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Siderit

Siderit pseudomorph nach Calcit
Siderit pseudomorph nach Calcit
Siderit nach Calcit (Perimoprphose); Stufengröße: 8,5 x 5,8 cm; Turt, Satu Mare, Rumänien
Copyright: Fabre Minerals; Beitrag: Collector
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Siderit pseudomorph nach Calcit

Siderit nach Calcit (Perimoprphose); Stufengröße: 8,5 x 5,8 cm; Turt, Satu Mare, Rumänien

Fabre Minerals

Englisch: Siderite; Französisch: Siderite (Sidérose); Spanisch: Siderita


Geschichte eines Erzes mit vielen Namen

Siderit war neben Hämatit, Limonit, Goethit und Magnetit immer eines der wichtigsten Eisenerze, wobei es kaum nachvollziehbar ist, welches dieser spezifischen Minerale zu einer bestimmten Zeit verhüttet wurde - ausgenommen, die Überreste urgeschichtlicher bis antiker und mittelalterlicher Eisengewinnung sind eng an ein spezifisches Siderit-Vorkommen gebunden.

Im Grunde genommen gibt es für Siderit keine eigene Geschichte, es sei denn, man erforscht sie mit einem interdisziplinären Ansatz im Zusammenspiel von Ethnologen, Montanhistorikern, Geologen und Ingenieuren.

Die Geschichte des Siderit ist aber ein Teil der Geschichte des Eisens - von den Hethitern und alten Ägyptern des Neuen Reiches, von den Chinesen und Indern über die Eisenzeit im Holozän, über die Kelten, Römer und den mittelalterlichen Bergbau bis hin zum Industriezeitalter. (s.a. > Mineralienportrait/Eisen)

Geschichte der Namensgebung

Bevor das Mineral auf den Namen Siderit getauft wurde, hatte es schon viele andere Namen. Die Römer, welche Siderit in der Nähe des heutigen Hüttenberg in der Steiermark abbauten, verhütteten und schmiedeten, sprachen vom hochwertigen "Norischen Eisen" oder von "Chalybs" (Stahl). Im Jahr 1565 beschrieb Gesner das Mineral als "Stahlreich Eisen". Wallerius nannte es 1747 "Jernmalm", Cronstedt 1758 "Stahlstein", de Lisle 1783 "Fer Spatique" und Hausmann 1813 "Eisenspath".

Im Jahr 1832 benannte der französische Mineraloge F.S. Beudant das Mineral "Siderose", abgeleitet vom griechischen Wort σίδηρος (sideros) für Eisen. Der Name wurde 1845 von W. Haidinger in "Siderit" modifiziert. Der etwas später im Jahr 1847 von E.F. Glocker vorgeschlagene Name Chalybit (lat. chalybs für Stahl) hat sich nicht durchgesetzt, blieb jedoch als Synonym erhalten. In Meyers Konversationslexikon von 1888 findet man die Begriffe Flinz, Stahlstein, Spateisenstein und Eisenspat, wobei die beiden letztgenannten Bezeichnungen auch heute noch verwendet werden. Der ebenfalls alte, im Bergbau gebräuchliche Name "Braunspat" oder "Braunerz" (in England "brown spar") wurde sowohl für Siderit als auch für Siderit-Varietäten wie Pistomesit, Sideroplesit und Zinkeisenspat, bzw. für Ankerit, Breunnerit und Mesitinspat und verwendet.

Siderit ist ein allgemeiner Begriff, wenngleich er umstritten ist, weil er früher für andere Mineralspezies verwendet wurde und gegenwärtig auch als ein Gruppenname für Meteoreisen benutzt wird.

Literatur

  • Beudant, F.S., 1832; Traité élementaire de Mineralogie
  • Haidinger, W., 1845; Handbuch der bestimmenden Mineralogie
  • Hausmann,J.F.L., 1813; Handbuch der Mineralogie
  • Glocker, E.F., 1847; Generum et specierum mineralium secundum ordines naturales digestorum synopsis
  • Meyers Konversationslexikon, 1888
  • Sperl,G., 1988; Montangeschichte des Erzberggebietes nach archäologischen und schriftlichen Dokumenten

Charakteristika, Ausbildungsformen und Aggregate

Siderit ist ein Mineral, welches zur Calcit-Gruppe der wasserfreien Carbonate gehört. Seine chemische Formel lautet FeCO3, ein Eisencarbonat mit 61,2% FeO und 37,9% CO3. Es formt drei Serien mit Magnesit, Rhodochrosit und Smithsonit. Die häufigsten isomorphen Beimischungen sind MnCO3, CaCO3 und MgCO3.

Das Mineral kristallisiert im trigonalen Kristallsystem (ditrigonal-skalenoedrische Kristallklasse). Die Kristallstruktur gleicht der des Calcits. Die Kristalle haben meist rhomboedrische Gestalt, wobei die Flächen des Rhomboeders {1011} häufig gekrümmt sind. Des Weiteren kommen steile Skalenoeder {2131}, Prismen {1010} und {11-20} und einige untergeordnete Formen vor. Die größten bekannten Kristalle haben eine Kantenlänge von 25 cm (Mont Saint-Hilaire, Canada). Die Flächen haben, ähnlich wie bei Dolomit, manchmal eine schuppige Oberfläche und nicht selten sattelförmige Krümmungen. Zwillinge nach {0112} sind ungewöhnlich und nach {0001} selten. Siderit-Aggregate sind häufig botryoidal-sphärolithisch mit kryptokristallinem oder radialstrahligem Aufbau (Sphärosiderit), faserig und seltener stalaktitisch. Das Mineral tritt als Erz in spätigen, spaltbaren, sowie in feinkörnigen Massen auf. Es wurden auch Fließformen, oolithische und andere Formen sowie erdige Massen beschrieben.

Die Farbe des Siderits ist in frischem Zustand gelblich-weiß, erbsengelb, gräulich, farblos, manchmal bräunlich, selten rot oder dunkelviolett. Unter Verwitterungseinflüssen wird er braun. Die Strichfarbe ist weiß. Kristalle sind teilweise durchscheinend und haben einen Glas- bis Perl- oder Seidenglanz. Das Mineral spaltet perfekt nach {1011}, hat einen unebenen bis muscheligen Bruch und ist spröde. Die Härte beträgt 3,75 - 4,25, die gemessene Dichte beträgt 3,96.

In Oxidationszonen der Lagerstätten ist das Mineral nicht beständig und bildet leicht eiserne Hüte aus Limonit und Goethit in Form lockerer, erdiger Massen und in Form fester, innen hohler Geoden.


Erkennungsmerkmale

Wie bei allen Carbonaten der Calcit-Gruppe ist die vollkommene Spaltbarkeit nach dem Rhomboeder charakteristisch. Siderit schmilzt nicht vor dem Lötrohr, er wird jedoch rissig, infolge der Oxidation des Eisens braunschwarz und magnetisch. Mit Borax und Phosphorsalz erfolgt die Reaktion auf Eisen, mit Soda die Reaktion auf enthaltenes Mangan. Siderit löst sich nur in erwärmter Salzsäure, wobei unter starkem Aufbrausen CO2 freigesetzt wird (im Gegensatz zu Calcit, der sich auch in kalter Salzsäure löst). Ein Tropfen Salzsäure färbt Siderit durch Bildung von FeCl3 allmählich gelblich-grün.


Synonyme und Varietäten


Adamas-Siderite (lat. Korund)
Aerosiderit (Syn.)
Anthosiderit (Pseudomorphose Quarz und Goethit nach Cummingtonit)
Aphrosiderit (nicht anerkanntes Mitglied der Chloritgruppe)
Arsenian Siderite = Arseniosiderit
Arseniosiderit (Löllingit)
Bemmelenit (Syn.)
Braunspat (Oberbegriff f. Ankerit, Siderit, Breunnerit, Pistomesit etc.)
Breunnerit
Calcareous Iron Ore
Calcian Sideite (Calcium-reiche Var.)
Calciumsiderit (Calcium-reiche Var.)
Carbonate of Iron
Ca-reicher Siderit
Ca-rich Siderite
Carphosiderit (Hydronium Jarosit)
Chalybit (Syn.)
Eisenkalk (Syn.)
Eisenspat (veraltet)
Farmacosiderit (richtig=Pharmakosiderit, eigene Spezies)
Ferrocalcit (Syn.)
Flinz (veralt. Syn.)
Gyrit (Syn.)
Hydrosiderit (Limonit)
Hyposiderit (Limonit)
Iosiderit (Wüstit)
Iron spar (engl.)
Junckerit (Syn.)
Karphosiderit (Hydronium Jarosit)
Kobalt-Oligonspat (Cobalt-haltige Var.)
Kolloid-Siderit (Var.)
Magnesian Siderite (Magnesium-reiche Var.)
Magnesiosiderit
Manganoan Siderite (Manganhaltige Var.)
Manganosiderit
Mesita
Mg-reicher Siderit
Minera ferri alba spathiformis
Oligonsiderit (Oligonit)
Pelosiderit (Syn.)
Pistomesit (Magnesium-haltige Var.)
Pyrrhosiderit (Lepidokrokit)
Sideroplesit (Magnesium-reiche Var.)
Sidérose (franz.)
Spateisenstein (veraltet)
Sphaerosiderite (botryoidale mikrokristl Var.)
Sphärosiderit = Sphaerosiderit
Stahlreiches Eisen
Stahlstein
Stilpnosiderit (Limonit)
Thomait (Syn.)
Toneisenstein (durch tonige Lagen verunreinigter Siderit)
Weißeisenerz
Xanthosiderit (Copiapit)
Yanthosiderit (Goethit)
Zincian Siderit (Zink-haltige Var.)


Verwendung

Siderit enthält bis zu 48 % Eisen, ist leicht zu verhütten und demzufolge ein wertvolles Eisenerz. Siderit-Erz wird meist vor dem Schmelzen geröstet.


Vorkommen, Lagerstätten und Paragenesen

Siderit kommt magmatisch (hydrothermal, metasomatisch) sowie sedimentär (chemische Verwitterung und marine Ausscheidung (Oolithe)) vor. Hydrothermale Eisenerzgänge mit Siderit und Hämatit sind relativ häufig. Als Gangarten treten Quarz, Baryt, Fluorit und Carbonate auf (Bsp. Siegerland). Die wichtigsten und weltgrößten Siderit-Lagerstätten sind hydrothermal-metasomatisch und liegen in Zechsteinkalk und Plattendolomit (Bsp. Kamsdorf und Schmalkalden in Thüringen in Zechsteinkalk, Bilbao in Spanien (sogen. Bilbaoerz), Quenza und Beni Saf in Algerien, Djerissa und Douaria in Tunesien). Die sehr großen Lagerstätten Erzberg in der Steiermark (Österreich), Bakal im Ural und Michipicoten (Ontario) werden als metamorphogen gedeutet.

Siderit bildet schichtförmige Lagerstätten in sedimentären Gesteinen, meist zusammen mit Ton, Schiefer oder Kohlebändern. Unreine Abarten enthalten Toneisensteine und bituminöses bis kohliges Material (sogen. Bändereisenerze wie der "black-band iron-stone" englischer Lagerstätten in Durham, Somerset und Yorkshire, auch Radom in Polen und Pennsylvania, USA) und finden sich meist in Steinkohleformationen, im Rotliegenden oder in Braunkohleformationen. Sedimentäre Siderit-Erze besitzen bisweilen einen oolithischen Aufbau. Sphärosiderit tritt als Zersetzungsprodukt in Hohlräumen basischer magmatischer Gesteine, u.a. Basalt und Dolerit, auf. Vorkommen in Graniten und Nephelin Syenit-Pegmatiten (Bsp. Mont Saint-Hilaire), Carbonatiten, authigen oder als Konkretionen sind eher selten. Eine mineralogische Rarität sind Siderit-Stalaktiten (Bsp. Trubia, Asturias, Spanien). Die häufigsten Begleiter des Siderit sind Quarz, Baryt, Fluorit, Pyrit und Arsenopyrit.


Bekannteste Lagerstätten (kursiv = gut ausgebildete Siderit-Kristalle)

Bolivien
Mosojllacta, Colavi (große Kristalle)

Brasilien
Morrho Velho, Nova Lima, Minas Gerais
Pedreira Ataleia, Governador Valadares

Canada
Michipicoten, Ontario
Mont Saint-Hilaire (große Kristalle)
Slocan District, British Columbia

Deutschland
Clausthal, Harz
Dransberg bei Göttingen (Sphärosiderit)
Freiberg, Sachsen
Grube König, Saarland
Grube Pfannenberger Einigkeit, Neunkirchen, Sieg-Wied
Grube Stahlberg, Siegerland
Herdorf, Siegerland
Lobenstein, Thüringen
Müsen, Siegerland
Neudorf, Harz
Schneeberg, Sachsen
Steinheim bei Hanau (Sphärosiderit)

England
Camborne-Redruth, Cornwall (Gruben Great
Onslow Consols, St, Breward, Wheal Maudlin,
Lanlivrey, Dolcoath
Virteous Lady Mine, Tavistock, Devonshire
Zahlreiche Lagerstätten in Durham, Somerset und Yorkshire

Frankreich
Mine Jouchy, Saint-Pierre de Mésage, Isère
Mine Mure, Allevard, Isère

Grönland
Ivigtut (mit Kryolith)

Marokko
Gourrama
Kouchat (Koudiat) El-Hamra, Jebilet

Österreich
Erzberg, Steiermark
Hüttenberg, Steiermark
Radmer, Steiermark

Pakistan
Alchuri, Shigar-Tal, Nordpakistan
Kristalle bis 3 cm, Stalaktiten bis 7 cm

Polen
Radom

Portugal
Panasqueira, Baira Baixa

Rumänien
Baia Sprie, Maramures
Herja, Maramures
Turt, Satu Mare

Russland
Bakal, Ural
Dal'negorsk, Primorskiy Kraj

Schweiz
Niederwald (Gerental, Oberwald, Goms)
Lukmanier-Schlucht, Medels, Graubünden

Spanien
Herrerias, Almeria
Hiendalaencina, Guadalajara (rote Kristalle)
Magaleza, Badajoz (dunkelviolett mit Aragonit und Fluorit)
Mina El Vagon, Lanteira, Granada
Moros und Ateca, Zaragoza
Puente Arce, Cantabria (perfekte Kristalle)
San Juan de las Abadesas, Gerona
Somorrostro, Vizcaya (zahlreiche Einzellagerstätten)
Torres, Teruel
Trubia, Asturias (Stalaktiten)

USA
Bisbee, Cochise County, Arizona
Leadville, Lake County, Colorado
Coeur d'Alene, Idaho
Hill Mine, Hiddenite, North Carolina
Moscow, Idaho (Sphärosiderit)


Deutschland und Österreich


Deutschland

Der fast 2700 Jahre alte Eisenerzbergbau im Siegerland-Wied-Distrikt ist Teil der ältesten Bergbaugeschichte Mitteleuropas. Siegerländer Eisenerz wurde schon in der "La-Tene-Zeit", einem Abschnitt der Eisenzeit, abgebaut. Eine erste Siegerländer Montanindustrie wird auf die Späthallzeit um etwa 700 v. Chr. datiert. Da das Siegerland sich nicht zur landwirtschaftlichen Nutzung eignete, die Eisenerzgänge jedoch zuhauf an der Erdoberfläche zutage traten und die Gegend holzreich war, gab es zu dieser Zeit schon beste Voraussetzungen für die Eisengewinnung. Die erste Urkunde, die sich auf den Eisenerz-Bergbau bezieht, stammt aus dem Jahr 1313 und erwähnt den Müsener Stahlberg und Pfannenberg, die berühmteste Grube im Siegerland. Die Stollen und Schächte wurden bis auf 1300 m Teufe abgebaut. Die letzte tätige Grube Füsseberg in Daaden-Biersdorf wurde 1965 geschlossen. Sehr schöne Sideritkristalle, manchmal mit Chalkopyrit-Kristallen übersät, kamen aus der Grube Pfannenberger Einigkeit bei Neunkirchen, sowie aus den Revieren Herdorf und Müsen.

Manganreicher Siderit, durch dessen Verwitterung zu Limonit sich Höhlen bildeten, wurde ab etwa 900 n. Chr. bei Iberg bei Bad Grund im Oberharz abgebaut. Aus den Bergbaurevieren von Neudorf - Straßberg, sowie Bad Grund im Harz, sind hervorragende Siderite seit weit mehr als hundert Jahren bekannt. Die teilweise bis 2 cm großen goldbraunen bis beigebraunen Rhomboeder sind meist mit Galenit vergesellschaftet. Siderit war als Gangart im Harz recht weit verbreitet. Die schönsten Siderit-Galenit-Stufen des Neudorf-Straßberger Gangzuges wurden in der Zeit zwischen der Hochblüte des Abbaus zu Beginn des 19. Jh. und der Schließung der Gruben im Jahr 1903 gefunden.


Siderit
Siderit
Grube Bollnbach, Herdorf, Siegerland, Rheinland-Pfalz, Deutschland; Größe: 8 x 8,5 cm
Copyright: Christiane David; Beitrag: Collector
Fundort: Deutschland/Rheinland-Pfalz/Altenkirchen (Westerwald), Kreis/Herdorf/Grube Bollnbach
Mineral: Siderit
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Siderit

Grube Bollnbach, Herdorf, Siegerland, Rheinland-Pfalz, Deutschland; Größe: 8 x 8,5 cm

Christiane David
Siderit
Siderit
Grube Stahlberg, Siegerland Größe: 4 x 6 x 8 cm
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Siderit

Grube Stahlberg, Siegerland Größe: 4 x 6 x 8 cm

Christiane David
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Siderit
Siderit überkrustet mit Chalcedon Hüttenberg, Kärnten, Österreich Größe: 4 x 7,3 cm
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Siderit

Siderit überkrustet mit Chalcedon Hüttenberg, Kärnten, Österreich Größe: 4 x 7,3 cm

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Siderit
Siderit
Siderit mit Galenit Historische Stufe, gefunden etwa um 1900 Ex. Smmlg. Bement Neudorf, Harz, Größe: 9,2 x 7,6 cm
Copyright: Rob Lavinsky; Beitrag: Collector
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Siderit

Siderit mit Galenit Historische Stufe, gefunden etwa um 1900 Ex. Smmlg. Bement Neudorf, Harz, Größe: 9,2 x 7,6 cm

Rob Lavinsky


Österreich

Im Königreich Noricum, bzw. der späteren gleichnamigen römischen Provinz, welche in etwa den heutigen Bundesländern Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark sowie Südostoberbayern mit dem Chiemgau entspricht, wurde hochwertiger Stahl erzeugt (ferrum noricum), zu Waffen verarbeitet und nach Rom exportiert. Die Römer schätzten und begehrten das "Norische Eisen" wegen seiner Qualität.

Die weltgrößte Siderit-Lagerstätte, zugleich auch Mitteleuropas größte Lagerstätte für Eisenerz, ist der 1465 m hohe Erzberg (Steiermark, Eisenerzer Alpen), welcher auch "Steirischer Brotlaib" oder "Steirische Pyramide" genannt wird. Der Siderit ist mit Ankerit und eisenreichem Dolomit verwachsen und liegt in einer Grauwackenzone mit Kalken und Schiefern. Der Eisenerzbergbau begann Anfang des 4. Jh. v. Chr. Urkunden aus den Jahren 712 und 1171 belegen die mittelalterlichen Abbautätigkeiten. Eine Hochblüte erlebte der Eisenerzbergbau im 19. Jahrhundert. Nachdem der Untertageabbau 1986 eingestellt wurde, wird der Erzberg aktuell auf 23 Sohlen von je 24 m im Tagebau abgebaut und in Linz und Leoben-Donawitz verhüttet.

Weitere größere Siderit-Vorkomen in Österreich waren der Kärntner Erzberg in Hüttenberg, wo Magnetit und Siderit von 300 v. Chr. bis 1978 untertage abgebaut wurden, sowie die Lagerstätte Radmer in der Steiermark, welche von 1939 bis 1979 im Tagebau ausgebeutet wurde.



Literatur

  • Dallosch,B., Bode,R., 1994; Die Mineralien des Harzes
  • Fenchel,W., (Hrsg.), 1986; Die Sideritgänge im Siegerland-Wied-Distrikt; Geol.Jhb.Reihe :D, Band D77
  • Frenzel,A., 1874; Mineralogisches Lexikon für das Königreich Sachsen; aktualisiert 1926-1927; Jhb. Berg- und Hüttenwesen, Sachsen: 100, A49-A72; :101, A70-A122
  • Freyberg, B., 1923; Erz- und Minerallagerstätten des Thüringer Waldes
  • Koch,H.G., 1964; Glück Auf zur letzten Schicht - Text- und Bilderbuch zum Ende des zweitausendjährigen Siegerländer Erzbergbaues
  • Koch,H.G., 1982; Erzväter. Berg- und Hüttenleute, Gruben und Hochofenwerke im Siegerland und Westerwald
  • Luedecke,O., 1896; Die Mineralien des Harzes
  • Redlich,K.A., 1916; Der steirische Erzberg; Bergbaue Steiermarks:9
  • Sperl, G., 1984; Steirische Eisenstraße; Montanhistorischer Verein für Österreich
  • Wießner,H., 1950; Geschichte des Kärntner Bergbaus, Teil I; Arch. Vaterländ. Gesch. Topogr. : 32, 201

Portugal, Spanien und Frankreich


Portugal

Panasqueira in der Provinz Beira Baixa, 30 km östlich der Stadt Fundao, ist sowohl eines der weltgrößten Wolfram-Vorkommen und die größte Wolfram-Zinn-Lagerstätte auf der Iberischen Halbinsel, als auch ein weltberühmtes Mineralvorkommen. Es ist bekannt für außergewöhnliche Wolframit-, Cassiterit-, Arsenopyrit- und Apatitkristalle. Zu der über 70 Mineralarten zählenden Paragenese gehört auch Siderit, welcher nicht selten in Kristallen bis zu 10 cm Kantenlänge gefunden wurde. Das Mineral kommt gewöhnlich in hellbeigefarbenen bis graugelblichen linsenförmigen Kristallen vor, welche eine Kombination aus Rhomboeder und Pinakoid sind. Weitere Formen sind Rhomboeder und Prismen. Seltener sind Kristalle, die eine pseudohexagonale Form adaptiert haben. Panasqueira-Siderite haben charakteristisch einen dunklen Kern und eine hellere Oberfläche, welche teilweise aus epitaktisch aufgewachsenem Dolomit bis max. 2 mm Dicke besteht. Zwischen dem Kern und der Oberfläche kann sich eine sehr feine Ankerit-Schicht gebildet haben. Siderit kommt paragenetisch mit Markasit, Pyrit, Pyrrhotin, Arsenopyrit, Quarz und Apatit vor.


Spanien

Siderit kommt in Spanien in zahlreichen hydrothermalen und metasomatischen Lagerstätten vor und wurde schon seit römischer Zeit (u.a. bei Moros und Ateca, Zaragoza sowie Herguijuela de la Sierra, Salamanca) als Eisenerz abgebaut. Sehr gut ausgebildete rhomboedrische, zum Teil abgerundete bis linsenförmige Kristalle bis zu einer Größe von mehreren Zentimetern stammen von Puente Arce (Cantabria), San Joan de las Abadeses (Girona) und von der Mina El Vagon bei Lanteira (Sierra Nevada, Granada). Ungewöhnlich rote Kristalle sind aus den Silbergruben von Hiendalaencina (Guadalajara) und bräunlichviolette, mit Aragonit und Fluorit bedeckte Kristalle von Magacela (Badajoz) bekannt. In Trubia (Aturias) wurden Siderit-Stalaktiten geborgen, auf welche Rhomboeder aufgewachsen sind. Weitere gut ausgebildete Kristalle stammen aus den Bergbaurevieren in Murcia und Almeria.


Frankreich

Die wohl schönsten französischen Siderite, teilweise verwachsen mit Quarz-Zwillingen nach dem Dauphinéer-Gesetz, wurden Mitte des 19. Jh. im Massiv südlich von Allevard (Isère, Alpes) gefunden. Die Lagerstätte wurde bereits im Mittelalter auf Eisenerz abgebaut. Aus der Mine Jouchy (ebenfalls Departement Isère, nahe der Gemeinde Saint-Pierre de Mésage), wurden in den Jahren 2002/2003 ausgezeichnete honigfarbe Sideritkristalle mit Bournonit geborgen. Sehr gut ausgebildete, zum Teil gealterte Kristalle mit Ankerit, Bournonit und Sphalerit kamen auch aus den Quarzgängen von "Les Rivoirands" nahe der Gemeinde Vizille bei Bourg d'Oisans.


Siderit
Siderit
Siderit mit Quarz Panasqueira, Beira Baixa, Portugal Größe: 7 x 8 cm
Copyright: Fabre Minerals; Beitrag: Collector
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Siderit

Siderit mit Quarz Panasqueira, Beira Baixa, Portugal Größe: 7 x 8 cm

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Siderit
Siderit mit Arsenopyrit Panasqueira, Beira Baixa, Portugal Größe: 11 x 7 cm
Copyright: Fabre Minerals; Beitrag: Collector
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Siderit

Siderit mit Arsenopyrit Panasqueira, Beira Baixa, Portugal Größe: 11 x 7 cm

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Siderit
Siderit
Siderit mit Quarz Peyrebrune, Tarn, Frankreich Größe: 8,7 x 6,5 cm
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Siderit

Siderit mit Quarz Peyrebrune, Tarn, Frankreich Größe: 8,7 x 6,5 cm

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Siderit
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Siderit mit Quarz Mine Mure, S von Grenoble, Frankreich Größe; 19,7 x 13,5 cm
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Siderit

Siderit mit Quarz Mine Mure, S von Grenoble, Frankreich Größe; 19,7 x 13,5 cm

Dan Weinrich
Siderit
Siderit
Mina El Vagon, Lanteira, Granada, Spanien Größe: 4 x 8 cm
Copyright: Carlos Pareja; Beitrag: Collector
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Siderit

Mina El Vagon, Lanteira, Granada, Spanien Größe: 4 x 8 cm

Carlos Pareja
Siderit
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Mina El Vagon, Lanteira, Granada, Spanien Größe: 3 x 4,5 cm
Copyright: Carlos Pareja; Beitrag: Collector
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Siderit

Mina El Vagon, Lanteira, Granada, Spanien Größe: 3 x 4,5 cm

Carlos Pareja
Siderit
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Pulpi, Almeria, Spanien Größe: 4 x 6 cm
Copyright: Carlos Pareja; Beitrag: Collector
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Siderit

Pulpi, Almeria, Spanien Größe: 4 x 6 cm

Carlos Pareja

Literatur

  • Azevado da Silva,R.P., Sainz de Baranda, B., Calvo Rebollar,M., 1997; Panasqueira; Bocamina; Sonderausgabe
  • Delporte,F., 2005; Minéralogie et minéraux des Alpes Francaises
  • Molina Molina, A., Ruiz Montes, M., 1993; Mineralizaciones filonianas del complejo Nevado-Filabride (Mina El Vagon) Bol. Geol. Min.: 104
  • Pierrot,R., Picot,P., Poulain,P.A., 1972; Inventaire Minéralogique de la France : 05 Hautes-Alpes; BRGM
  • Reis,A.C., 1971; As minas de Panasqueira. Boletim de Minas (DGGM-Lisboa): 8, 3-34
  • Vazquez Guzman, F., 1978; Depositos minerales en Espana

Übriges Europa und Russland


Schweiz

In der Schweiz kommt Siderit relativ selten vor. Größere, meist bräunlich-rötliche Kristalle stammen aus den zahlreichen Serpentinschuppen von Niederwald (Gerental, Goms, Walls). In der Lukmanier-Schlucht (unteres Medels, Graubünden) wurden mitunter völlig verrostete, erodierte und zersetzte Siderite gefunden. Weitere Fundstellen sind der Furka-Basistunnel (Uri) und der Oberaarer Kraftwerksstollen (Grimsel, Bern), in welchem Siderit sphärolithisch auftrat.


Siderit
Siderit
Mina Turt, Satu Mare, Rumänien
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Sammlung: loparit
Fundort: Rumänien/Satu Mare, Kreis/Turț (Turt)/Mina Turt (Ghezuri Mine)
Mineral: Siderit
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Siderit

Mina Turt, Satu Mare, Rumänien

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Siderit
Siderit
Siderit als kugeliges Aggregat mit Calcit Nikolaevskii-Grube, Da'negorsk, Primor'skie Kraj, Russland Größe: 3,4 x 3,2 cm
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Siderit

Siderit als kugeliges Aggregat mit Calcit Nikolaevskii-Grube, Da'negorsk, Primor'skie Kraj, Russland Größe: 3,4 x 3,2 cm

Rob Lavinsky


England

Eisenerz, meist assoziiert mit Galenit, wurde in England bereits zur Zeit der römischen Besetzung gefördert. Im 12. Jh. wurde Eisenerz in Dales, Stanhope, Tow Low und Todhoe in Nordost-England verhüttet. Mit der Entdeckung der großen Clay Ironstone und Black Banded Ironstone (Bändereisenerz)-Lagerstätten begann zwischen 1840 bis 1879 die sogenannte Englische Eisenzeit, mit Bergbau- und Verhüttungsaktivitäten an der Tyneside, bei Middlesbrough und Consett (Nordost-England) sowie im Lake District. Größere Sideritvorkommen befinden sich auch bei Tavistock (Devon) und im Revier Camborne-Redruth (Cornwall).

Wenngleich in der Blütezeit des englischen Eisenbergbaus gewaltige Mengen Erz abgebaut und verhüttet wurden, sind nur relativ wenige, gut kristallisierte Siderite bekannt. Die besten Funde stammen meist aus dem 19. Jh. Die wahrscheinlich schönsten Sideritkristalle kommen aus Cornwall, wo sie in Quarz-Erzgängen auftraten. Exzellente Prismen kamen aus der Great Onslow Mine (St. Breward) und von der Grube Wheal Maudlin (Lanlivery). Phantastische Epimorphosen sowie sogenannte "Lady Slipper"-Kristalle (Baryt pseudomorph nach Siderit), wurden 1832 und 1833 in der Virtous Lady Mine (Buckland Monrachorum, Devon) geborgen. Aus der Force Crag Mine (Braitwaitte, Lake District) stammen Sphärosiderite, welche in Barytlinsen auftraten.


Rumänien

Im nordwestrumänischen Bezirk Maramures befinden sich die für ihre vortrefflichen Mineralien bekannten Blei-, Kupfer- und Zink-Erzlagerstätten Baia Mare (ehem. Nagybánya oder Oberstadt), Baia Sprie (ehem. Felsöbánya oder Mittelstadt), Herja (ehem. Hezsabánya), Baiut (ehem. Erzsébetbánya oder Bajutz) und Cavnik (ehem. Capnik oder Oberstadt)(um nur die wichtigsten zu nennen). Ca. 45 km NW von Baia Mare, bzw. NE von Satu Mare liegen die Blei-Zink-Erzreviere von Turt (ehem. Turcz). In allen diesen polymetallischen Lagerstätten tritt Siderit als Gangart, meist neben Quarz, Calcit, Baryt und Pyrit sowie anderen Sulfiden (manchmal auch Stibnit) auf. Attraktive, meist gelblichbraune, rhomboedrische Kristalle sowie kugelige, nierige, stalaktitische Aggregate als auch Sphärosiderit sind von Baia Sprie bekannt. In Herja, Cavnik und Baiut kommt Siderit eher sporadisch bis selten vor. Aus Turt stammen Umhüllungspseudomorphosen von Siderit nach Calcit. Auf Begleitzetteln historischer Stufen aus der heute als Maramures bezeichneten Region wird als Fundort fast immer Siebenbürgen, Österreich-Ungarn oder auch Transsylvanien angegeben.


Russland

Aus der Lagerstätte Nikolaevskiy und aus der Ersten Sovietskiy-Grube im Bergbaurevier Dal'negorsk (Primorskiy Kraj, Sibirien, Russland) stammen beigefarbene, gelbliche, graue und seltener grünliche Siderit-Rhomboeder und Skalenoeder sowie kugelige, bis 6 cm große Kristallaggregate. Sie treten paragenetisch mit Quarz, Calcit und Sulfiden auf.


Siderit mit Quarz und Rutil
Siderit mit Quarz und Rutil
Lukmanier-Schlucht, Medels, Graubünden, Schweiz; Größe: 4,5 cm
Copyright: KOstMineral; Beitrag: Collector
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Siderit mit Quarz und Rutil

Lukmanier-Schlucht, Medels, Graubünden, Schweiz; Größe: 4,5 cm

KOstMineral
Siderit
Siderit
Gerental, Oberwald, Goms, Wallis, Schweiz Größe: 3,2 x 2,8 cm
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Siderit

Gerental, Oberwald, Goms, Wallis, Schweiz Größe: 3,2 x 2,8 cm

Aletsch
Siderit
Siderit
Siderit pseudomorph nach Aragonit Cumberland (Frizington ?), England Größe: 21 x 13 cm
Copyright: Rob Lavinsky; Beitrag: Collector
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Siderit

Siderit pseudomorph nach Aragonit Cumberland (Frizington ?), England Größe: 21 x 13 cm

Rob Lavinsky
Siderit pseudomorph nach Calcit
Siderit pseudomorph nach Calcit
Siderit nach Calcit (Perimorphose); Mina Turt, Satu Mare, Rumänien; Größe: 12 x 11 x 7 cm
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Siderit pseudomorph nach Calcit

Siderit nach Calcit (Perimorphose); Mina Turt, Satu Mare, Rumänien; Größe: 12 x 11 x 7 cm

Fabre Minerals
Siderit pseudomorph nach Calcit
Siderit pseudomorph nach Calcit
Siderit nach Calcit (Perimorphose); Mina Turt, Satu Mare, Rumänien; Größe: 10 x 10 cm
Copyright: loparit; Beitrag: Collector
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Wertung: 9 (Stimmen: 1)
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Siderit pseudomorph nach Calcit

Siderit nach Calcit (Perimorphose); Mina Turt, Satu Mare, Rumänien; Größe: 10 x 10 cm

loparit
Sphärosiderit
Sphärosiderit
Sphärosiderit mit Baryt; Baia Sprie, Rumänien; Größe: 3,5 x 5,2 cm
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Fundort: Rumänien/Maramures, Kreis/Baia Sprie (Felsöbánya)
Mineral: Sphärosiderit
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Sphärosiderit

Sphärosiderit mit Baryt; Baia Sprie, Rumänien; Größe: 3,5 x 5,2 cm

Rob Lavinsky

Literatur

  • Cooper,M.P., Stanley, C.J., 1990; Minerals of the English Lake District
  • Embrey,P.G., Symes,R.F.; 1987; Minerals of Cornwall and Devon
  • Goodchild,J.G., 1882-1885; Contribution towards a list of minerals occurring in Cumberland and Westmoreland. Transact. for the advancem. of Lit. Sci :7,8,9
  • Grant,R., Wilson,W.E., 2001; Famous mineral localities: Dal'negorsk, Primorskiy Kraj, Russia. Min.Record:32, 1, 3-38
  • Huber,P., Muresan,I., 1996; Mineralien aus Maramures (Baia Mare, Baia Sprie); Lapis:21, 7/8, 13-60
  • Szakall,S., 2002; Minerals of the Carpathians
  • Weibel.M., Graeser,S., Oberholzer, W.F., Stalder,H.A., Gabriel, W., 1990; Die Mineralien der Schweiz: 5. Auflage

Afrika

Afrika verfügt über ein immenses Potential an Eisenerz-Lagerstätten. Diese sind jedoch zum größten Teil Itabirite, Band- und Bändereisenerze. Größere Siderit-Erzlagerstätten sind eher selten und befinden sich bei Breira in Algerien (paragenetisch mit Baryt) und am Jebel Ghorabi (Oase Baharia, SW von Kairo) in Ägypten.


Marokko

Etwa um 1988 kamen hervorragend ausgebildete, scharfkantige, rhomboedrische Siderite bis zu mehreren Zentimetern Größe auf den Mineralienmarkt, welche bei Gourrama, SW von Midelt (nahe des Dorfes Msint) in Quarz-Sideritgängen gefunden wurden. Die Kristalle des in der Regel dunkelbraunen, oft monomineralisch auftretenden Minerals zeichnen sich durch eine typische Irideszenz mit farbschillernden Oberflächen aus. Die attraktivsten Stufen sind Vergesellschaftungen mit bis zu 12 cm großen steilrhomboedrischen und/oder nach dem Dauphinéer-Gesetz verzwillingten Quarzkristallen. Irisierende Siderite von Gourrama gehören zu den begehrtesten Spezies dieser Mineralart. Hochglänzende, weingelbe, teilweise linsenförmige bis prismatische Siderite wurden in der Lagerstätte Kouchat (Koudiat El-Hamra im Jebilet) gefunden.

Siderit
Siderit
Kouchat (Koudiat) El-Hamra, Marokko Größe: 7x10 cm
Copyright: Collector; Beitrag: Collector
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Siderit

Kouchat (Koudiat) El-Hamra, Marokko Größe: 7x10 cm

Collector
Siderit
Siderit
Siderit mit Quarz Gourrama, Atlas, Marokko Größe: 14 x 10 cm
Copyright: Collector; Beitrag: Collector
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Siderit

Siderit mit Quarz Gourrama, Atlas, Marokko Größe: 14 x 10 cm

Collector
Siderit
Siderit
Siderit mit Sphalerit (pseudomorph nach Calcit) Aggenys Mine, Northern Cape Province, Südafrika Größe: 5,6 x 4,5 cm
Copyright: John Veevaert; Beitrag: Collector
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Siderit

Siderit mit Sphalerit (pseudomorph nach Calcit) Aggenys Mine, Northern Cape Province, Südafrika Größe: 5,6 x 4,5 cm

John Veevaert

Literatur

  • Anheusser,C.R., Maske, S. edit.;1986; Mineral deposits of Southern Africa
  • De Kun,N., 1965; The mineral resources of Africa
  • Gaudefroy,C., et.al., 1954-1961; Description provisoire des espéces minérales du Maroc. 1-11; Maroc Serv. Geol., Notes et Mem.:121-149
  • Jahn,S., Bode,R., Lyckberg,P., Medenbach,O., Lierl,H.J., 2003; Marokko - Lande der schönen Mineralien und Fossilien

USA, Canada, Südamerika

Gut ausgebildete Siderit-Kristalle wurden in verschiedenen Gruben in North Carolina gefunden. Die bekanntesten davon sind Boiling Springs (Cleveland County, von hier auch Pseudomorphosen von Limonit nach Siderit), die Foote Mine (Botryoidale Aggregate) und die Hill Mine bei Hiddenite. Sehr schöner botryoidaler Sphärosiderit stammt aus aufgeblähten, blasigen Basalten, welche zwischen Moscow (Idaho) und Pullman (Washington) auftreten.

Außergewöhnlich schöne, fast goldfarbene Siderite kamen in oft blättrig- bis tafeligen, bis zu mehreren Zentimetern großen Kristallen in der seit 1960 abgebauten Gold-, Silber- Arsen-Lagerstätte Morro Velho (Nova Lima, Minas Gerais, Brasilien) vor.

Die wohl weltbesten und größten Siderit-Kristalle wurden in den Steinbrüchen von Mont Saint-Hilaire (Quebec, Canada) gefunden, wo sie in Pegmatiten und seltener in Sodalith- und Nephelin-Syeniten auftraten. Aus den carbonatreichen Pegmatiten stammen beigefarbene bis hellorange sowie braune Kristalle bis 25 cm Kantenlänge, zum Teil epitaktisch von Ankerit überwachsen. Die häufigsten Kristallformen sind das Rhomboeder und modifizierte Rhomboeder. Flache, tafelige und selbst gebogene Aggregate sind nicht ungewöhnlich gewesen. Der spektakulärste Fund gelang 1966 mit der Entdeckung der sogenannten "Siderit-Höhle" im Poudrette-Steinbruch. Innerhalb von zwei Wochen wurden hunderte hervorragender Siderit-Kristalle von Sammlern geborgen.

Siderit
Siderit
Rutil auf Limonit pseudomorph nach Siderit Boiling Springs, Charlotte, Cleveland County, North Carolina, USA Größe: 11,1 x 10,8 cm
Copyright: Rob Lavinsky; Beitrag: Collector
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Siderit

Rutil auf Limonit pseudomorph nach Siderit Boiling Springs, Charlotte, Cleveland County, North Carolina, USA Größe: 11,1 x 10,8 cm

Rob Lavinsky
Siderit
Siderit
Siderit mit Calcit Hill Mine, Hiddenite, North Carolina, USA Größe: 11 x 8,4 cm
Copyright: Kevin Ward; Beitrag: Collector
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Siderit

Siderit mit Calcit Hill Mine, Hiddenite, North Carolina, USA Größe: 11 x 8,4 cm

Kevin Ward
Siderit
Siderit
Sphärosiderit Moscow, Idaho, USA Größe: 6,4 x 5,4 cm
Copyright: Rob Lavinsky; Beitrag: Collector
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Siderit

Sphärosiderit Moscow, Idaho, USA Größe: 6,4 x 5,4 cm

Rob Lavinsky
Siderit
Siderit
Morro Velho Gold Mine, Nova Lima, Minas Gerais, Brasilien Größe: 10,2 x 7,8 cm
Copyright: Rob Lavinsky; Beitrag: Collector
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Siderit

Morro Velho Gold Mine, Nova Lima, Minas Gerais, Brasilien Größe: 10,2 x 7,8 cm

Rob Lavinsky
Siderit
Siderit
Poudrette Quarry, Mont Saint-Hilaire, Quebec, Canada Größe: 4 x 4 x 2,7 cm
Copyright: Rob Lavinsky; Beitrag: Collector
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Siderit

Poudrette Quarry, Mont Saint-Hilaire, Quebec, Canada Größe: 4 x 4 x 2,7 cm

Rob Lavinsky
Siderit
Siderit
Poudrette Quarry, Mont Saint-Hilaire, Quebec, Canada Größe: 4 x 2,7 cm
Copyright: Rob Lavinsky; Beitrag: Collector
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Siderit

Poudrette Quarry, Mont Saint-Hilaire, Quebec, Canada Größe: 4 x 2,7 cm

Rob Lavinsky

Literatur

  • Carter,G.L., 1974; Varieties of siderite occurring in vesicular basalt between Moscow, Idaho and Pullman, Washington. Min.Record:5,2,157-159
  • Conley,J.F., 1958; Mineral localities of North Carolina; NC Div. of Min. Ressources Inf. Circ. : 16, 128 p.
  • Horvath,L., Gault, R.G., 1990; The mineralogy of Mont Saint-Hilaire; Min.Record: 21, Special Edition
  • Lucio,A., Gaines,R.V., 1973; The minerals of the Morro Velho Gold mine, Minas Gerais, Brazil. Min.Record:4, 6, 224-229


Links


Quellangaben


Einordnung