Kapital war im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts ein verhaltener Auftrieb zu verzeichnen.

Besonders um den Fortgang des Bergbaus bemüht war der ab dem 17. August 1814 wirkende Schichtmeister Franz Gottlieb Bernstein.

Trotz aller Anstrengungen konnte er aber nicht verhindern, dass die von ihm geführte Grube „Junge Drei Brüder“, in Folge der Napoleonischen Wirren am 18. Dezember 1821 wirtschaftlich kollabierte. 1822 brachte Bernstein eine neue Gewerkschaft zusammen und übernahm die Fundgrube auf dem Gangkreuz des „Wilhelmine Flachen“ und dem „Junge Drei Brüder Morgengang“. Da er glaubte, im Bereich der alten Fundgrube aus dem 16. Jhahrhundert zu bauen, benannte er die Grube „Alte Drei Brüder“, obwohl sie jünger als die „Junge Drei Brüder Fundgrube“ war.
Dabei verfolgte er den Gang „Wilhelmine Flacher“, der nach einem seiner Vornamen auch als „Franz Flacher“ bezeichnet wird. Die guten Erzanbrüche führten dazu, dass bereits Reminiscere (1. Quartal) und Trinitatis (2. Quartal) 1829 nach Abgeltung der Grubenschuld 1 Speziesthaler je Kux Ausbeute verteilt werden konnte.

Wegen Streitigkeiten mit der Nachbargrube „Auferstehung Christi“ war die Förderung über den „Christophschacht“ nicht möglich und Bernstein entschloss sich 1832 zum Bau einer eigenen Förderschachtanlage. Den 1834 ca. 200 m östlich des „Waltherschachtes“ (seit ca. 1800) bis auf den „Neuglücker Stolln“ geteuften tonnlägigen Schacht benannte man nach ihm „Bernsteinschacht“.

1839 gelang dem Eigenlöhner der „Donats Hoffnung Fundgrube“ im Herbstgrund ein guter Anbruch auf dem Gangkreuz des „Birnbaum Flachen“ mit dem „Lazarus Morgengang“. Durch die weitere Auffahrung des „Jung Himmelreich Stollns“ löste man die „Bergmanns Hoffnung Fundgrube“ ca. 40 m untertage vom Wasser. Die 1846 in dieser Grube auf dem „Julius Spat“ und dessen Gangkreuz mit dem „Bernhard Flachen“ angetroffenen Erze zeigten sich nachhaltig ergiebig.
Für den „Christopher Kunst- und Treibeschacht“ im Kiesholz konnte 1850 die Herstellung eines Kunstgezeuges mit einem 24 Ellen (1 Elle = 56,64 cm) hohem Wasserrad zu Ende gebracht werden.

Gegen Ende des Jahres 1852 versiegten plötzlich die Erzmittel und man widmete sich vorrangig dem Vortrieb des „Neuglücker Stollns“ in Richtung „Rudolphschacht“. Durch Vermittlung von Rudolph Hering (Grubenvorstand der Grube „Vater Abraham“) vereinigten sich 1855 die Gruben „Vater Abraham“ und „Alte Drei Brüder“.

Von den neuen Abbauen zu weit entfernt, verlor der „Bernsteinschacht“ nach 25 Jahren Betriebszeit seine Bedeutung und wurde 1859 abgeworfen und verwahrt.
Nochmals wurden die Hoffnungen geweckt und auch erfüllt, als man im alten Wasserlochschacht (ab 23. Januar 1839 nach Bergmeister Rudolph Hering „Rudolphschacht“ benannt) in Lauta am 19. Mai 1836 bei der weiteren Auffahrung der „Hundstrecke“ und des „Weißtaubner Stollns“ einen Gang mit reichen Silbererzen fand. Dieser erhielt zu Ehren des mittlerweile zum Bergrat ernannten Carl Amandus Kühn den Namen „Amandus Flacher“ und sollte bis zur Einstellung des Bergbaus noch für einige Schlagzeilen sorgen. Im Jahre 1893 wurde auf der 1/2 3. Gezeugstrecke im Gangkreuz des Hauptganges mit dem hangenden Trume eine Druse voll großer Proustitkristalle geöffnet. Die daraus gewonnenen Stufen sind heute noch weltweit die Zierde vieler berühmter mineralogischer Sammlungen.

Auch das nach Lauta benannte seltene Mineral „Lautit“ wurde erstmalig auf einem Gangkreuz mit dem „Bauer Morgengang“ gefunden.

Um weiterhin die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, Kapital zu konzentrieren und effektiv einsetzen zu können, konstituierte sich am 31. März 1861 die „Marienberger Silberbergbau Aktiengesellschaft“. Dieses neue Bergbauunternehmen vereinigte die Gruben „Vater Abraham“ am Stadtberg, „Alte Drei Brüder“ im Kiesholz, „Drei Hammerschläge“ bei Pobershau, „Gewerken Hoffnung“ am Rosenberg, „Hilfe Gottes“ am Haag samt „Beschert Glück Erbstolln“, „St. Johannes Hoffnung“ und „König Friedrich August Jubelfest“. Der Rudolphschacht wurde Hauptförderschacht und 1874 konnte mit 2 jähriger Verspätung die neue Wassersäulenmaschine in Betrieb genommen werden. Die Investitionskosten für diese Maschine beliefen sich auf die stattliche Summe von 34.658 Talern, 12 Neugroschen und 6 Pfennige. Durch den Einbau dieser Maschine erübrigte sich nun der weitere Vortrieb des „Neuglücker Stollns“. Bereits 1872 kam es ca. 560 m östlich des „Heylander Schachtes“ im Kiesholz zur Einstellung des Betriebes.

Im Jahre 1877 erfolgte der Abbruch des Pferdegöpels auf dem Rudolphschacht. Die Förderung übernahm eine leistungsfähigere Dampffördermaschine.

In Folge des ständigen Verfalls des Silberpreises und zu geringer Erträge, löste man 1888 die Kapitalgesellschaft auf. Der Grubenbetrieb in „Vater Abraham“ wurde 1889 und im „Rudolphschacht“ 1899 eingestellt. Durch die Aufhebung des Bergbegnadigungsfonds 1904 musste letztendlich auch der Vortrieb im „Tiefen Hilfe Gottes Stolln“ (tiefster Wasserlösungsstolln auf der Westseite des Reviers) nach ca. 1.400 Metern eingestellt werden. Damit war das Schicksal des Marienberger Silberbergbaus besiegelt. Der für die Wasserlösung so wichtige Stolln erreichte das Grubenfeld des Rudolphschachtes nicht mehr.

Wassersäulenmaschine
Wassersäulenmaschine
Wassersäulenmaschine im Rudolphschacht, Weißtaubner Stollnsohle von 1874
Copyright: Steve Müller; Beitrag: thdun5
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Wassersäulenmaschine

Wassersäulenmaschine im Rudolphschacht, Weißtaubner Stollnsohle von 1874

Steve Müller
Rudolphschacht 1927
Rudolphschacht 1927
Übertageanlagen des Rudolphschachtes 1927
Copyright: Stadtarchiv Marienberg; Beitrag: thdun5
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Rudolphschacht 1927

Übertageanlagen des Rudolphschachtes 1927

Stadtarchiv Marienberg

Uranbergbau

Grube "Alte Schmiede", Kiesholz
Grube "Alte Schmiede", Kiesholz
Reste der Schurfgräben aus den Anfängen des Uranbergbaus um 1947 in der Halde der Grube "Alte Schmiede" im Kiesholz
Copyright: Archiv: Frank Ihle; Beitrag: thdun5
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Grube "Alte Schmiede", Kiesholz

Reste der Schurfgräben aus den Anfängen des Uranbergbaus um 1947 in der Halde der Grube "Alte Schmiede" im Kiesholz

Archiv: Frank Ihle

Während im 2. Weltkrieg einige Erkundungen durch die „Sachsenerz AG“ im Bereich des „Molchner Stollns“ und der Grube „Zinnerne Flasche“ in Pobershau durchgeführt wurden, stand die letzte Periode (nach 1945) im Zeichen des atomaren Wettrüstens. Mit dem Befehl Nr.131 der SMAD (Sowjetische Militäradministration) Sachsen vom 30. Mai 1947 wurde zur teilweisen Abdeckung der Reparationsansprüche, u. a. auch die Bergbauverwaltung Marienberg in das Eigentum der UdSSR überstellt.

Der Name des neu entstandenen großen Bergbaubetriebes „SAG (Staatliche Aktiengesellschaft) Wismut“ (später SDAG- Sowjetisch Deutsche Aktiengesellschaft) resultiert aus der getarnten Vorgabe, Kobalt- und Wismuterze zu erkunden. Anfang 1947 begannen die Erkundungsarbeiten Über- wie Untertage durch die aus sowjetischen Militärs bestehende Erkundungsgruppe Nr. 22.

Ab Oktober 1947 erfolgte im Marienberger Revier die Umprofilierung zum Objekt für Bergbau und Erkundung mit der Strukturnummer 5. Erste Anhaltspunkte ergaben sich bei den Untersuchungen der alten Halden und Stolln. Zur Erkundung der Altbergbauhalden legte man Schurfgräben im Abraum an.

In der Schachthalde des „Rudolphschachtes“ (im fortlaufenden Nummerierungssystem der Wismut als „Schacht 45“ bezeichnet) wurden in bis zu 10 m tiefen Kontrollschürfen 17 Gamma-Anomalien festgestellt. Beim Umschaufeln der 53.600 m3 großen Halde konnte 8,1 t Roherz (= 163,6 kg Uran) gewonnen werden.

Beim Aufsuchen uranerzführender Gänge bediente man sich u. a. auch der Emanationsmessung (Messung des Radongehaltes in der Bodenluft). Mit dieser Methode wurde z. B. im Gebiet Himmelreich das spätere „Schachtfeld 238“ entdeckt.

Bis Ende März 1947 war die Aufwältigung der Schachtröhre des „Schachtes 45“ bis zum „Weißtaubner Stolln“ abgeschlossen und ab September konnte mit der Sümpfung (herauspumpen des Wassers) begonnen werden. Die 5. und damit tiefste Sohle war im April 1948 entwässert und durch das Niederbringen des „Blindschachtes 300“ erfolgte der Teufenaufschluss bis zur 8. Sohle. Damit war der Schacht Ausgangspunkt für die Erschließung des „Elisabeth Flachen“ von der 3. bis zur 8. Sohle. Gegenstand der Ausrichtungsarbeiten war außerdem der „Amandus Flache“, der auf ca. 1.300 m verfolgt wurde.

Technisch gesehen hat der „Schacht 45“ eine Schachtscheibe von 13,5 m2, ist tonnlägig und fällt bis zur 1. Gezeugstrecke mit 68 Grad ein. Nach einem sanften Knick auf 74,35 Grad erreicht er im Einfallen eine seigere Teufe von 331 m.

Trotz der modernen Schachteinbauten war die Leistungskapazität begrenzt, was folglich bis Anfang 1952 zur Einstellung der Förderung führte. Diese Aufgabe übernahm der von August 1948 bis Februar 1950 neu geteufte „Schacht 139“. Wegen seiner unmittelbaren Nähe zur alten Grube „Vater Abraham“ (fortlaufende Nr.152) wird er umgangssprachlich eben so genannt.
Die Schachtscheibe dieses Schachtes hat einen Querschnitt von beeindruckenden 16,3 m2. Mit 4 Fördertrümern war er für damalige Verhältnisse eine überaus leistungsfähige Anlage. Von der 449 m tiefen Schachtröhre aus, wurden die 3., 5., 6. und 7. Sohle angeschlagen. Mit dem in der Nähe des Füllortes auf der 5. Sohle niedergebrachten, 259 m tiefen „Blindschacht 139b“ erreichte man die tiefste Teufe im Marienberger Bergrevier von ca. 560 m. Dieser Blindschacht bediente die 6., 7., 8. und 9. Sohle. Auf der 9. und damit letzten Sohle, wurde nur der Füllort ausgeschossen und hatte für den Abbau keine Bedeutung.

Im Einzugsbereich des Schachtes stieß man durch eine von der 7. Sohle angesetzten Tiefbohrung auf eine Thermalquelle. In einem untertägigen Becken badeten die Kumpels noch bis 1959 im 35 Grad warmen Thermalwasser.

Die für den Abbau wichtigsten Gänge im Schachtbereich 45 / 139 waren u. a. der „David Flache“ mit 29, der „Gute Hoffnung Flache“ mit 27, der „Elisabeth Flache“ mit 22 und der „Amandus Flache“ ebenfalls mit 22 Abbaublöcken. Die horizontale und vertikale Gesamtauffahrung bezifferte sich auf 49.261 m und die dabei abgebaute Gangfläche wurde mit 156.229 m2 berechnet.

Im Kiesholz untersuchte man u.a. die schon aus der alten Silberbergbauzeit bekannten Gruben, „Junge Drei Brüder Fundschacht“ (Nr.106), „Junge Drei Brüder und Heilander gemeinschaftlicher Kunstschacht“ (Nr.107), „Waltherschacht“ (Nr.71), „Christophschacht“ (Nr.85) und den „Bernsteinschacht“ (Nr.70). Bedeutung für den Uranbergbau erlangten aber nur die beiden zuletzt genannten. Diese wurden ab 1948 rekonstruiert und der „Christophschacht“ weiter geteuft.

Am 20. Februar 1950 kam es in diesem Schacht zum schwersten Grubenunglück im Marienberger Distrikt der „SAG Wismut“. Zum Schichtwechsel um die Mittagszeit drangen auf der 4. Sohle (Niveau „Neuglücker Stolln“) plötzlich gewaltige Wassermassen aus einem bis dahin unbekannten alten Grubenbau in die „Strecke 32“, strömten über diese zum Füllort und stürzten dann in den Schacht. Binnen Minuten waren die abflusslosen Hohlräume geflutet und für 9 Bergleute gab es kein Entrinnen. Sie konnten erst nach Tagen tot geborgen werden. Ein Zeitzeuge, der als Mitglied des Katastrophenkommandos unmittelbar nach dem Ereignis in den Schacht einfuhr, berichtete, dass die Wucht des Wassers Schlamm, Geröll, Werkzeug und den gesamten Ausbau mit sich gerissen hatte. Die Pressluftleitungen und Schienen waren verbogen, eiserne Grubenhunte einfach wie Pappschachteln zusammengepresst. Alle bergbaulichen Arbeiten wurden daraufhin eingestellt. Erst 1953 erfolgte die Wiederaufnahme des Grubenbetriebes ohne nennenswerte Erfolge.

Schachtausweis
Schachtausweis
Schachtausweis Objekt 5 mit Feldpostnummer 27304
Copyright: Archiv: Frank Ihle; Beitrag: thdun5
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Schachtausweis

Schachtausweis Objekt 5 mit Feldpostnummer 27304

Archiv: Frank Ihle
Wismutausweis
Wismutausweis
Wismutausweis Marienberg
Copyright: Archiv: Frank Ihle; Beitrag: thdun5
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Wismutausweis

Wismutausweis Marienberg

Archiv: Frank Ihle

Methodisch ging man auch im Gebiet Himmelreich vor. So lieferte z. B. die Haldenuntersuchung der Grube „Gottes Vertrauen“ im Herbstgrund positive Ergebnisse und man begann diese 9.000 t Abraum manuell auszulesen. Allein das Haldenmaterial dieser Grube erbrachte 2.876 kg Uran-Roherz.

Die sich in diesem Bereich befindlichen Gänge „ Parallelnaja“, „Sentjabrskaja“, „Fiolettowaja“ und „Kapris“ baute man zwischenzeitlich in Schurfgräben von Übertage aus ab. Diese Gräben hatten eine Länge von bis zu 185 m und eine Tiefe bis zu 12 m.

Im November 1947 traf man die Entscheidung, den tonnlägigen Schacht der Grube „Gottes Vertrauen“ (bei der „Wismut“ als „Schacht 48“ bezeichnet) aufzuwältigen und in der Nähe einen neuen vertikalen Schacht bis auf 250,34 m zu teufen, der dann die Nummer „44“ erhielt.
Ebenso wurde der „Gott hilft weiter – Tageschacht“ saniert und erhielt die Nummer 114. Dieser diente während der Betriebszeit als Wetterschacht. Außerdem erfolgte die Wiederherstellung des auf dem gleichnamigen Gang aufgefahrenen „Alt Himmelreich Stollns“ auf 400 m Länge und eine Revision des „Jung Himmelreich Stolln“. Im Bereich der Bundestrasse 171 begann die Tiefenerkundung durch die Tiefschürfe 2, 3, 4, 5 und 6. Der „Schurf 2“ wurde zum „Schacht 238“ ausgebaut.

Bereits im IV. Quartal 1948 begann man, nach den notwendigen Aus- und Vorrichtungsarbeiten, mit dem Blockabbau. Im Schachtbereich 44/48 befanden sich die bedeutendsten Uranerzkonzentrationen, u. a. auf dem ca. 820 m langen „Felber Morgengang“, dem Gang „Oktjabrskaja“, dem Gang „Perwomaiskaja“ und dem „Lazarus Morgengang“. Insgesamt wurden 67 Blöcke bebaut. Allein auf dem „Felber Morgengang“ standen 32 Blöcke im Abbau. Auf Block 4 im Gang „Oktjabrskaja“ gab es einen besonderen Reicherzfund. Es handelte sich um ein Erznest von 150 m2, aus dem 800 kg Uran gewonnen werden konnten.

Im Bereich des „Schachtes 238“ musste aus Kapazitätsgründen der „Tiefschurf 6“ voll in den Produktionsprozess integriert werden. Die wichtigsten und ertragreichsten Gänge im Abbaugebiet dieses Schachtes waren u. a. der Gang „Parallelnaja“ mit 15 Abbaublöcken, der Gang „Fiolettowaja“ mit 23 Abbaublöcken, der Gang „Sentjabrskaja“ mit 17 und der Gang „Malutka Stehender“ mit 13 Abbaublöcken. Auf dem Block 8 des Ganges „Fiolettowaja“ gab es einen Fund von fast 4 t Uranerz. Insgesamt wurde in den Schachtbereichen 44 / 48 und 238 auf 105 Blöcken gebaut. Im Oktober 1953 war mit dem Restabbau auf der 4. Sohle des Ganges „Letzte Hoffnung“ das Revier ausgeerzt.

Die bewegte Bergemasse von 498.770 m3, die abgebaute Gangfläche von 309.902 m2 und eine Gesamtauffahrung (horizontal und vertikal) von insgesamt 83.426 Metern in nur 6 Jahren zeigen, welche enorme bergmännische Leistung hier von den Wismutkumpels erbracht wurde.

Mit 48,1 t geförderten Urans endete das letzte Kapitel des Bergbaus in den Teilrevieren Kiesholz und Himmelreich.

In der Produktionszeit der Wismut im Marienberger Revier kamen viele Bergleute aus ganz unterschiedlichen Berufen. Sie wurden teilweise in Lehrgängen auf ihre zukünftige Arbeit vorbereitet. Eine solche Wismut – Bergbauschule war, unter der Leitung des Bergbauhistorikers Dr. Walther Bogsch, auf der Burg Scharfenstein eingerichtet. Zusätzliche Essenmarken und die gute Bezahlung lockten viele zur „Wismut“. Es war üblich, den Bergleuten Prämien zu zahlen, wenn sie untertage abbauwürdiges Erz fanden. Bei außergewöhnlich guten Erzanbrüchen konnten das, in einer Zeit, in der es an allem mangelte, auch mehrere tausend Mark sein. Viele wurden aber auch durch die Arbeitsämter zur Arbeit bei der „Wismut“ zwangsverpflichtet, um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken.

Im Objekt 5 waren 27 Schächte in Betrieb, von denen aber nur in 7 Uranerze abgebaut und gefördert wurden. Anlagen, wie z.B. der „Schacht 85“ (ehem. „Christophschacht“) im Kiesholz, „Schacht 46/46b“ (ehem. Grube „Palmbaum“), „Schacht 138“ in Gehringswalde, die „Schächte 303/304“ in Pobershau und der „Schacht 283“ in Marienberg/Gebirge kamen über den Charakter einer Erkundungsschachtanlage nicht hinaus.

Durch das Auffinden größerer Uranerzlagerstätten in anderen Revieren, wie im Raum Gera/Ronneburg, endete 1954 der Uran-Bergbau im Marienberger Revier mit einer Gesamtproduktion von ca. 121 Tonnen Uran.


Schacht 238, Himmelreich
Schacht 238, Himmelreich
Schacht 238, Himmelreich ca. 1952. Im Hintergrund ist die B 171 von Wolkenstein nach Marienberg zu erkennen
Copyright: Archiv: Frank Ihle; Beitrag: thdun5
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Schacht 238, Himmelreich

Schacht 238, Himmelreich ca. 1952. Im Hintergrund ist die B 171 von Wolkenstein nach Marienberg zu erkennen

Archiv: Frank Ihle
Wismutbelegschaft auf Wasserrad
Wismutbelegschaft auf Wasserrad
Wismutbelegschaft auf Wasserrad im Schacht 45 (Rudolphschacht), Weißtaubner Stollnsohle
Copyright: Wolfgang Fritzsche; Beitrag: thdun5
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Wismutbelegschaft auf Wasserrad

Wismutbelegschaft auf Wasserrad im Schacht 45 (Rudolphschacht), Weißtaubner Stollnsohle

Wolfgang Fritzsche
Schacht 44
Schacht 44
Schacht 44 im Himmelreich während der Demontagearbeiten 1955
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Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Wolkenstein/Gehringswalde/Herbstgrund (Himmelreich)/Schacht 44
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Schacht 44

Schacht 44 im Himmelreich während der Demontagearbeiten 1955

Archiv: Frank Ihle

Flussspatbergbau

Schacht 139
Schacht 139
im Jahre 1955 mit dem alten Fördergerüst der Wismut, abmontierter roter Stern
Copyright: Wolfgang Fritzsche; Beitrag: thdun5
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Schacht 139

im Jahre 1955 mit dem alten Fördergerüst der Wismut, abmontierter roter Stern

Wolfgang Fritzsche

Nach Einstellung des Uranbergbaus übergab man die „Schächte 45 und 139“ an die DDR.

Auf Beschluss des Ministerrates der DDR, wurde am 1. April 1955 der „VEB Spatgruben Bärenstein“ mit den Betriebsabteilungen Niederschlag bei Bärenstein und Lauta bei Marienberg gegründet. Die Flussspatvorräte hatte bereits die „Wismut“ erkundet und berechnet. Untersucht wurden dabei die Gänge „Amandus Flacher“, „Gut Hoffnung Flacher“ und „Tscherper Flacher“. Der Abbau war im Schachtbereich 45 / 139, auf dem Gang „Tscherper Flacher“ (teilw. bis über 3 m mächtig) vorgesehen und beschränkte sich auf die 1/2 5. - 7. Sohle. Der Produktionsbeginn gestaltete sich denkbar schlecht, da sich sämtliche Über- und Untertageanlagen in einem desolaten Zustand befanden und den deutschen Bergbausicherheitsstandards nicht genügten. Materialknappheit und widrige Umstände, darunter ein Wassereinbruch oder mit Pilzgeflechten übersätes Ausbauholz, was kräfte- und vor allem zeitzehrend erneuert werden musste, waren der Produktion eben so wenig dienlich. Der „Schacht 139“ brauchte zudem ein neues Fördergerüst. Von den vorgegebenen 500 Tonnen Flussspat, die 1955 noch gefördert werden sollten, sind dann insgesamt 45 Tonnen ausgebracht worden. Die Gewinnung erfolgte wie auch im Uranbergbau bei der „Wismut“ im klassischen Firstenstoßbau mit Rollen, Blindrollen und nachfolgendem Versatz.

Am 1. Januar 1957 wurden beide Betriebsabteilungen dem „VEB Zinnerz Ehrenfriedersdorf“ angegliedert und nachfolgend „VEB Zinn- und Spatgruben Ehrenfriedersdorf“ genannt. Der auf dem „Tscherper Flachen“ vorhandene abbauwürdige Vorrat war im Dezember 1958 gelöscht. Mit der Gesamtproduktion von 46.860 Tonnen Rohflussspat, endete das vorerst letzte Kapitel des Marienberger Bergbaus.


Erzgänge und Mineralien

Gangkarte
Gangkarte
Gangkarte Gebiet Marienberg - Lauta - Kiesholz - Himmelreich
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Gangkarte

Gangkarte Gebiet Marienberg - Lauta - Kiesholz - Himmelreich

Archiv: Frank Ihle
Gangkarte
Gangkarte
Gangkarte Gebiet Pobershau - Hüttengrund
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Gangkarte

Gangkarte Gebiet Pobershau - Hüttengrund

Archiv: Frank Ihle
Karte Revier Marienberg
Karte Revier Marienberg
Karte Revier Marienberg
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Karte Revier Marienberg

Karte Revier Marienberg

thdun5

Farberklärung der Gänge:
Rot = Zinnerzformation
Blau = die kiesig - blendige Abänderung der Zinnerzformation und die braunspätige Silber-Bleierzformation
Grün = die barytische Kobalt-Silberformation (Bi-Co-Ni-Ag-Formation)
Gelb = Eisenerzformation


Insgesamt wurden über 170 verschiedene Mineralienspezies gefunden.
Das Revier ist außerdem für folgende Typlokalitäten bekannt:



Das Revier Marienberg erstreckt sich über rund 5km in Nord-Süd-Richtung und 14 km in Ost-West-Richtung. Das Grundgebirge besteht aus Zweiglimmergneisen, welche in einer Tiefe von ungefähr 500-1200 Metern von Granit unterlagert sind. Das Gebiet zwischen Wolkenstein, Lauta, Pobershau und der 1521 gegründeten Bergstadt Marienberg durchsetzen mehr als 150 verschiedene Baryt-, Fluorit- und Quarzgänge. Südöstlich von Marienberg befindet sich noch ein über 6 km West-Ost streichendes Netz von Silbererzgängen mit einer Nord-Süd-Erstreckung von ca. 3 km.
Hier lassen sich gnerell zwei Typen von Gängen unterscheiden:

  • Steil einfallende "Morgengänge" (meist in Richtung Nordost-Südwest)
  • Mittelsteil einfallende "Flache Gänge" (meist in Richtung Nordwest-Südost)

Besonders für das Revier Marienberg sind die sogenannten "Schwebenden". Diese metamorphen Schwarzschiefer-Horizonte fallen relativ flach mit 10 bis 30 Grad ein. Speziell auf den Gangkreuzen fanden sich reiche Silber- und Kobalterze. Doch erschienen auch Gänge mit Kupferkies (am Kiesholz) und Zinnerzen (vor allem bei Pobershau). Der Gneiskomplex von Marienberg wird von überregionalen Tiefenstörungen durchzogen. Die größte ist die Störungszone Warmbad-Chomutov, die in diesem Gebiet die Bezeichnung "Neugeboren Kindlein Störung" trägt.

Während der Uranerzsuche der SDAG "Wismut" wurden von 1947 bis 1954 einige reiche Silbererzgänge angefahren, die jedoch niemals vollständig abgebaut wurden.


Fundstellen


Auswahl der wichtigsten und im Lexikon beschriebenen Lokationen.


Wolkenstein


Gehringswalde / Palmbaum

  • Palmbaum Fundgrube

    • Schacht 46 (Palmzweiger Kunst - und Tageschacht)
    • Schacht 46 b (Palmbaumer Maßen Kunstschacht)
    • Prinz Friedrich Tageschacht
    • Esias Röhling Stolln
  • Franz August Schacht
  • Schacht 138
  • Schurf 13
  • Schurf 14
  • Wolfgang Stolln

Großolbersdorf

  • Giedeon Erbstolln (zur Entwässerung)

Großrückerswalde

  • Schacht 251
  • Huth-Vorwerk
  • Boden

    • Stolln Nr. 9
  • Schindelbach

    • Stolln Nr. 334
    • Stolln Niederschmiedeberg

Drebach

  • Johannes Enthauptung
  • Bergmanns Hoffnung bessere Zeiten

Himmelreich


Kiesholz


Lauta


Marienberg

  • Günther Zeche
  • Milde Hand Gottes Stolln
  • Reiche St Barbara Fdgr.
  • Rosenholz
  • Tiefer Ullrich Stolln
  • Ullrich Stolln
  • Weiße Taube
  • Wilde Taube

Pobershau


Streckewalde

Mineralbilder (793 Bilder gesamt)

Emplektit
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Emplektit
Fundort: Schacht 139 Marienberg/Erzgebirge
Copyright: Ulrich Hansper; Beitrag: Ulrich Hansper
Sammlung: Ulrich Hansper
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Lauta/Schacht 139 (Abrahamhalde)
Mineral: Emplektit
Bild: 1482158209
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Emplektit

Fundort: Schacht 139 Marienberg/Erzgebirge

Sammlung: Ulrich Hansper
Copyright: Ulrich Hansper
Beitrag: Ulrich Hansper 2016-12-19
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Fluorit
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Fluorit
Fluorit vom Schacht 137, Wolkenstein, Erzgebirge. Größe: 6,5 x 2,5 x 2 cm.
Copyright: Nathan; Beitrag: Nathan
Sammlung: Nathan
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Wolkenstein/Schacht 137
Mineral: Fluorit
Bild: 1415462512
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Fluorit

Fluorit vom Schacht 137, Wolkenstein, Erzgebirge. Größe: 6,5 x 2,5 x 2 cm.

Sammlung: Nathan
Copyright: Nathan
Beitrag: Nathan 2014-11-08
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Fluorit xx auf Amethyst xx
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Fluorit xx auf Amethyst xx
St. Johannes, Wolkenstein, Erzgebirge, Sachsen; Größe der Stufe: 125 x 90 x 45 mm; gelber und weißer Fluorit auf Amethyst
Copyright: Sammlung Uhlmann Zschopau; Beitrag: Pyromorphit
Sammlung: Pyromorphit
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Wolkenstein/Schacht 137
Mineral: Amethyst, Fluorit
Bild: 1438284516
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Fluorit xx auf Amethyst xx

St. Johannes, Wolkenstein, Erzgebirge, Sachsen; Größe der Stufe: 125 x 90 x 45 mm; gelber und weißer Fluorit auf Amethyst

Sammlung: Pyromorphit
Copyright: Sammlung Uhlmann Zschopau
Beitrag: Pyromorphit 2015-07-30
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Mineralien (Anzahl: 321)

Gesteinsbilder (10 Bilder gesamt)

Granat
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Granat
Granat in Serpentinit; FO: Zöblitz, Sachsen, D; Sonderausstellung Granat im Krahuletzmuseum zu Eggenburg 2017
Copyright: oliverOliver; Beitrag: oliverOliver
Sammlung: Sonderausstellung Granat im Krahuletzmuseum zu Eggenburg 2017
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Zöblitz
Mineral: Granat-Supergruppe
Gestein: Serpentinit
Bild: 1496172731
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Granat

Granat in Serpentinit; FO: Zöblitz, Sachsen, D; Sonderausstellung Granat im Krahuletzmuseum zu Eggenburg 2017

Sammlung: Sonderausstellung Granat im Krahuletzmuseum zu Eggenburg 2017
Copyright: oliverOliver
Beitrag: oliverOliver 2017-05-30
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Granat ( Pyrop ) in Serpentinit
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Granat ( Pyrop ) in Serpentinit
Serpentinsteinbruch / Zöblitz bei Marienberg Erzgebirge / Fund 1987 (14 x 12,5 x 4 cm)
Copyright: erzgebirge65; Beitrag: erzgebirge65
Sammlung: erzgebirge65
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Zöblitz/Serpentinitbruch
Mineral: Pyrop
Gestein: Serpentinit
Bild: 1247214838
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
Granat ( Pyrop ) in Serpentinit

Serpentinsteinbruch / Zöblitz bei Marienberg Erzgebirge / Fund 1987 (14 x 12,5 x 4 cm)

Sammlung: erzgebirge65
Copyright: erzgebirge65
Beitrag: erzgebirge65 2009-07-10
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schwarzer Serpentinit
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schwarzer Serpentinit
schwarzer Serpentinit mit Granateinschlüssen Fundort: Steinbruch Zöblitz /Erzgebirge
Copyright: Moni; Beitrag: Moni
Fundort: Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Marienberg, Revier/Marienberg/Zöblitz
Mineral: Granat-Supergruppe
Gestein: Serpentinit
Bild: 1131296869
Wertung: 5.33 (Stimmen: 3)
Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung
schwarzer Serpentinit

schwarzer Serpentinit mit Granateinschlüssen Fundort: Steinbruch Zöblitz /Erzgebirge

Copyright: Moni
Beitrag: Moni 2005-11-06
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Gesteine (Anzahl: 30)

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Referenz- und Quellangaben, Literatur

Literatur:

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  • Trebra, F.W.H. von (1818): Bergmeister-Leben und Wirken in Marienberg, vom 1. Decbr. 1768 bis August 1779. Freyburg bey Graz und Gerlach.
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  • Kalender für den sächsischen Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 1830, 1831, 1843 1849 – 1851.- Hrsg.: Königl. Bergacademie Freiberg.
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  • Breithaupt, A. (1859). Chlorargyrit. Berg.Hütten.Zeitg.18, 449. (Typ-Publ.)
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  • Beck, R. (1911): Die Erzlagerstätten in der Umgegend von Marienberg unter Zugrundelegung des Manuskriptes und der Zeichnungen von Hermann Müller aus dem Jahre 1848, neu bearbeitet.
  • Bogsch, W. (1928): Artikel „ Am Grab des Marienberger Silberbergbaus“ in „Erzgebirgische Heimatblätter“.
  • Bogsch, W. (1933): Der Marienberger Bergbau in der ersten Hälfte des 16. Jhd.. Glück Auf Verlag, Schwarzenberg.
  • Bogsch, W. (1939/40): Der Marienberger Bergbau im 19. Jahrhundert (unv.).
  • Radke, H. (1957): Kleintektonische Untersuchungen im Bereich der Marienberger Kuppel.- Dipl.Arbeit, Humboldt Universität Berlin (unv.).
  • Agricola, G. (1961): Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen.- In: Ders., Vom Berg- und Hüttenwesen. Vollständige Ausgabe nach dem lateinischen Original von 1556, Düsseldorf (ND München 1994).
  • Fleischer, E. (1962): Fächerartige Erstarrungsform des Basaltes am Hirtstein bei Satzung/Erzgebirge. Aufschluss, Jg.13, Nr.3, S.60.
  • Bogsch, W. (1966): Der Marienberger Bergbau seit der zweiten Hälfte des 16. Jhd. Vier Studien. Böhlau Verlag, Köln / Graz.
  • Quellmalz, W. (1973): Mineralogische Untersuchungen zum Problem der "Silberkiese". Abh.Staatl.Mus.Mineral.Geol. Dresden, S.20, 249f.
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  • Vollstädt, H. & Baumgärtel, R. (1977): Einheimische Edelsteine, 2. Ausg., Steinkopff (Dresden).
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  • Witzke, T. (1994): Neufunde aus Sachsen (II). Lapis, Jg.19, Nr.10, S.39.
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Weblinks


Quellenangeben

IDs

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