Granat
Pyrop
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Formel
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Kristallsystem
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Strunz
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{Mg3}[Al2](Si3)O12
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kubisch
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9.AD.25
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Pyrop (von griechisch pyropos = feurig) bildet mit Spessartin und Almandin eine Mischreihe, die sogenannte "Pyralspit-Reihe". Pyrop, Spessartin und Almandin treten selten in reiner Form auf, sondern enthalten stets einen gewissen Anteil an Eisen, Magnesium und/oder Mangan und tw. auch Yttrium.
Die Farbe von Pyrop hat eine Bandbreite von schwarzrot bis blutrot, bzw. bis zu rosafarben) mit einem leichten Stich ins Bräunliche. Das Mineral tritt überwiegend in oft abgerundeten Körnern und in masssiven Aggregaten auf.
Das Mineral kommt in ultramafischen Gesteinen vor; dies sind typisch Peridotite aus dem Erdmantel. Diese aus dem Erdmantel
stammenden Peridotite wurden sowohl magmatisch als auch metamorph gebildet. Pyrop kommt auch in UHP- (ultra high pressure)-Hochdruck Metamorphiten vor, u.a. im Dora MAira-Massiv in den westlichen Alpen. In diesem Massiv sind fast alle Pyrope rein und Größen der Kristalle bis 12 cm Durchmesser sind nicht selten. Einige dieser Pyrope haben Coesit-Einschlüsse, andere wieder Einschlüsse von Enstatit und Sapphirin. Die ältesten den Menschen bekannte Lagerstätten sind sekundäre Vorkommen in Sanden, Schottern und Seifen. Die bekanntesten Lagerstätten des Pyrop liegen in Böhmen, Südafrika, Namibia, Indien, Südfrankreich, Australien und den USA.
S.a. Kapitel > Mischreihen - Pyralspite und Ugrandite
Chrom-Pyrop
Pyrop ist auch bekannt aus Peridotit-Xenolithen aus tw. diamantführenden Kimberlit-Pipes. Pyrop in Paragenese mit Diamanten hat gewöhnlich einen bestimmten Cr2O3-Anteil von 3-8 %, welcher eine bestimmte Violett- bis tiefe Purpurfarbe, oft mit einem grünlichen Hauch hervorruft und deshalb diese Pyrope als Indikatormineral beim Explorieren von durch Erosion nicht erkennbaren Kimberlit-Lagerstätten dient. Diese Varietät des Pyrop wird als Chrom-Pyrop bezeichnet.
Ein bekanntes Vorkommen dieser seltenen Pyrop-Varietät ist Wajiertage, Landkreis Bachu (Maralbeshi), Präfektur Kashi (Kashgar oder Qeshqer), Autonome Region Sinkiang (Xinjiang-Uygur) in China.
Literatur
- Dana, E.S. (1892) Dana's system of mineralogy, (6th edition), 437-447.
- Deer, W.A., R.A. Howie, and J. Zussman (1982) Rock-forming minerals, (2nd edition), v. 1A, orthosilicates, 468{698, esp. 537-589.
- Klaproth, M.H. (1797): Untersuchung des böhmischen Granats, Beiträge zur chemischen Kenntniss der Mineralkörper, Zweiter Band, Rottmann Berlin, 16-21
- Korbel, P., Novac, M., 2002; Mineralien Enzyklopädie.
- Novak, G.A. and G.V Gibbs (1971) The crystal chemistry of the silicate garnets. Amer. Mineral., 56, 791-825.
- Ramdohr, P., Strunz, H., 1978; (Klockmanns) Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag
- Schumann, W., 1976; Edelsteine und Schmucksteine, BLV Verlags GmbH Münch
- Yanling Tang (2005): Non-metallic deposits of Xinjiang, China (Zhongguo Xinjiang Fei Jinshu Kuangchuang). Geological Publishing House (Beijing), 289 pp.
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