Mineralienatlas - Fossilienatlas
Kupfer
Bronze-Beile Bronze-Beile aus dem Burnham Hoard (Schatz); burnham, Essex, England Copyright: Portable Antiquities Scheme; Beitrag: Collector Bild: 1392114517 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Bronze-Beile |
Bronze-Beile aus dem Burnham Hoard (Schatz); burnham, Essex, England |
Portable Antiquities Scheme |
Bronze ist eine Legierung. Sie entsteht, wenn Kupfer mit Zinn "legiert", also vermischt wird. Bronzen aus Kupfer und Zinn beginnen bei ca. 850 ºC zu schmelzen. Bei etwas mehr als 1000ºC erreichen sie ihre sogenannte Liquidustemperatur und werden flüssig. Damit ist die Legierung aus Kupfer und Zinn härter und vielfältiger anwendbar als Kupfer, was sich besonders bei der Verwendung von Bronzeschwertern bemerkbar machte. Bronze wurde besonders wegen dieser Eigenschaft zu einem begehrten Produkt. Hinzu kam, dass Bronze korrosionsbeständiger ist als Kupfer sowie einen goldenen Glanz besitzt, welches die neue Legierung sehr attraktiv machte. Nachdem mit dem weniger härteren Kupfer in Europa nur kleine Dolche hergestellt wurden, fertigten Handwerker aus Bronze eine Vielzahl neuer Waffen an. Kupferschwerter sind bisher nur aus dem Anatolien bekannt. Die Zusammensetzung der frühesten Bronzen war jedoch oft noch von den eingesetzten Erzen abhängig; es ergaben sich Legierungen mit Arsen, deren negativer Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften heute bekannt ist. (In Vorderasien (e.g. heutiges Anatolien) wurde eine andere Bronze entwickelt, welche aus Kupfer und Arsen bestand, die sogenannte Arsenbronze. Aus Arslantepe sind mehrere Schwerter aus Arsenbronze bekannt. Diese Arsenbronze war jedoch der Kupfer-Zinn-Bronze wegen der fehlenden Härte weit unterlegen und konnte sich deshalb auf Dauer nicht durchsetzen.)
Auch bleihaltige Bronzen und – durch das verarbeitete Erz bedingt – solche mit Antimon wurden verarbeitet.
Bronze gilt damit als eine der ersten, von Menschen erstellten und genutzten Legierungen, härter als reines Kupfer, aber im Vergleich niedrigerer Schmelzpunkt, eine Feststellung, die bereits ein grundlegendes metallurgisches Wissen voraussetzte.
Der bereits im griechischen bekannte Begriff wird auch mit Brundisium in Verbindung gebracht, dem lateinischen Namen des heutigen süditalienischen Brindisi, das in der Antike, zu Neugriechenland gehörend, eine Art Zentrum der Bronzeverarbeitung und des Bronzehandels war. Die heutige Bezeichnung für die Legierung wurde im 17. Jahrhundert zuerst aus dem italienischen bronzo, später auch über das französische bronce erneut entlehnt. Die Vorgeschichte ist etymologisch unklar. Das Wort wurde aber zuerst im 14. Jahrhundert aus dem Orient ins Italienische übernommen. Vermutlich kommt es vom persischen Wort birinj (birindsch), was einfach Kupfer bedeutet.
Die Bronzezeit ist die Periode in der Geschichte der Menschheit, in der Metallgegenstände vorherrschend aus Bronze hergestellt wurden. Diese Epoche umfasst in Mitteleuropa etwa den Zeitraum von 2200 v. Chr. bis 800 v. Chr.
Die Bronzezeit ist die mittlere Stufe des von Christian Jürgensen Thomsen entwickelten Dreiperiodensystems, das die europäische Ur- und Frühgeschichte in die Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit unterteilt. Die Dreiteilung nach dem verwendeten Werkstoff ist (lokal durch kurze Kupferzeiten unterbrochen) weitgehend auf Europa, Westasien und Nordafrika zu beschränken.
Bronzezeitliche Äxte und Ringe Spätbronzezeitliche Äxte und Ringe, ca. 1.100 v.Chr; Musee Gallo-Romain, Lyon, Frankreich. Copyright: Ursus; Beitrag: Collector Bild: 1353953693 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Bronzezeitliche Äxte und Ringe |
Spätbronzezeitliche Äxte und Ringe, ca. 1.100 v.Chr; Musee Gallo-Romain, Lyon, Frankreich. |
Ursus |
Vorderasien gilt als Ausgangspunkt der europäischen Bronzetechnologie. Von dort aus wurde das neue Material und auch das notwendige Know-How exportiert. In Palästina kann die Bronzeherstellung bereits für 3300 v. Chr. nachgewiesen werden, in Ägypten um 2700 v. Chr., in Mitteleuropa um 2200 v. Chr. und in Nordeuropa um 1800 v. Chr. Die Bronzezeit stellt somit keine einheitliche Entwicklungsstufe dar. Es ergeben sich vielmehr eine Vielzahl archäologischer Kulturen und gebietsabhängige Gliederungen der Bronzezeit. Im Allgemeinen erfolgt eine Aufteilung in eine „Frühe Bronzezeit“, eine „Mittlere Bronzezeit“ und eine „Späte beziehungsweise Jüngere Bronzezeit“, deren absolute Zeitepochen jedoch wie gesehen regional stark differieren. Den Hauptunterschied zwischen den europäischen und vorderasiatischen Bronzezeitkulturen stellt die Entwicklung der ersten Schriften dar. In Ägypten (Hieroglyphen), im Vorderen Orient (Keilschrift), aber auch am Mittelmeer mit der Mykenischen Kultur (Linearschrift B) war man bereits fähig zu lesen und zu schreiben. Die archäologischen Befunde können somit erstmals mit Schriftquellen ergänzt, korrigiert und bewertet werden.
Zinnbronze ist ab der Mitte des 4. Jtsd. v. Chr. zwischen mittlerer Donau und Kaspischem Meer belegt, z. B. für die Kura-Araxes-Kultur (Transkaukasien), 3.600 v.Chr.: Beginn Frühbronze I auf dem Balkan.
Die Frühe Bronzezeit setzt gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. ein und geht aus der Glockenbecherkultur bzw. der späteren Schnurkeramik hervor. In ihrem älteren Abschnitt (2200 v. Chr. bis 2000 v. Chr.) herrschten noch endneolithische Kulturverhältnisse vor. Die „bronzenen“ Waffen und Geräte sind anfangs vielfach noch aus Kupfer. Echte Bronze setzt sich erst später (2.000 v. Chr. bis 1.650 v. Chr.) durch. Mit der bereits mittelbronzezeitlichen Stufe (ab 1.650 v. Chr.) werden die Gesellschaften der Frühbronzezeit dann von gänzlich anders strukturierten Kulturgruppen abgelöst, die sich vor allem in ihrer Bestattungsweise, aber auch im Hinblick auf die Deponierung von Bronzegegenständen (Hort- bzw. Depotfunde) deutlich von den frühbronzezeitlichen Verhältnissen unterscheiden.
Kupfer-Schmelzofen der Minoer Ältester bislang entdeckter Schmelzofen der Menschheit (Bronzezeit, minoische Kultur, Kato Zakros, Kreta Markoz) Copyright: Unbekannter Autor; Beitrag: Collector Bild: 1391817991 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Kupfer-Schmelzofen der Minoer |
Ältester bislang entdeckter Schmelzofen der Menschheit (Bronzezeit, minoische Kultur, Kato Zakros, Kreta Markoz) |
Unbekannter Autor |
Die gewerbsmäßige Herstellung von Bronze dürfte zwischen 2.500 und 2.000 v. Chr. in Vorderasien begonnen haben. In China ist ebenfalls die Verwendung im 3. Jahrtausend v. Chr., spätestens während der Xia-Zeit dokumentiert.
Die Bronzezeit, als Nachfolgerin der Kupferzeit, die ihrerseits die Jungsteinzeit ablöste, brachte Bronzewaffen, Gerätschaften und Schmuck (Bronzefibeln) in der Aunjetitzer Kultur und der alpinen Bronzezeit. Abgelöst wurde sie allmählich von der frühen Eisenzeit (Urnenfelder Kultur, Lausitzer Kultur) und schließlich wird mit der Hallstatt-Kultur die Antike eingeleitet. Bronze und Eisen wurden je nach Aufgabenstellung noch nebeneinander verwendet. Empirisch gelangte man jedoch zu kohlenstoffarmem Schmiedeeisen. Damit verlor die Bronze zunehmend an Bedeutung für die Herstellung von Handwaffen. Mit den Griechen und Römern erlebte die Waffentechnik eine bis dato nie gesehene Güte und entwickelte sich im Bauwesen. Auch Denkmäler aus Bronze belegen die große Erfahrungen in der (Antike). Das frühe Mittelalter verlieh neuen Auftrieb, Glocken- und Stückgießer unterstützten die kirchliche und weltliche Herrschaft für einige Jahrhunderte, bis die Eisenverhüttung und der Eisenguss die Bronze ablösten.
Bronzezeitliches Schwert Bronzeschwert aus der Bronzezeit; Stadtmuseum Wels, Oberösterreich Copyright: Wolfgang Sauber; Beitrag: Collector Bild: 1353953417 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung (CC-BY-NC-ND) V.3.0 |
Bronzezeitliches Schwert |
Bronzeschwert aus der Bronzezeit; |
Wolfgang Sauber |
Die Bronzezeit ist die Periode in der Geschichte der Menschheit, in der Metallgegenstände vorherrschend aus Bronze hergestellt wurden. Diese Epoche umfasst in Mitteleuropa etwa den Zeitraum von 2200 v. Chr. bis 800 v. Chr.
Die Bronzezeit ist die mittlere Stufe des von Christian Jürgensen Thomsen entwickelten Dreiperiodensystems, das die europäische Ur- und Frühgeschichte in die Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit unterteilt. Die Dreiteilung nach dem verwendeten Werkstoff ist (lokal durch kurze Kupferzeiten unterbrochen) weitgehend auf Europa, Westasien und Nordafrika zu beschränken.
Vorderasien gilt als Ausgangspunkt der europäischen Bronzetechnologie. Von dort aus wurde das neue Material und auch das notwendige Know-How exportiert. In Palästina kann die Bronzeherstellung bereits für 3.300 v. Chr. nachgewiesen werden, in Ägypten um 2.700 v. Chr., in Mitteleuropa um 2.200 v. Chr. und in Nordeuropa um 1.800 v. Chr. Die Bronzezeit stellt somit keine einheitliche Entwicklungsstufe dar. Es ergeben sich vielmehr eine Vielzahl archäologischer Kulturen und gebietsabhängige Gliederungen der Bronzezeit. Im Allgemeinen erfolgt eine Aufteilung in eine „Frühe Bronzezeit“, eine „Mittlere Bronzezeit“ und eine „Späte beziehungsweise Jüngere Bronzezeit“, deren absolute Zeitepochen jedoch wie gesehen regional stark differieren.
Den Hauptunterschied zwischen den europäischen und vorderasiatischen Bronzezeitkulturen stellt die Entwicklung der ersten Schriften dar. In Ägypten (Hieroglyphen), im Vorderen Orient (Keilschrift), aber auch am Mittelmeer mit der Mykenischen Kultur (Linearschrift B) war man bereits fähig zu lesen und zu schreiben. Die archäologischen Befunde können somit erstmals mit Schriftquellen ergänzt, korrigiert und bewertet werden.
Ochsenhaut Bronzezeitliche Kupferbarren - sogenannte Ochsenhäute; Herkunft Zypern; Vom Schiffswrack Uluburun; Kreta Copyright: Martin Bahmann; Beitrag: Collector Bild: 1353952983 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Ochsenhaut |
Bronzezeitliche Kupferbarren - sogenannte Ochsenhäute; |
Martin Bahmann |
Als Ochsenhautbarren werden Rohkupferbarren in der Umrissform getrockneter, gespannter Rinderhäute bezeichnet, eine damals übliche und weit verbreitete Form für den Metall-Transport, die das Tragen bzw. die Befestigung an Tragtieren und auf Schiffen erleichtert haben dürften, die während der mediterranen Spätbronzezeit (zwischen 1.600-1.000 v. Chr.) weit verbreitet waren. Die antiken Barren wiegen zwischen 20–35 kg und bestehen aus fast reinem Kupfer. Ochsenhautbarren kommen in Assyrien (Dur Kurigalzu), Ägypten (Pi-Ramesse), in der Levante, auf Zypern, in Hattuscha, Griechenland (Mykene und Kreta (Hagia Triadha)), in Sosopol in Bulgarien und Illyrien, in Süditalien, auf Sizilien (Cannatello) und Sardinien (Metallhort von Serra Ilixi) bei Nuragus vor. Die Barren von Serra Ilixi waren mit Gussmarken versehen, die einem ägäischen Silbenalphabet entstammen. Wichtige Funde stammen auch von den Schiffswracks von Uluburun und Kap Gelidonya. In Qantir im Nildelta wurde das Bruchstück eines Ochsenhautbarrens gefunden. Die entsprechenden Schichten datieren ins 13. Jh. Nach Analysen der Blei-Isotopen stammt das Metall vermutlich aus der Gegend von Apliki im Nordwesten Zyperns[. Schwerpunkte der Verbreitung sind Sardinien und Zypern. Die frühesten bekannten Barren stammen von Kreta und datieren in Spätminoische Zeit. In der Ägäis kommen die wahrscheinlich auf Zypern produzierten Barren ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. nicht mehr vor. In Sardinien wurden diese Barren noch bis ins 10. Jh. genutzt.
Das Schiff von Uluburun Original-Replika des Schiffswracks von Uluburun; sehr deutlich zu sehen die Kupfer-Ochsenhautbarren; Museum Bodrum, Türkei Copyright: Georges Jansoone (Jojan); Beitrag: Collector Bild: 1354265757 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Das Schiff von Uluburun |
Original-Replika des Schiffswracks von Uluburun; sehr deutlich zu sehen die Kupfer-Ochsenhautbarren; Museum Bodrum, Türkei |
Georges Jansoone (Jojan) |
Als Schiff von Uluburun wird ein gesunkenes spätbronzezeitliches Segelschiff ungeklärter Herkunft vor der Südwestküste der Türkei bezeichnet. 1982 entdeckte ein Schwammtaucher schwere kupferne Gegenstände unter Wasser. Der Fundort liegt in der Nähe des Kap Uluburun (auch Ulu Burun) und der Stadt Kaş im Süden der Türkei (Provinz Antalya). Die ersten gefundenen Gegenstände stellten sich als sogenannte Kupfer-Ochsenhautbarren heraus. Über die Artefakte, insbesondere die Keramik, konnte der Zeitpunkt des Untergangs auf die späte Bronzezeit, (genauer das Späthelladikum III A) datiert werden. Das entspricht in der absoluten Chronologie dem 14. Jh. v. Chr. Das Schiff hatte 354 Kupferbarren in Ochsenhautform und 121 plankonvexe (Brotlaibform) Barren (insg. ca. 10 Tonnen), Zinnbarren (ca. 1 Tonne), Blauglas (ca. 350 kg), Terebinthenharz, Ebenholz, sowie Elfenbein an Bord. Daneben wurden Eicheln, Mandeln, Feigen, Oliven, Granatäpfel, Töpferwaren, sowie Schmuck aus Gold und Silber, Bronzewerkzeuge und Waffen an Bord gefunden. Das Kupfer stammte von Zypern (die Herkunft konnte durch Bleiisotopenanalyse geklärt werden), während die Herkunft des Zinns noch nicht geklärt ist. Das Zinn stellt bisher den ältesten bekannten Barrenfund dar und beweist, dass auch Zinn in der gleichen Form gehandelt wurde wie Kupfer. Altassyrische Quellen legen nahe, dass Zinn bereits seit längerer Zeit damals aus dem Osten eingeführt wurde, vielleicht aus Zentralasien. Andere Forscher denken an das anatolische Taurusgebirge. Interessanterweise wurden die beiden Metalle im Verhältnis 10 Teile Kupfer und ein Teil Zinn gefunden, dem Mischungsverhältnis, das für die Herstellung von Bronze benötigt wird.
Die Bronzezeit auf Zypern, welche aus einer Periode der Kupfersteinzeit (etwa ab 3900 v. Chr.) entstand, begann etwa 2600 v. Chr. Zypern ist reich an Kupfervorkommen und hatte eine besondere Bedeutung im internationalen Handel. In der Mittleren Bronzezeit (ca. 1.900–1.650 v. Chr.) lassen sich zahlreiche Kontakte zu anderen Mittelmeerkulturen belegen. Es gibt Hinweise für einen Handel im östlichen Mittelmeerraum, der sich am Ende der Epoche intensivierte. Kupfer aus Zypern gelangte durch Nordsyrien den Euphrat abwärts bis nach Babylonien. Es gibt Annahmen, dass das Wort „Kupfer“ nach der Insel mit ihren reichen Vorkommen benannt wurde oder dass das Wort Kupfer zur Benennung Zyperns führte.umgekehrt. An der Nordküste wurde Kupfererz (lat. Cuprum, griech. Kypros) abgebaut. Der lateinische Name cuprum für Kupfer ist abgeleitet von aes cyprium („zyprisches Erz“).
Kupferbarren aus Kreta Bronzezeitlicher Kupferbarren aus Kreta Copyright: Chris 73; Beitrag: Collector Bild: 1354010632 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung (CC-BY-NC-ND) V.3.0 |
Kupferbarren aus Kreta |
Bronzezeitlicher Kupferbarren aus Kreta |
Chris 73 |
Im dritten Jahrtausend v. Chr. entwickelten sich mehrere Siedlungen auf Kreta zu zentralen Orten des Handwerks und Handels. Mit der Minoischen Kultur entsteht die erste Hochkultur Europas. Eine wirtschaftlich dominierende Oberschicht entstand, die im Laufe der Jahre monarchische Herrschaftsformen annahm. Bezeichnend hierfür ist die Minoische Palastkultur, welche sich bald auf das griechische Festland übertrug. Dort beginnt die Bronzezeit mit der Helladischen Periode, auf der Inselgruppe der Kykladen in der südlichen Ägäis mit der Kykladenkultur. Die Ausstrahlung der minoischen Palastkultur führte auf dem griechischen Mutterland zur Bildung von Machtzentren, insbesondere zum Herrensitz in Mykene. Die Schachtgräberdynastie prägte als Mykenische Kultur die Späte Bronzezeit Griechenlands. Im westlichen Teil Vorderasiens wird die Frühbronzezeit der Phase Troja I zugeordnet, etwa um 2.800 v. Chr.
Kupfer in Ägypten Kupferbüste des Pepi I., Pharao der 6. Dynastie (Altes Reich) 2295 bis 2250 v. Chr. Copyright: Jon Bodsworth; Beitrag: Collector Bild: 1380561584 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Kupfer in Ägypten |
Kupferbüste des Pepi I., Pharao der 6. Dynastie (Altes Reich) 2295 bis 2250 v. Chr. |
Jon Bodsworth |
Kupfer ist schon ab etwa 4.000 v. Chr. in der Badari-Kultur belegt, wobei diesem von Anfang an immer ein gewisser Anteil von Arsen beigemischt war. Das folgende Jahrtausend wird in Oberägypten von der Naqada-Kultur und in Unterägypten von der Maadi-Kultur dominiert. Beide Kulturen gehören der Kupfersteinzeit an. Die Bronzezeit beginnt kurz nach dem Beginn der Entstehung des ägyptischen Staates; die erste echte Bronze (Kupfer und 7–9 % Zinn) fand sich in Gefäßen aus dem Grab des Königs Chasechemui. Man kann das Alte Reich (etwa 3.000–2.200 v. Chr.) als Frühe Bronzezeit, das Mittlere Reich (etwa 2000–1650 v. Chr.) als Mittlere Bronzezeit und das Neue Reich (etwa 1.550–1.070 v. Chr.) als Späte Bronzezeit bezeichnen. Erst im Mittleren Reich kommt dabei Bronze wirklich häufiger vor, während vorher Kupfer oder andere Kupferlegierungen als Bronze dominieren. Aufgrund der Rohstoffknappheit Ägyptens waren fast alle Bronzegegenstände importiert. Steinwerkzeuge finden während der gesamten Epoche auch weiterhin Verwendung.
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Die Bronzezeit Palästinas beginnt etwa 3300 v. Chr. Ihr ging eine Kupfersteinzeit mit einem hohen technischen Standard der Metallbearbeitung voraus (siehe Nachal Mischmar). Die Bronzezeit Palästinas ist durch die Entstehung von Stadtstaaten gekennzeichnet. Palästina liegt zwischen den damaligen Hochkulturen von Ägypten, Syrien und Mesopotamien und wurde als Durchgangsland von diesen stark beeinflusst.
Mit der Frühbronzezeit (etwa 3.300–2.000 v. Chr.) wurden viele Dörfer verlassen, und neue Siedlungen entstanden, die durchaus schon städtischen Charakter hatten. Viele von ihnen waren stark befestigt, was auf kriegerische Zeiten hindeutet. Die Töpferei erreichte bereits einen hohen technischen Stand. Die Keramik war teilweise bemalt. Nur wenige Metallobjekte sind aus dieser Periode erhalten, doch zeigen sie gute Legierungskenntnisse, obwohl dem Kupfer noch kein Zinn beigegeben und somit noch keine echte Bronze produziert wurde. Die Toten wurden in direkt in den Fels gehauenen Massengrabanlagen bestattet. Das Land war wohl in Stadtstaaten organisiert. Es fanden sich zahlreiche Belege für weitreichenden Handel, obwohl dieser mit dem Nachbarn Ägypten schon früh nachließ, da die Ägypter Palästina auf dem Seeweg umgingen, um nach Byblos und Syrien zu gelangen. Von 2400 bis 2000 v. Chr. finden sich kaum archäologische Reste aus Palästina.
Ab 2.000 v. Chr. begann die Mittlere Bronzezeit; diese kann als die Blütezeit bezeichnet werden. Zu Beginn dieser Periode lebte die Bevölkerung nomadisch. Ab 1.800 v. Chr. entstanden dann erneut zahlreiche Stadtanlagen. Der Handel mit Ägypten blühte. Aus Jericho stammen zahlreiche gut erhaltene Gräber dieser Zeit, in denen sich vor allem auch Holzobjekte, wie Möbel und Schalen gefunden haben. Von anderen Orten stammt Goldschmuck. Funde von Bronzewaffen zeigen, dass nun echte Bronze produziert wurde.
Ab 1550 v. Chr. wurde Palästina von Ägypten erobert, was den Beginn der Spätbronzezeit in Palästina bedeutet. Die Stadtstaaten bestanden weiter, und mit dem Aufkommen der Schrift trat die Region nun voll ins Licht der Geschichte.
Becken aus Bronze - 3 Jtsd. Beckenpaar aus Bronze, 3 Jtsd v Chr; Herkunft: Mesopotamien Copyright: Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen (CH); Beitrag: Collector Bild: 1392113918 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Becken aus Bronze - 3 Jtsd. |
Beckenpaar aus Bronze, 3 Jtsd v Chr; |
Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen (CH) |
Ähnlich wie in Ägypten hatte sich in Mesopotamien bereits die sumerische Hochkultur − seit etwa 3.500 v. Chr. − entwickelt, bevor zum bis dahin schon weit verbreiteten Kupfer das neue Material Bronze hinzukam. Das zur Herstellung notwendige Zinn wurde wahrscheinlich aus den benachbarten Regionen im westlichen Iran und Usbekistan eingeführt. Die Bronzenutzung setzte sich erst im zweiten vorchristlichen Jahrtausend in größerem Rahmen durch. Im 2. und 3. Jahrtausend v. Chr. beschränkten sich die herstellbaren Metalle auf Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Blei, wobei in den gefundenen Artefakten noch weitere Metalle gefunden wurden, die sich beim Verhütten aus Erzen mit den Hauptmetallen legiert hatten. Bei den Bronzen wurden zwei Legierungen hergestellt und verarbeitet, die Arsenbronze und die Zinnbronze. Das Kupfer stammte wohl zu einem großen Teil aus den Lagerstätten im damaligen Land > Magan (Oman), von wo es über den Handelsplatz Dilmun (Bahrein) nach Mesopotamien gelangte. Es ist auch nicht auszuschließen, dass Kupfer aus den reichen Vorkommen der > Sintashta in der russischen Steppe nach Mesopotamien gelangte.
Im vorderen Orient finden sich auch Bronzen, beispielsweise die eines Königskopfs, aus der Zeit des akkadischen Reichs um 2300 v. Chr. Obwohl die Kenntnisse vorhanden waren, bildeten die nachfolgenden Reiche ihre Herrscher bevorzugt wieder in Stein oder Alabaster ab.
Eisen fiel zunächst als Nebenprodukt bei der Verhüttung von Kupfer an, wurde dann aber ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. immer bedeutungsvoller. Im gesamten vorderen Orient wurde Bronze dann spätestens um 1.000 v. Chr. durch Eisen als besser geeignetes Material endgültig ersetzt.
Die Vorgeschichte Südarabiens ist bisher erst wenig erforscht. Bis um 3.200 v. Chr. scheint hier noch eine nomadische Lebensweise vorgeherrscht zu haben. Danach tauchen feste Siedlungen, Keramik und der Ackerbau auf. Es lassen sich verschiedene lokale Kulturen unterscheiden, deren Bewohner in Siedlungen, die teilweise mehrere Hektar groß waren, lebten. Der Zeitpunkt der Einführung von Bronze ist umstritten, Kupfer und Kupferlegierungen sind jedoch ab etwa 2500 v. Chr. mit Sicherheit bezeugt. Es wird vermutet, dass die Metalltechnologie von Palästina eingeführt wurde. Die Eisenzeit begann hier im ersten vorchristlichen Jahrtausend ungefähr mit dem Aufkommen einer Hochkultur.
Im südöstlichen Arabien entstanden schon im 3. Jtsd. v. Chr. hochentwickelte Kulturen. Die bedeutendste davon ist die Umm-an-Nar-Kultur (2.700–2.000 v. Chr.) (Dilmun), welche nach einem Fundort bei Abu Dhabi benannt wurde und sich auf den heutigen Gebieten der Vereinigten Arabischen Emirate und Nordoman ausdehnte. Sie pflegte enge Handelskontakte zu den Sumerern in Mesopotamien sowie zur Induskultur im heutigen Pakistan. In der sumerischen Überlieferung wird als wichtiger Handelspartner das Land Magan (auch: Makan, Makkan) genannt, das nach derzeitigem Forschungsstand das Gebiet des heutigen Nordwest-Oman umfasste. Für den Handel zwischen Sumerern und der Induskultur stellte Magan eine wichtige Zwischenstation dar. Magan trug die Beinamen „Kupferberg“ sowie „Stollenproduktberg“ und stellte im Altertum für den Handel zwischen dem Zweistromland und dem Indus-Tal eine wichtige Zwischenstation dar.
Al Hajar-Gebirge in Oman Das Hajar-Gebirge im Nordosten von Oman, wo die Kupferlagerstätten von Magan lagen. Copyright: Philipp Weigell; Beitrag: Collector Bild: 1392161396 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Al Hajar-Gebirge in Oman |
Das Hajar-Gebirge im Nordosten von Oman, wo die Kupferlagerstätten von Magan lagen. |
Philipp Weigell |
Magan liegt im Nordosten von Oman, im Einzugsgebiet des Al-Hajar-Gebirges, nahe der Bergkette des Jebel Al-Akhdar. . Das Hajar-Gebirge entstand während der alpidischen Gebirgsbildung und zählt somit zu den jüngeren Gebirgen der Welt; eine der wenigen Stellen auf der Welt, wo das Aufeinandertreffen von Erdmantel und Erdkruste an der Erdoberfläche sichtbar ist. Die Gesteine sind Ophiolithe und verfestigte Lavaströme, welche vom Mittelozeanischen Rücken stammen.
Um 1981 entdeckte man nahe der Ortschaft Maysar (Al Muyasar), Zeugnisse des bronzezeitlichen Kupferbergbaus in Magan, darunter Erzschächte, Schmelzöfen, Schlackereste und vor allem 22 gegossene Kupferbarren. Das Kupfer aus Magan enthält charakteristisch Nickel, welches in Gefäßen nachgewiesen wurde, welche man in Mesopotamien ausgrub.
Das Kupfererz wurde untertage gefördert; sumerische Texte berichten von 32 Bergbau-Orten, welche entlang der Trockentäler (Wadis) und des Gebirges besiedelt waren. Das Erz wurde bis auf 88 m Teufe abgebaut; Zeugnis davon sind u.a. die Mine Lusail, in welcher auch bis 30 m lange Querstollen getrieben wurden, welche mit Holzstempeln aus Akazien- oder Palmenholz abgestützt waren.
Eine große Bedeutung im damaligen Handelssystem hatte Magan außerdem wegen seines umfangreichen Kupferbergbaus, da Kupfer ein Grundmetall für die Herstellung von Bronze war. Auf dem Höhepunkt der Kupferproduktion zwischen 2.200 v. Chr. und 1.900 v. Chr. sollen 2.000 bis 4.000 Tonnen Kupfer produziert worden sein. Darüber hinaus wurden aus Magan auch Steine exportiert. So berichtet Gudea von Lagasch von Diorit-Importen aus Magan zur Herstellung von Statuen. Der Handel wurde mit Schiffen abgewickelt, die eine Ladekapazität von bis zu 20 t hatten. Wenn auch über die handelspolitische Bedeutung von Magan einiges bekannt ist, so sind die Kenntnisse über die politische Organisation des Landes gering. Es scheint aber zumindest ein Fürstentum oder Königreich gegeben zu haben, da Naram-Sin von Akkad um 2.200 v. Chr. von einem Sieg über König Manium von Magan berichtet.
Um 1.800 v. Chr. verlor Magan mit dem Untergang der Induskultur und dem Ende direkter Handelsverbindungen nach Mesopotamien seine Bedeutung. Zwar wurde weiter Kupfer abgebaut und exportiert, doch zog Dilmun nun den Zwischenhandel an sich. Zu dieser Zeit verschwindet Magan aus den sumerischen Quellen. Gründe dafür waren wohl, dass der Kupferbedarf Mesopotamiens zunehmend von Zypern gedeckt werden konnte, esentlicher jedoch, dass es im Gebiet des Oman keine der für das Erschmelzen notwendigen Holzvorräte mehr gab. Um 900 nach Christus erlebte die omanische Kupfergewinnung noch einmal einen Höhepunkt, versank aber nach und nach in der Bedeutungslosigkeit.
Streitwagen der Bronzezeit Flachrelief von Nimrud; Bild 1852 von Austen Henry Layard 1817-1894 British Museum Copyright: Public Domain; Beitrag: Collector Bild: 1392128290 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Streitwagen der Bronzezeit |
Flachrelief von Nimrud; |
Public Domain |
Die Sintashta-Kultur (Sintashta-Petrovka-Kultur oder Sintashta-Arkaim-Kultur ist eine archäologische Kultur der Bronzezeit die auf etwa 2100-1800 v. Chr. datiert wird. Sintashta-Siedlungen sind ebenfalls wegen ihres ausgedehnten Kupferbergbaus und der bedeutenden Bronzeherstellung bemerkenswert, da dies für eine Steppenkultur ungewöhnlich ist.
Die ersten Sintashta-Siedlungen erscheinen um 2100 v. Chr in den sumpfigen Tiefebenen um den Ural und am oberen Tobol. Die Wirtschaft der Sintashta drehte sich in erster Linie um Kupfermetallurgie. Kupfererze aus den nahegelegenen Minen, wie Vorovskaya Yama, wurden in die Sintashta-Siedlungen gebracht und zu Kupfer und Arsenbronze weiterverarbeitet. In ausgegrabenen Gebäuden der Fundplätze in Sintashta, Arkaim und Ust'e fanden sich Überreste von Schmelzöfen und Schlacke. Ein Großteil des Metalls war für den Export in die Städte der Oasenkultur Zentralasiens bestimmt. Dieser Metallhandel verknüpfte die Steppenregion erstmals mit den antiken städtischen Zivilisationen des Nahen Ostens: die Reiche und Stadtstaaten Irans und Mesopotamiens waren bedeutende Märkte für Metall. Über diese Handelsrouten gelangten später Pferde, Streitwagen und letztendlich die Indo-Iranisch-sprechenden Menschen von der Steppe in den Nahen Osten.
Bronze der Induskultur Die berühmte, um 1924 bei Mohenjodaro ausgegrabene Bronzefigur eines tanzenden Mädchens (Höhe 11 cm); einmaliges Zeugnis der bronzezeitlichen Induskultur. Copyright: Joe Ravi; Beitrag: Collector Bild: 1392564617 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC-BY-NC-SA) V.3.0 |
Bronze der Induskultur |
Die berühmte, um 1924 bei Mohenjodaro ausgegrabene Bronzefigur eines tanzenden Mädchens (Höhe 11 cm); einmaliges Zeugnis der bronzezeitlichen Induskultur. |
Joe Ravi |
In Teilen des indischen Subkontinents wird gegen Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. der Gebrauch von Kupfer und Bronze nachweisbar, zeitgleich mit der Herausbildung „städtischen Lebens“ (Indus-Kulturen). Es entsteht die Indus-Kultur oder Indus-Zivilisation, teilweise auch nach Harappa, einem der Hauptausgrabungsplätze am Ravi (Punjab, Pakistan) auch Harappa oder Harappa-Kultur genannt. Sie war eine bronzezeitliche Zivilisation, die sich etwa in den Jahren 2.800 v. Chr. bis 1.800 v. Chr. entlang des Indus im Nordwesten des indischen Subkontinents entwickelte.
Am Unterlauf des Indus im heutigen Pakistan befindet sich Mohenjo-Daro, das vermutete Hauptzentrum der. Der Name bedeutet im modernen Sindhi „Hügel der Toten“. Mohenjo-Daro steht als die größte erhaltene Stadt der Bronzezeit auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie war von 2600 bis 1800 v. Chr. Teil der Indus-Kultur.
Baktrische Zeremonial-Axt Eine baktrische Zeremonial-Axt der Oxus-Kultur (Oasenkultur) 2.500-2.000 v.Chr; Bronze, Größe: 17,8 cm Copyright: British Museum; Beitrag: Collector Bild: 1392565182 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Baktrische Zeremonial-Axt |
Eine baktrische Zeremonial-Axt der Oxus-Kultur (Oasenkultur) 2.500-2.000 v.Chr; |
British Museum |
Etwa zwischen 2.500 und 2.000 v. Chr. findet sich im heutigen Turkmenistan und Afghanistan die Oxus- oder Oasenkultur in der Wüste Karakum. Das durch seinen Entdecker auch BMAC (Bactria-Margiana Archaeological Complex) nach den antiken Namen genannte Gebiet hatte bereits ein hohes Niveau der Töpferkunst und Metallbearbeitung vorzuweisen. Monumentale Gebäude wurden errichtet, Felder bewässert. Früher noch als in China (ab etwa 2.300 v. Chr.) scheint eine Schrift entwickelt worden zu sein. Der Grund für den Untergang der Oxus-Kultur ist noch nicht geklärt.
Bronzekunst aus China Chinesischer Bronzetopf mit Kupfer-Einlegearbeiten; 6 Jh v.Chr. - Größe 19,6 cm Copyright: Walters Art Museum; Beitrag: Collector Bild: 1392115243 Lizenz: Nur zur Mineralienatlas-Projekt-Verwendung |
Bronzekunst aus China |
Chinesischer Bronzetopf mit Kupfer-Einlegearbeiten; |
Walters Art Museum |
In China folgte auf die frühbronzezeitliche Xia-Dynastie (etwa 2.200 v. Chr.–1.800 v. Chr.) die Shang-Dynastie (etwa 1.570–1.066 v. Chr., auch Yin genannt). Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Funde von Schriftzeugnissen in China und Bronze wird verarbeitet. Gut bearbeitbare Legierungen (mit erniedrigten Schmelzpunkten) wie goldfarbenes Messing werden erfunden.
Während der Shang-Dynastie entstand die Dong-Son-Kultur (vietn. Văn hóa Đông Sơn) zwischen etwa 800 v. Chr.-200 n. Chr. im nördlichen Vietnam und in Südchina. Sie markiert den Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit in Südasien. Ihre typischen Artefakte (oft sehr aufwendig gestaltete Gegenstände aus Bronze) finden sich bis weit nach Ozeanien hinein, wohin sie vermutlich durch Handel gelangten. Die Dong-Son-Kultur hatte ihr Kerngebiet in den Tälern der Flüsse Hong, Ma und Ca. Im Norden ist sie bis an die Grenze des heutigen Vietnams bezeugt, im Süden bis nach Quảng Bình. Im Norden Vietnams gibt es zahlreiche Zeugnisse bronzezeitlichen Kupferbergbaus.
Die Dong-Son-Kultur ist charakterisiert durch eine große Anzahl verschiedener Bronzeobjekte. Es gibt Bronzepflüge, Äxte, Waffen und reich verzierte Bronzegefäße. Besonders typisch sind Bronzetrommeln, von denen bisher über 200 bekannt sind. Eisen war auch bekannt. Es fanden sich Waffen, Werkzeuge und auch Schmuckstücke.
Bronze-Glocke der Dong-Son-Kultur Detail einer bronzenen Glocke der Dong-Son-Kultur, Hong Bang-Dynastie, Vietnam, ca. 1.200 v.Chr. Copyright: Luu Ly; Beitrag: Collector Bild: 1392568030 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Bronze-Glocke der Dong-Son-Kultur |
Detail einer bronzenen Glocke der Dong-Son-Kultur, Hong Bang-Dynastie, Vietnam, ca. 1.200 v.Chr. |
Luu Ly |
Aus dem 7. Jahrhundert v.Chr. stammt eine Bronzeglocke, die für die Fürsten (Könige) von Qin gegossen wurde. In der Folge wurde Bronze für recht unterschiedlichste Zwecke eingesetzt. Aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. des relativ kurzlebigen Qin-Kaiserreichs wurden Balkenverkleidungen für den Hausbau, Münzen und natürlich Waffen gefunden. Im Reiche der Fürsten (Könige) von Qin wird Bronze jedenfalls nicht mehr nur für Kultgegenstände, sondern vielfältig verwendet.
Japan steht kulturell zuerst unter dem Einfluss Chinas und der dort verbreiteten mongolisch-schamanistischen und schintoistischen Kulte. Um 500 n. Chr. fasst der Buddhismus Fuß. Belege für früheres metallurgisches Wirken sind Bronzespiegel aus der Periode zwischen 3.000 und 710 v. Chr. aber auch die Yayoi-Zeit ab 350 v. Chr. wird ebenfalls aus Spiegeln, Glocken und Waffen sichtbar.
In der Gesamtschau steht der asiatische Raum mit seinen metallurgischen Kenntnissen nicht hinter dem europäischen zurück, wenngleich erst seit 600 v. Chr. von einer beginnenden Eisenzeit gesprochen wird. Karawanenwege wie die Seidenstraße, vielleicht mehr noch der Handel auf dem Seewege, begünstigen zunehmend den Austausch von Erkenntnissen und aus solchen entstandenen Produkten. Dazu gehört eine 200 v. Chr. in Europa noch unbekannte, weißglänzende Kupferlegierung, die in China „Packfong“ genannt wird.
Die Bronzezeit errechte die Mitte und den Norden Europas etwa 2.200 v. Chr.. Für die mitteleuropäische Bronzezeit sind Handelskontakte nach Nordeuropa (Bernstein) und in den Ägäisraum nachgewiesen. Die Bronzezeit wird anhand der unterschiedlichen Bestattungsformen vorwiegend als Hügelgräberbronzezeit und Urnenfelderzeit bezeichnet. Der bedeutendste Fund der Frühen Bronzezeit in Europa ist die > Himmelsscheibe von Nebra. Als besondere Kunstobjekte dieser Epoche gelten die Goldhüte.
Die als Nordische Bronzezeit (etwa 1.800 v. Chr.) bezeichnete Bronzezeit Nordeuropas und Skandinaviens setzte entsprechend der Ausbreitung der Bronzezeit erst verzögert ein. Kupfer und Zinn mussten mangels eigener Lagerstätten importiert werden. Bernstein diente als begehrtes Exportgut und wurde so zum „Gold des Nordens“. Die Metallgegenstände des Nordischen Kreises gehören zu den schönsten erhaltenen Produkten der Bronzezeit. Als Schmuck war die Bronze (Holsteiner Gürtel bis zur Zeitenwende) noch länger verbreitet.
Die Himmelsscheibe von Nebra Himmelscheibe aus Bronze und Gold, eine der bedeutendsten Entdeckungen aus der Bronzezeit Copyright: DBachmann; Beitrag: Collector Bild: 1353953302 Lizenz: Creative Commons - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung (CC-BY-NC-ND) V.3.0 |
Die Himmelsscheibe von Nebra |
Himmelscheibe aus Bronze und Gold, eine der bedeutendsten Entdeckungen aus der Bronzezeit |
DBachmann |
Die Himmelsscheibe von Nebra ist eine Bronzeplatte aus der Bronzezeit mit Applikationen aus Gold, die offenbar astronomische Phänomene und Symbole religiöser Themenkreise darstellt. Sie gilt als die weltweit älteste konkrete Himmelsdarstellung und als einer der wichtigsten archäologischen Funde aus dieser Epoche. Gefunden wurde sie am 4. Juli 1999 von Raubgräbern in einer Steinkammer auf dem Mittelberg nahe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt Die annähernd kreisrunde Platte hat einen Durchmesser von etwa 32 Zentimetern und eine Stärke von 4,5 Millimetern in der Mitte bzw. 1,7 Millimetern am Rand. Das Gewicht beträgt ca. 2,3 Kilogramm. Die Scheibe besteht aus Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn, deren Kupferanteil nachweislich vom Mitterberg bei Mühlbach am Hochkönig in den Ostalpen stammt. Das Verhältnis der im Kupfer enthaltenen radiogenen Blei-Isotope ermöglicht diese Ortsbestimmung. Neben einem geringen Zinnanteil von 2,5 Prozent weist sie einen für die Bronzezeit typisch hohen Gehalt von 0,2 Prozent Arsen auf. Sie wurde offenbar aus einem Bronzefladen getrieben und dabei wiederholt erhitzt, um Spannungsrisse zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Dabei verfärbte sie sich tiefbraun bis schwarz. Die heutige, von einer Korrosionsschicht aus Malachit verursachte Grünfärbung ist erst durch die lange Lagerung in der Erde entstanden. Die Applikationen aus unlegiertem Goldblech sind in Einlegetechnik gearbeitet und wurden mehrfach ergänzt und verändert. Aufgrund der Begleitfunde (Bronzeschwerter, zwei Beile, ein Meißel und Bruchstücke spiralförmiger Armreife) ist zu vermuten, dass sie etwa um 1600 v. Chr. vergraben wurde, ihr Herstellungsdatum wird auf 2100 bis 1700 v. Chr. geschätzt.
Sonnenwagen von Trundholm Der berühmte bronzezeitliche Sonnenwagen von Trundholm, Dänemark; Ca. 1.400 v.Chr. Copyright: Reiner Zenz; Beitrag: Collector Bild: 1353953832 Lizenz: Frei kopierbar ohne Einschränkung (Public Domain) |
Sonnenwagen von Trundholm |
Der berühmte bronzezeitliche Sonnenwagen von Trundholm, Dänemark; |
Reiner Zenz |
Der Sonnenwagen von Trundholm (dänisch Solvognen), ist eine Skulptur aus der älteren Nordischen Bronzezeit (um 1400 v. Chr.) Nordeuropas. Das Original gehört zum Bestand des Dänischen Nationalmuseums in Kopenhagen. Das Motiv des Sonnenwagens ist auch aus der griechisch/römischen, der chinesischen und der keltischen Mythologie bekannt. Die etwa 60 Zentimeter lange Skulptur ist aus gegossenen Bronzeteilen zusammengesetzt: Auf zwei Achsen steht ein Pferd, auf einer weiteren Achse ist eine etwa 25 Zentimeter große, auf einer Seite mit Goldblech belegte Scheibe mit getriebenen, konzentrisch angeordneten Kreis- und Mäandermustern angebracht. Die insgesamt sechs vierspeichigen Räder sind nur fragmentarisch erhalten, trotzdem ist ihre freie Drehbarkeit auf den Achsen nachweisbar. Die Achsen von Scheibe und Pferd sind miteinander verbunden. An der Unterseite des Pferdehalses sowie am vorderen Rand der Scheibe, etwas unter der halben Höhe, sind noch die Reste von Ösen erkennbar, die als Zügelhalter interpretiert werden können, so dass die Scheibe das Pferd lenkt.
Der Sonnenwagen von Trundholm gehört – neben der 1999 gefundenen Himmelsscheibe von Nebra – zu den wichtigsten Funden aus der europäischen Bronzezeit. Das komplizierte Gussverfahren zur Herstellung der filigranen Teile weist auf einen hohen Stand der Fertigungstechnik hin.
Die Kupferminen am Mount Gabriel liegen am Südosthang des Berges Mount Gabriel nördlich der Stadt Schull im Townland Skeagh auf der Mizen-Halbinsel im County Cork in Irland.
Sie stammen nach Radiokohlenstoffdatierungen, die ein Alter zwischen 3200 und 1500 vor Christus ergaben, aus der frühen Bronzezeit. Die Alterseinstufung ist nicht unumstritten: eine alternative Theorie von Stephen Briggs geht davon aus, dass die Minen viel jünger sind und aus dem späten 19. Jahrhundert stammen.1? Seinen Argumenten wurde jedoch von vielen irischen Archäologen widersprochen.
Es wurden mehr als 25 Gruben und kurze Schächte von maximal 9 Metern Länge entdeckt. Diese wurden mit Steinwerkzeugen in den Fels geschlagen. Dabei wurde zuvor das Gestein mit Feuer erhitzt und dann mit Wasser rasch abgekühlt. Dadurch ließen sich die Steine bei der Bearbeitung leichter absplittern. Zahlreiche Steinschlägel und Stücke dieser Werkzeuge wurden in den Schächten und Abraumhalden gefunden. Die Abraumhalden bestehen vor allem aus dem zerkleinerten Gestein, aus dem die erzführenden Stücke ausgelesen wurden. Öfen zum Rösten und Schmelzen des Kupfererzes wurden jedoch nicht gefunden.
Die Kupfererzvorkommen auf den südwestlichen Halbinseln Irlands waren vielleicht ein Faktor, der zur verstärkten Besiedlung der Region beitrug. Zu den archäologischen Fundstellen dieser Gegend zählt auch das ebenfalls nahe von Schull gelegene Derrycarhoon, wo unter einer mehr als 4 Meter dicken Torfschicht sechs bronzezeitliche Kupferminen gefunden wurden, in denen sich zahlreiche Werkzeuge, darunter eine Holzleiter, erhalten haben.
Eine Beziehung der bronzezeitlichen Metallurgie in Irland zu jener auf der Iberischen Halbinsel und zur Glockenbecherkultur konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Die Fundstücke aus den bronzezeitlichen Kupferminen am Mount Gabriel werden in der archäologischen Sammlung des National Museum of Ireland aufbewahrt.
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