Zeolithe
Weltweit berühmteste Vorkommen gut ausgebildeter Zeolithe
Italien - Seiser Alm und Fassatal in den Dolomiten
Die Dolomiten werden im Westen durch das Eisacktal bzw. südlich von Bozen durch das Etschtal begrenzt. Nach Norden grenzen sie an das Pustertal, mit der Rienz, die bei Brixen ins Eisacktal mündet.
Westlich von Bruneck im Pustertal liegt der Eingang zum Val Badia (Gadertal), das nach Süden bis zum Sellastock führt. Über das Grödner Joch im Norden der Sella ist es mit dem Val Gardena (Grödner Tal) verbunden, das nach Westen zum Eisacktal führt. Südlich des Grödnertals befinden sich das Gebiet der Seiser Alm und die Massive des Schlern-Rosengarten Naturparks. Der Übergang von der Seiser Alm ins Fassatal erfolgt am Duronpass. Von hier verläuft das Tal bis zur Ortschaft Campitello im Fassatal.
Vom Pordoijoch südlich der Sella führt das Fodom nach Osten, das Fassatal hingegen nach Südwesten. Während das Fassatal durch den Oberlauf des Avisio gebildet wird, durchfließt dessen Unterlauf das Fleimstal bis zum Etschtal bei Trento.
Charakteristisch für die Dolomiten sind sanfte gewellte Erhebungen mit beeindruckend aufragenden steilen Riffen aus Kalkstein und Dolomiten. Die Riffe ragen zum Teil bis in eine Höhe von etwa 3.000 bis 3.200 m.
Zwischen spätem Perm und frühem Trias, vor etwa 230 Mio Jahren begannen die Dolomiten um fast 1.000 m abzusinken (Subsidenz). Im Gegensatz zum Absinken bildeten sich die Riffe des Schlern und der Marmolada in die Höhe, aber es entstanden auch relativ flache Beckensedimente - die Buchensteiner Schichten. In den folgenden 2 Mio Jahren (bis etwa vor 228 Mio Jahren) wurde die Geologie durch starke vulkanische Aktivitäten mit teilweise explosivem Vulkanismus (pyroklastische Aschen) mit mächtigen Eruptionen und Bildung von Laven und Tuffen geprägt (die intensiv grün gefärbten Tuffe und vulkanische Aschen werden pietra verde/Grünsteine genannt).
Es bildeten sich vulkanische Zentren sowie viele magmatische Gänge am Costabelle, Latemar und Marmolada. Die Laven ergossen sich über die Dolomit- und Kalkplattformen und deren Abhänge, füllten im Laufe der Zeit die durch das Absinken entstandenen Meeresbecken bis zu einer Teufe von 1.000 m und sie bilden als Pillow- (Kissen)-Laven oft das Grundgestein der weiten Almen in den Dolomiten und sind teilweise auch verantwortlich für die wilde Zerklüftung mancher Massive. Da die erkaltete Lava wesentlich weicher ist als das umgebende Kalkgestein, sind diese Gebiete stärker verwittert und weniger hoch. Nach dem Abklingen des Vulkanismus setzte erneute Riffbildung ein.
Sichtbare Zeugen dieser vulkanischen Aktivitäten sind das Fassatal, Schlern und Seiser Alm, M. Agnello, der Latemar und der Sellastock. An teilweise bis zu 200 m tiefen, doch nur wenige Meter breiten Einschnitte im Hauptkamm treten an deren Grund dunkle und kissenartig abgerundete vulkanische Gesteine zutage.
Südlich des Grödnertals befinden sich das Gebiet der Seiser Alm und der Naturpark Schlern-Rosengarten.
Das zentrale Hochplateau der Seiser Alm besteht größtenteils aus Sedimentgesteinen der Cassianer und Wengener Schichten. Unter diesem liegt schichtkonkordant eine Gesteinsformation basaltischer Laven und Tuffe, die insbesondere den Randbereich ringförmig umklammert. Dieser basaltische Gesteinswall wird im SW vom überwiegend dolomitischen Schlernmassiv unterbrochen, auf dessen Gipfelregion sich diese basaltischen Gesteine fortsetzen.
Im Osten der Seiser Alm liegt die Molingnon Hütte. Oberhalb der Hütte ist eine etwa 100 m hohe, breite Kuppe exponiert, die durch bis 400 Meter mächtige Pillow-Laven der Wengen-Schichten gebildet werden. An der Basis des Aufschlusses liegen megabrekziöse fossilreiche Riffkalkblöcke, sogenannte Cipitboulders. Die Blöcke sind helle, harte, gelb-grau verwitternde Riffkalke, dunkle Blöcke sind vulkanische Bomben. Die Matrix wird dolomitisiert von Kalkschlamm und vulkanischen Aschen.
Zeolithe
Im Gebiet der Seiser Alm wurden neben bis mehrere Zentimeter großen Analcimen auch prächtige Stufen langnadeliger Natrolithe sowie schöner Stilbit, Klinoptilolith und Heulandit gefunden. Seltener, aber meist nur sehr klein (mit Ausnahmen), fand man Dachiardit-Na, Laumontit, Mesolith, Skolezit und Thomsonit-Ca.
Weitere klassische Zeolithvorkommen auf der Seiser Alm sind das Pufler Loch (Pufelser Loch; Buffelberg, Forra di Bulla) bei Ortisei (St. Ulrich), wo sich die Mineralien in triassischen Vulkaniten befinden. Von hier stammen u.a. hervorragende Stilbite. Desweiteren die Lafreider Hölle (Buco dell'Inferno) sowie der Frommbach (Rio Fromm, Frombach; Frommer Lahn) bei Castelrotto.
Aus dem Fassatal, einem Paradies für Mineraliensammler und Geologen, sind gut ausgebildete Zeolithe von der Buffaure-Gruppe (Val Gimella), aus dem Val Duron (La Palazzia) und von der Alpe Ciamol bei Fontanazzo bekannt.
Die bestkristallisierten Mineralien sind Analcim, Chabasit, Heulandit-Ca, Mesolith, Mordenit, Gismondin, Natrolith, Skolezit und Stilbit. Das Val Duron ist Typlokalität für Dachiardit-Na, welcher hier in schönen roten, bis cm-großen radialstrahligen Kristallaggregaten vorkommt.
Aus dem Val Gardena (Grödner Tal) und dem Sella-Gebiet (u.a. Piz Sella) stammen Analcim, Chabasit, Klinoptilolith, Dachiardit-Na, Heulandit, Laumontit, Mesolith, Natrolith, Skolezit, Stilbit und Thomsonit-Ca.
Literatur
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- Aspmair, C., 1995; Die Pachycardientuffe. Der Stoansucher. Jg.9, H.1, S.40-47
- Braccio, A., 1968; I minerali della Valle di Fassa dove si trovano e come si presentano. Museo Civico di Storia Naturale, Milano,
- Campi,M. & Caucia,F. (2008). Studio comparativo tra la pectolite della Val di Fassa e il 'Larimar' di Santo Domingo. MICRO Periodico dell'AMI, 1, (3) notizie mineralogiche, S.89-106
- Dallinger, R., 1995; Die Mineralien aus den Vulkaniten der Seiser Alm. Der Stoansucher. Jg.9, H.1, S.11-21.
- De Michele, V., 1974; Guida mineralogica d'Italia. Istituto Geografico De Agostini, Novara, 2 vo
- Demartin,F, & Stolcis,T. (1979). Nuovo giacimento di dachiardite in Valle di Fassa. Rivista Miner. Ital., Nr.4, S.93-95.
- Exel, R. (1987): Guida mineralogica del Trentino e del Sudtirolo. Athesia, Bolzano, 204 pp
- Ferrari, D. (1995). Mineralien aus den Basalten des Fassatals. Stoansucher, H.1, 9.Jg., S.28-31.
- Kaufmann, A., Die Mineralien der Seiseralm und des Schlerngebietes
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- Maiello,F. & Avanzini,M. (2003). Una grande vena mineralizzata a calcite nei basalti triassici della Valle di Fassa (Eine große zu Calcit mineralisierte Ader in triassischen Basalten vom Fassatal). Rivista Miner. Ital., Nr.1, S.40-43.
- Martens,A., 1958; Minerale in Südtirol - Insbesondere auf der Seiser Alm - einst und jetzt. Aufschluss: 9, 5, 113-16.
- Perathoner,A. , 1960; Mineralien der Dolomiten. Aufschluss :11, 4, 79-81.
England - Strontian in Schottland
Strontian ist die wichtigste Gemeinde in Sunart, einem Gebiet im westlichen Lochaber in den schottischen Highlands. Der Ort liegt nahe dem Ausgang des Great Glen (großes Tal) und die Mündung des Loch Sunart ist gegenüber der Isle of Mull. Strontian wurde 1722 als Bergwerksort gegründet. Bis 1902 wurde in der Gegend um Strontian Galenit und Sphalerit abgebaut und daraus Silber, Blei und Zink gewonnen. Höhepunkt der Bergwerkstätigkeit war um das Jahr 1730; zu dieser Zeit arbeiteten 600 Menschen im Revier. Seit den 1980er Jahren wurde in der Lagerstätte Baryt abgebaut.
Das Wort Strontian entstammt der gälischen Sprache (Sròn an t-Sìtheinn) und bedeutet "Nase der Elfen".
Ende des 18. Jh. entdeckte Thomas Charles Hope an den Hängen des nur wenige Kilometer vom Ort entfernten 847 m hohen Berges Beinn Resipol das Mineral Strontianit, in welchem der schottische Gelehrten Adair Crawford ein bis dato unbekanntes Element vermutete. Es dauerte jedoch bis 1807, bis Humphry Davy Strontium aus dem Mineral ein neues chemisches Element isolierte, welches nach dem Ort Strontian "Strontium" benannt wurde.
Die Barytlagerstätten wurden berühmt für die weltbesten Kristalle des dort erstmalig gefundenen strontiumhaltigen Zeoliths Brewsterit* (Typlokalität), welches nach Sir David Brewster, einem schottischen Physiker benannt wurde. Von außergewöhnlicher Schönheit sind auch hervorragende porzellanweiße Harmotomkristalle in beachtlicher Größe. Ein weiteres vorkommendes Mitglied der Zeolithfamilie ist Heulandit-Sr.
Die wichtigsten, im offenen Tagebau abgebauten Baryt-Pb-Ag-Zn-Gruben, in welchen Brewsterit und Harmotom vorkamen, sind die Bellsgrove und die Whitesmith Mine.
Die Mineralbildung steht im Zusammenhang mit der benachbarten devonischen Strontian Granit-Intrusion, eine von mehreren innerhalb einer Intrusionsserie, welche als "Neue Granite" bezeichnet werden.
- Nach IMA-Neudefinition 1996 Brewsterit-Sr und Brewsterit-Ba.
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Literatur
- Gillen,C. 2003; Geology and landscapes of Scotland. Terra Publishing, Harpenden
- Keay, J., Keay, J., 1994; Collins Encyclopaedia of Scotland. Harper & Collins, London
- McKirdy, A. G,, Crofts, J. & R., 2007; Land of Mountain and Flood: The Geology and Landforms of Scotland. Birlinn, Edinburgh
- Tindle, A.G., 2008; Minerals of Britain and Ireland
- http://www.curriehj.freeserve.co.uk/strontia.htm
Irland - County Antrim
Während des Paläozoikums, vor etwa 600 mio Jahren, lag Irland irgendwo in der südlichen Hemisphäre. Vor 510 mio Jahren formte sich durch Erdkrustenbewegung Landmasse und der Teil der Kruste, welcher Irland wurde, bewegte sich nach Norden bis zur heutigen Lage. Im Laufe des Paläozoikums wurden Teile der Landmasse erodiert und die abgetragene Masse vom Meer bedeckt; in den folgenden Jahrmillionen bildeten sich Kalk- und Kohlekalksteine, welche das heutige Irland bedecken. Durch weitere Krustenbewegungen wurde die Kalksteindecke nach oben verschoben. Im Zeitraum von vor 290 bis zum Jura vor 190 mio Jahren lag Irland wiederum zu großem Teil unter dem Meer; es entstanden Salzlagerstätten und die Tone und Schiefer, welche unterhalb der Basalte und der Kreide der Region Antrim in Nordirland liegen. Während der Kreidezeit lagerten sich im überfluteten Irland die im Wasser lebenden Kreaturen unter Bildung von Kreide ab. Der größte Teil der Kreide verschwand in Irland in den folgenden Jahrtausenden, ist jedoch noch im County Antrim vorhanden, wo diese Kreide zwischen Paläozän und Eozän, vor 56 bis 62 mio Jahren, von Lava bedeckt wurde.
Es entstand ein riesiger See geschmolzenen Basalts bis zu 100 m Mächtigkeit, welcher das Gebiet des heutigen nördlichen Antrim bildete.
Die Basalte finden sich oft in alten Vulkankegeln oder als Lava-Plateaus. Die Vulkankegel bildeten sich über Schloten oder Röhren, welche bis in die Erdkruste reichen. Plateaus, so wie das Antrim-Plateau, bildeten sich über enorm großen Rissen in der Erdkruste. Diese Risse oder Fissuren brachen auf, als sich die nordamerikanische Platte vor ca. 60 mio Jahren von der eurasischen Platte fortbewegte und sich der Atlantik zu öffnen begann.
Einige Basalte, besonders an den Eruptions-Austrittsöffnungen, sind sehr blasenreiche, sogenannte amygdaloide Basalte. Diese kleinen Blasen sind manchmal mit Zeolithen gefüllt. Die tholeitischen Basaltsäulen des Naturwunders Giants Causeway entstanden durch langsame (wahrscheinlich unterseeische) Abkühlung der Lava.
Zeolithe
Bedingt durch die relativ kleine Größe der Blasen im Basalt (Amygdalen) sind die eingeschlossenen Kristalle eher winzig bis mikroskopisch klein. Dessen ungeachtet gibt es neben einer Vielzahl unterschiedlichster Silikate eine Vielzahl von Zeolithen, darunter einige, deren Typlokalität der County Antrim ist, wie Garronit (TL) und Gobbinsit (TL). Bis heute wurden Analcim, Chabasit-Ca, Cowlesit, Erionit, Gismondin, Gmelinit, Gonnardit, Heulandit, Levyn-Ca, Mordenit, Natrolith, Paulingit-K, Paulingit-Ca, Phillipsit, Skolezit, Stilbit und Thomsonit-Ca gefunden.
Literatur
- Cormac Hamill; 2002; The Geology of Co Antrim; Reproduced with kind permission of the Cave Hill Conservation Campaign
- Emelius , C.H., Preston, J., 1969; Field Excursion Guide to the Tertitary Volcanic Rocks of Ireland; Belfast
- Foster, J.W., (Hrsg.), 1997; Nature in Ireland. A Scientific and Cultural History; in: Regional Geology of Northern Ireland (1972) by HE Wilson.
- Tindle, A.G., 2008; Minerals of Britain and Ireland
Die Faröer-Inseln im Atlantik
Die Faröer-Inseln sind eine im Mittelalter entdeckte und besiedelte Inselgruppe auf 62° nördlicher Breite und 7° westlicher Länge im Nordatlantik zwischen Schottland (mit den Hebriden im Süden, den Shetland-Inseln und den Orkney im Südosten), Norwegen im Osten und Island im Nordwesten. Weiter nördlich befindet sich die norwegische Insel Jan Mayen im Polarmeer.
Die Bewohner der Inseln heißen Faringer; sie sehen sich als Nachfahren der Wikinger und als eigenständiges Volk, nicht als Dänen.
Der Archipel mit seinen 18 Inseln, 11 Holmen und 750 Schären (zusammen 779 Inseln, Holme und Schären) bildet eine Fläche von 1395,74 km². Die zerklüftete und oft senkrecht aus dem Meer ragende Küstenlinie erstreckt sich über 1.289 Kilometer. Die durchschnittliche Höhe beträgt 300 Meter über dem Meer. Kein Punkt auf den Färöern ist mehr als 5 Kilometer vom Meer entfernt. Fast alle Orte der Färöer liegen an geschützten natürlichen Häfen, in Fjorden und Buchten.
Die zerklüftetsten Landschaften und meisten der höchsten Berge finden sich auf den sechs Nordinseln im Nordosten. Das sind: Kalsoy, Kunoy, Borðoy, Viðoy, Svínoy und Fugloy ganz im Osten der Faröer. Die Nordinseln-Metropole Klaksvík auf Borðoy ist die zweitgrößte Stadt und wichtigster Standort der Fischindustrie. Viðareiði auf Viðoy ist der nördlichste Ort des Landes mitten in einer einzigartigen Landschaft.
Westlich der Nordinseln schließt sich Eysturoy als zweitgrößte Insel des Archipels an. Mit Streymoy zusammen bildet sie das Zentrum der Färöer. Das Ballungsgebiet um Runavík ist dort die größte urbane Siedlung, gefolgt von Fuglafjørður. Für ihre landschaftlichen Reize bekannt sind die beiden nördlichen Orte Eiði und Gjógv.
Die größte Insel Streymoy ist zugleich die bevölkerungsreichste mit der Hauptstadt Tórshavn als administrativem und kulturellem Zentrum und dem wichtigsten Seehafen des Landes. Die Stadt Vestmanna an der Westküste der Insel ist bekannt für die imposanten Vogelfelsen (Vestmannabjørgini) weiter nördlich. Saksun und Tjørnuvík im Norden sind ebensolche Anziehungspunkte wie Kirkjubøur im Süden. Zur Region der Hauptinsel zählen die vorgelagerten Inseln Nólsoy im Osten, und Hestur und Koltur im Westen.
Die Faröer sind vulkanischen Ursprungs und sind vor ca. 60 Millionen zwischen Paläozän und Eozän im Tertiär entstanden. Die Inseln bestehen aus Basalt, der sich in charakteristischen Stufen mit weicheren Tuffschichten abwechselt. Zwischen der Entstehung der unteren und der mittleren Basaltschicht gab es eine lange Pause, in der sich eine reiche Vegetation ansiedelte. Erneute vulkanische Tätigkeit vernichtete diese Flora. Bei Hvalba gibt es Steinkohlevorkommen, die von den ehemaligen Wäldern stammen.
Zeolithe
Auf einigen der Faröer Inseln wurden in der Vergangenheit prächtige Stufen gut ausgebildeter Zeolithe gefunden; die bekanntesten Vorkommen waren meist nur temporär betriebene Steinbrüche sowie Aufschlüsse bei Straßen- und Hafenarbeiten.
Zu den bekanntesten Fundstellen gehört die Insel Streymoy, wo in den 1990er Jahren bei der Erweiterung des Fährhafens in Gamlaraett Chabasite bis 4 cm gefunden wurden.
Ca. 2 km NW von Nesvik gab es einen Steinbruch mit großen Levynen.
Bei Haldarsvik wurde ein Steinbruch zur Gewinnung von Baumaterial für Hafenkonstruktionen abgebaut; hier war eines der besten Färöer-Mesolithvorkommen. An Der Straße S von Haldarsvik wurden schöne Stilbit- und Apophyllitstufen geborgen.
Während der Konstruktionsarbeiten des 4,9 km langen Unterwasser-Straßentunnels (Vagatunnilin) zwischen den Inseln Vagar und Streymoy (2000–2002) wurden mehrere Zeolitharten gefunden. Bei Futaklettur, Vagar wurde an einem Straßenaufschluss eine 1 m hohe und 50 cm breite Druse entdeckt, welche mit Laumontit und tafeligem Stilbit ausgekleidet war. Ebenfalls von Vagar stammen hervorragende Mesolithe.
Die Insel Eysturoy ist berühmt für schöne Stilbite, Skolezite und Heulandit. Bei Ljosa entdeckte man exzellente Analcim-Kristalle bis 3 cm.
Von der Insel Nolsoy kamen ausgezeichnete Stilbite.
Von der Insel Bordoy, nahe Nordoyri, wurden bei Straßenbauarbeiten südlich von Klaksvik Heulandite, Thomsonite und Stilbite gefunden.
Literatur
- Anonymous (?) (1780): Underdanigst Beretning om det Arbeide og de Iagttagelser som blev gjorde under min Nærværelse paa Færøerne i Aarene 1778 og 1779, S.1-90.
- Anonymous (?) (1908): Ausstellung: Minerale von den Faröern, Tschermak's Mineral. Petrogr. Mitt., 27, 253-264
- Betz, V. (1981): Famous mineral localities: Zeolites from Iceland and the Faeroes. Mineralogical Record 12 (1), 5-26.
- Burvald, I. (2003): Mineralforekomster på Færøyene. Norsk Bergverksmuseums Skrift 25, 29-34
- Currie, James (1906): The mineralogy of the Færöes, arranged topographically, Transact. Edinburgh Geol. Soc., 9(1), 3-68
- Görgey, R. (1910): Ein Beitrag zur topographischen Mineralogie der Färöer. Auf Grund einer mit F. Cornu unternommenen Reise, Neues Jahrb. Mineral., etc., Beil., 29, 269-315, pl. VII-IX
- Gottardi, G. 1989: The genesis of zeolites. European Journal of Mineralogy 1, 479–487.
- Hald, N. & Waagstein, R. 1991: The dykes and sills of the early Tertiary Faroe Islands basalt plateau. Transactions of the Royal Society of Edinburgh: Earth Sciences 82, 373–388.
- Jørgensen, O. 1984: Zeolite zones in the basaltic lavas of the Faroe Islands. Annales Societatis Scientiarum Faroensis. Supplementum 9, 71–91.
- Jørgensen, O. 1997: Zeolites and other secondary minerals in cavities and veins, Lopra-1/1A well, Faroe Islands, 1996, 8 pp. + plates. Unpublished Report. Technical studies prepared for Dansk Olie og Gasproduktion A/S 1997 (in archives of the Geological Survey of Denmark and Greenland, GEUS Report file 26129).
- Jørgensen, O. (2006) The regional distribution of zeolites in the basalts of the Faroe Islands and the significance of zeolites as palaeo-temperature indicators, GEUS Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin, 9, 123-156. (http://www.geus.dk/)
- Noe-Nygaard, Arne (1940): Færøernes tilblivelse og natur, Ledetraad ved Folkelig Universitetsundervisning, nr. 92
- Nairn, A. E. M., Stehli, F. G., (eds.); 1974: The Ocean Basins and Margins, Vol.2, The North Atlantic. Plenum Press, New York, London, S.409-14.
- Noe-Nygaard, Arne (1981): Færøerne, en geologisk trædesten i Nordatlanten, Danmarks Geologiske Undersøgelse, I. Række, 1980, 19-23
- Rasmussen, J. & Noe-Nygaard, A. 1970: Geology of the Faroe Islands (pre-Quaternary). Danmarks Geologiske Undersøgelse I Række 25, 142 pp.
- Schmitter, F. J. (2008): Sammeltouren auf den Färöer-Inseln. Lapis 33 (2), 29-35; 50
Island - Teigarhorn am Berufjord
Island ist eine der vulkanisch aktivsten Regionen der Erde; fast 1/3 der Lava wurde seit dem 16. Jh. zutage in Island gefördert. Island hat 35 Vulkane, welche in den letzten 10.000 Jahren ausbrachen.
Island liegt auf dem mittelatlantischen Rift zwischen der Eurasischen und der Nordamerikanischen Platte, zwei tektonischen Platten, welche sich voneinander fort nach Ost und nach West bewegen. Die Insel liegt über einem Hotspot, dem sogenannten Island-Plume, welcher die Ursache für das Entstehen Islands ist. Über dem Hot Spot liegt in etwa 5-20 km Tiefe eine Gesteinsschmelze, welche genügend Material für Eruptionen liefert.
Der Vulkanismus Islands ist eine Kombination aus der mittelatlantischen Rift-Aktivität und Hot Spot-Aktivitäten, welche in etwa alle 5-10 Jahre stattfinden und wesentlich basaltische Lava und Tephra produzieren. Im Südwesten kann man einige der aktivsten Gebiete sehen, wo sich neue Erdkruste bildet.
Island besteht aus drei Zonen, basierend auf dem Alter der basaltischen Gesteine. Im Nordwesten wurden im Tertiär bis zu 3.000 m mächtige Flutbasalte gebildet; im Zentrum Flutbasalte und Hyaloklastite des Quartär und eine neovulkanische Riftzone, in welcher sich die meisten Vulkane befinden. Diese Riftzone besteht zu einem großen Teil aus aus 5-10 km weiten und 30-100 km langen Spaltenschwärmen, welche für gut 60 % der weltweiten Spalteneruptionen verantwortlich sind.
Zeolithe
Der Berufjord (Berufjörður in Suður-Múlasýsla) ist ein etwa 35 Kilometer langer Fjord im Osten von Island, welcher sich vom Fischerdorf Djúpivogur in nordwestlicher Richtung ins Landesinnere erstreckt. Am Ostufer befinden sich die erodierten Reste des großen tertiären Breiðdalsvulkans, dessen Schlote bei gutem Wetter deutlich erkennbar sind. Sie bestehen aus rötlichem Rhyolith und sind stellenweise von Basalt intrudiert.
Am Westufer des Berufjords erhebt sich der ca. 900 m hohe, an eine Pyramide erinnernde Búlandstindur, ein vergletscherter Vulkan, an dessen Fuß das Gehöft Teigarhorn liegt. Die tholeitischen Basalte von Teigarhon sind eine der berühmtesten Zeolithfundstellen Islands und der Welt. Weltbeste Heulandite und Skolezite, welche oft schon im 19. Jh. gefunden wurden, sind der Stolz vieler großer Museumssammlungen.
Das Gebiet um Teigarhorn steht unter Naturschutz und das Sammeln von Mineralien ist nur den Eigentümern der Farm erlaubt. Ein kleines Museum auf der Farm, in welchem die schönsten Zeolithfunde der vergangenen Jahrzehnte ausgestellt waren, wurde leider im Jahr 2009 ausgeraubt.
Neben Teigarhorn gibt es in Island noch weitere bekannte Zeolithvorkommen mit tw. sehr gut ausgebildeten Kristallen. Nennenswert ist das Gebiet Breidallur mit Djupidalur und Naphorn, welches bekannt wurde für Heulandit, Mesolith, Epistilbit und Skolezit; bei Reidarfjördur und Breiddalsheidi kommen Stilbit, Chabasit, Gismondin, Levyn und Garronit vor.
Bei Djupifjördur im Nordwesten Islands kann man Stilbit, Heulandit und andere Zeolithe finden.
Im alten Steinbruch bei Skaftafell am Rand des Hafrafellnationalparks findet man Heulandit, Stilbit, Laumontit und Calcit; bei Eyafjördur in der Nähe von Akureyri gibt es Fundmöglichkeiten für Zeolithe. In der Hrafnaschlucht bei Tindastoll und Skidastadir kommt Laumontit vor.
Nahe der Brücke der Straße Nr. 1 über die Kata bei Nordurardalur kann man in der Schlucht Phillipsit, Chabasit, Analcim und Thomsonit bergen.
Nordöstlich von Reykjavik liegt die Steilküste bei Hvaleyri, ein ca. 30 m hohes Brandungskliff aus Olivinbasalt, mit Drusen, welche Stilbit, Heulandit, Analcim, Thomsonit, Chabasit, Levyn, Mesolith, Skolezit und Apophyllit führen.
Literatur
- Betz, V. (1981): Famous mineral localities: Zeolites from Iceland and the Faeroes. Min. Record 12:1, 5-26.
- Kristmannsdóttir, H. & Tómasson, J. 1978: Zeolite zones in geothermal areas in Iceland. In: Sand, L.B. & Mumpton, F.A. (eds): Natural zeolites, occurrence, properties and use, 277–284. Oxford: Pergamon Press.
- Neuhoff, P.S., Fridriksson, T., Arnórsson, S., and Bird, D.K., 1999; Porosity changes and mineral paragenesis during low-grade metamorphism at Teigarhorn, eastern Iceland. American Journal of Science: 299: 467-501.
- Noe-Nygaard, A. 1968: On extrusion forms in plateau basalts; shield volcanoes of 'scutulum' type. Science in Iceland : 1,10–13.
- Saemundsson, K., Gunnlaugsson, E., 2006; Icelandic rocks and minerals. Edda UK Ltd., 234 pp.
- Schalkhaußer, F., 1983; Fundstellen von Mineralien und Fossilien in Island.
- Sigurdsson, H., 1967; The Icelandic basalt plateau and the question of SIAL. In: Björnsson, S. (ed.): Iceland and mid-ocean ridges. Societas Scientiarium Islandica XXXVIII, 32–46.
- Walker, G.P.L., 1960; Zeolite zones and dike distribution in relation to the structure of the basalts of Eastern Iceland. Journal of Geology : 68, 515–528.
Deutschland - Hohentwiel im Hegau
Der Hohentwiel ist ein 686 m hoher Berg im Hegau in der Nähe des Bodensees. Er liegt oberhalb der Stadt Singen und besteht hauptsächlich aus einem Phonolith-Schlotpfropfen.
Geologisch gesehen liegt der Hohentwiel in einer Einheit, die den Hegau und den westlichen Bodensee umfasst. Durch die Entstehung der Alpen begannen vulkanische Aktivitäten in der Region. Ein Rest davon ist als großer Schlot der mit Deckentuff verfüllte Ur-Hohentwiel. An dessen Ostrand ragt der Phonolith als weiteres vulkanisches Zeugnis in die Höhe.
Mit Beginn der Alpenauffaltung vor rund 65 Millionen Jahren, im frühen Paläogen, hob sich das Land mehr und mehr aus dem Wasser. Grund hierfür war die Kollision der driftenden Kontinente Afrika und Europa. Durch die Auffaltung der Alpen und der Hebung der Schwäbischen Alb kam es im Bereich des Hegaus auch zu Spannungen und Brüchen in der Tiefe. Im Miozän kam es vor etwa 15 Millionen Jahren zu aktivem Vulkanismus, wobei während der ersten drei Millionen Jahre die Eruptionen die Erdoberfläche erreichten.
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In einer zweiten, vor ungefähr acht Millionen Jahren beginnenden Vulkanismusphase konnte das Magma nicht mehr an die Oberfläche vordringen und bildete die charakteristische Quellkuppe, die in den Kaltzeiten des Quartärs durch Abtragungen der Gletscher freigelegt wurde.
Die wichtigsten Gesteine des Hohentwiel sind Phonolith und Deckentuff. Der Phonolith besteht aus Nephelin, Nosean, Leucit, Sanidin, Augit; hier tritt der Natrolith auf, für welchen der Hohentwiel (als Typlokalität) berühmt wurde. Die Deckentuffe bilden sowohl das Material im Schlot des Ur-Hohentwiel (Lapilli und vulkanische Bomben), als auch seine Auswurfaufschüttungen (Granite, Syenite und Diorite des Grundgebirges sowie Kalksteine und Tonsteine).
Erstmals gefunden und beschrieben wurde Natrolith vom Hohentwiel bei Singen im Jahre 1803 durch Martin Heinrich Klaproth.
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Literatur
- Klaproth,M.H.(1803). Chemische Untersuchung des Natroliths. Magazin der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin, Neue Schriften: 4, 243-248. (Typ-Publ. Natrolith)
- Ramdohr,P., 1978; Versteinerten Tropfen gleich... : Der Natrolith vom Hohentwiel. Lapis :3, 1,18.
- Schröder, H.P., 2010; Post für die Gräfin - Natrolith vom Hohentwiel. Lapis: 5, 1, 44-46.
Russland - Steinige Tunguska
Die Flüsse Steinige und Untere Tunguska liegen zum weitesten Teil im Siedlungsgebiet der Ewenken, (Evenkiyskiy Autonomous Okrug) im Krasnojarskiy Krai in Ost-Sibirien.
Die Steinige Tunguska (russ. Сре́дняя Тунгу́ска/Srednjaja Tunguska) ist ein 1865 km langer Nebenfluss des Jenissei. Der Fluss entsteht im Südteil des Mittelsibirischen Berglands gut 400 km nördlich von Bratsk aus dem Zusammenfluss ihrer beiden Quellflüsse Tetere von rechts und Katanga von links, wovon letzterer der längere ist.
Etwa 100 km südöstlich des Quellbereichs der Katanga entspringt die in großem Bogen parallel zur Steinigen Tunguska fließende Untere Tunguska (Nizhnyaya Tunguska), die erst 600 km weiter nördlich in den Jenissei einmündet. Von dort aus fließt die Steinige Tunguska in nordwestlicher Richtung durch das Mittelsibirische Bergland und damit durch die Tunguska-Region.
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Die Tunguska liegt im Zentrum der Sibirischen Traps*, welche durch eine der gewaltigsten vulkanischen Eruptionen der Erdgeschichte in den letzten 500 mio Jahren entstanden sind. Diese Eruptionen dauerten etwa 1 mio Jahre vor ca. 251-250 mio Jahren (der Grenze zwischen Perm und Trias).
Die Flutbasalte bedeckten ursprünglich fast 7 mio km2 im heutigen Norden Sibiriens und bildeten nach der Abkühlung flache Ebenen, welche sich noch heute über etwa 2 mio km2 erstrecken (etwa so groß wie Westeuropa).
Über Jahrmillionen verwitterten und erodierten diese basaltischen Decken und schufen flache hügelige Bergformen, welche als Sibirische Trapps bezeichnet werden. Einige Gesteine widerstanden der Verwitterung und bilden felsige Spitzen und Säulen. Am Fuße der Felsformationen wurden durch herabgefallenes Gestein lockere Felshalden (Talus) gebildet.
Sie sind die größte bekannte kontinentale Flutbasalt-Provinz, eine der vielen bekannten großen magmatischen Provinzen (LIP - large igneous provinces), welche die Erdoberfläche bedecken. Es wird diskutiert, ob ein Mantel-Plume für die Bildung der Traps verantwortlich war. Es gibt jedoch auch Gegner der Plume-Theorie, welche annehmen, dass die sibirischen Traps durch den Impakt eines sehr großen Asteroiden entstanden sind.
In den Traps gibt es ausgedehnte Tuff- und Pyroklastitlagerstätten, woraus zu schließen ist, dass eine Vielzahl großer explosiver Eruptionen während oder vor der Eruption der basaltischen Laven stattfanden. Auch die große Masse silikatischer vulkanischer Gesteine wie Rhyolith deuten auf diese explosiven Eruptionen.
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*Der Begriff "Traps" (in deutsch Singular: Trapp) kommt aus dem Schwedischen Wort für Treppe (trappa, oder trapp) und bezeichnet stufenförmige Hügel, welche die Landschaft bilden und typisch für Flutbasalte sind.
Aus verschiedenen, im Westen kaum oder nicht bekannten Vorkommen im Gebiet der Steinigen und der Unteren Tunguska stammen hervorragend gut ausgebildete und ungewöhnlich große Analcime (Kristalle bis 20 cm Durchmesser), Stellerite und Thomsonite. Ausgezeichnete Stufen sind allerdings historisch und bilden Teile der Bestände des Fersman-Museums in Moskau und des Mineralienmuseums in St. Petersburg.
Anmerkung
Bekannt wurde die Tunguska durch das gleichnamige Tunguska-Ereignis im Jahr 1908, wahrscheinlich ein durch den Impakt eines Asteroiden ausgelöste Explosion, welche ein riesiges Gebiet verwüstete.
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Literatur
- Campbell, I.H., I.H., G.K. Czamanske, G.K., Fedorenko, V.A., Hill, R.I., 1992; Synchronism of the Siberian Traps and the Permian Triassic boundary, Science: 258 , 1760-1763.
- Czamanske, Gerald K.; Fedorenko, Valeri A. , 2004; The Demise of the Siberian Plume
- Kamo, S.I., Czamanske, G.K., Krogh, T.E. , 1996; A minimum U-Pb age for Siberian flood-basalt volcanism, Geochim. Cosmochim. Acta :60, 3505-3511.
- Renne, P.R., Basu, A.R., 1991; Rapid eruption of the Siberian Traps flood basalts at the Permo-Triassic boundary, Science :253, 176-179.
Russland - Chibiny und Lovozero
Das Chibiny-Massiv auf der russischen Halbinsel Kola, das eine Fläche von über 1300 km² einnimmt, liegt zwischen den Seen Imandra im Westen und Umbozero im Osten. Höchster Berg ist der Tchasnachorr mit fast 1200 m. Im Osten liegen die Täler der Flüsse Tuljok, Vuonnemiok und Maivaitajok.
Eine vielfältige Vegetation reicht von einer lichten Fichten-Birken-Taiga über Wald- und Strauchtundra bis hin zur Flechtentundra und zu steinigem Ödland. Dabei nehmen letztgenannte Zonen einen großen Teil des kristallinen Chibiny-Massivs ein.
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Der global größte Alkalipluton Chibiny, welcher im Paläozoikum vor rd. 365 Mio. Jahren sowohl die archaischen Granitgneise als auch die metamorphen Vulkanite durchbrochen hat, besteht aus insgesamt acht Hauptgesteinskomplexen, die eine geschichtete Intrusion darstellen. Zu einem im Osten des Intrusivkörpers liegenden Zentrum lösen diese einander fortlaufend von der Peripherie ab - unter den Gewässern des Umbozero-Sees beginnend und in einem Karbonatit-Stockwerk endend.
Der äußere Teil des Massivs stellt einen mächtigen bis zu 15 km weiten Chibinit-Bogen dar: Eine Variation des Nephelin-Syenits von trachytartiger und kompakter Textur. Den inneren Bogenteil bilden dabei die Chibinite von trachytartiger Textur.
Alkalische Pegmatite, die in allen Gesteinsarten verbreitet sind und in ihrer mineralogischen Zusammensetzung von der Art des Nebengesteins abhängig sind, finden sich im Chibiny-Massiv vielfältig und zahlreich. Bekannte Berge des Chibiny-Massivs, wie z.B. Rasvumchorr, Yukspor, Eveslogschorr, Kukisvumchorr u.a. lieferten dem Sammler von Alkalipegmatit-Mineralien bisher stets gute bis hervorragende Exemplare seltener bis seltenster Mineralien.
In nicht wenigen der Berge und Täler im Chibiny-Massiv kommen gute bis sehr gut ausgebildete Zeolithe vor; darunter Analcim, Harmotom, Heulandit-Ca und Heulandit-K, Natrolith (riesige Kristalle, siehe nebenstehendes Foto), Phillipsit und Stilbit-K. Aus der untertage abgebauten Apatitgrube in Kirovsk stammen ausgezeichnete farblose Kristalle des seltenen Zeoliths Amicit. Im Vuonnemiok-Flussstal kommt das sehr seltene Zeolithmineral Lithosit (TL) vor.
Das Lovozero-Alkalimassiv (die Lovozero-Tundren) liegt nordöstlich des Chibiny-Massivs und ist von ihm südwestlich durch den tiefsten See der Kola-Halbinsel, dem Umbozero-See, getrennt.
Mit einer Fläche von ca. 650 km² ähnelt das Lovozero-Massiv dem Chibiny-Massiv in Form eines gegen Osten geöffneten Hufeisens.
Im Paläozoikum durchbrachen Nephelin-Syenite des Lovozero-Plutons Granat-Biotit-Gneise. Ohne Berücksichtigung der zahlreichen Pegmatite und hydrothermalen Gänge, treten im Lovozero-Massiv lediglich drei Gesteinskomplexe auf: Poikilit-Syenite (mit Feldspatvertretern wie z.B. Nephelin), Lujavrit-Foyait-Urtit- sowie Eudialyt-Lujavrit-Komplexe.
Alkalipegmatite sind im Lovozero-Massiv durch zahlreiche stockartige Körper und Gänge vertreten; primär in Gesteinen der beiden ersten der oben beschriebenen Komplexe.
Für die Pegmatite der einzelnen Zonen kennzeichnend sind die beteiligten Mineralparagenesen.
Die häufigsten Zeolithe sind Natrolith und Analcim in einer von ultra-alkalischen Mineralien begleitete Natrolith-Ussingit-Assoziation.
Zu den mineralreichen Gängen, die in großer Zahl vertreten sind, gehört auch der der "Jubilejnaja"-Gang am Berg Karnasurt, in welchem das seltene Zeolithmineral Lovdarit auftritt.
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Literatur
- Goryainov, P.M., Ivanyuk, G.Yu., and Yakovenchuk, V.N. (1998) Tectonic percolation zones in the Khibiny massif: morphology, geochemistry, and genesis. Izv. Phys. Solid Earth: 34: 822-827.
- Ivanyuk, G.Y., Pakhomovsky, Y.A., Konopleva, N.G., Yakovenchuk, V.N., Men'shikov, Y.P., and Mikhailova, Y.A. (2007): Spinel-Group Minerals in Rocks of the Khibiny Alkaline Pluton, Kola Peninsula. Geology of Ore Deposits 49(7), 599-606.
- Konopleva, N.G., Ivanyuk, G.Y., Pakhomovsky, Y.A., Yakovenchuk, V.N., Men'shikov, Y.P., and Korchak, Y.A. (2008): Amphiboles of the Khibiny Alkaline Pluton, Kola Peninsula, Russia. Geology of Ore Deposits 50(8), 720-731.
- Mikhailova, Y.A., Konopleva, N.G., Yakovenchuk, V.N., Ivanyuk, G.Y., Men'shikov, Y.P., and Pakhomovsky, Y.A. (2007): Corundum-Group Minerals in Rocks of the Khibiny Alkaline Pluton, Kola Peninsula. Geology of Ore Deposits 49(7), 590-598.
- Minakov, F.V., Dudkin, O.B., and Kamanev, E.A. (1981) The Khibiny carbonatite complex. Doklady Akademii Nauk SSSR: 259: 58-60 (in Russian).
- Khomyakov, A. P. (1995): Mineralogy of hyperagpaitic alkaline rocks. Clarendon Press, Oxford, 223 pp.
- Yakovenchuk, V. N., Ivanyuk, G., Pakhomovsky, Y. & Men'shikov, Y. (2005): Khibiny. Apatity & London (Laplandia Minerals in association with the Mineral. Soc. of GB & Ireland), 468 pp.
- Yakovenchuk, V.N., Ivanyuk, G.Y., Pakhomovsky, Y.A., Men'shikov, Y.P., Konopleva, N.G., and Korchak, Y.A. (2008): Pyroxenes of the Khibiny Alkaline Pluton, Kola Peninsula. Geology of Ore Deposits 50(8), 732-745.
- Zaitsev, A.N., Wall, F., and Le Bas, M.J. (1998) REE-Sr-Ba minerals from the Khibina carbonatites, Kola Peninsula, Russia: their mineralogy, paragenesis and evolution. Mineralogical Magazine: 62: 225-250.
Marokko - Imilchil
Imilchil liegt auf ca. 2.100 m Höhe südlich der Seen Tislit und Isli im Hohen Atlas. Imilchil steht als Fundstellenregion für ein ausgedehntes Hochgebirgs-Sammelgebiet zwischen Tasraft-Anergui (ca. 30 km W-SW), Tassent (15 km NW), Anefgou-Tirrhist (17 km NE) und Tabenasz/Timarine (15 km E bis SE). Die umliegenden Gebirgszüge sind die Jebel Issoual (2.765 m) und Tamcharam mit dem Pass Tizi n'Issoual (2.863 m).
Die wesentlichen Gesteine sind grobkristalline, pyroxen-olivin-biotitreiche Dolerite, ophitische Gabbros (basische bis intermediäre Plutonite; permo-triassische Vulkanit-Massive), innerhalb der Massive intrudierte jurassische Kalksteine und Mergel. Innerhalb der Diorite und Gabbros spätmagmatische leukokrate und hololeukokrate Episyenite mit frei kristallisiertem Orthoklas, Titanit, Chabasit, Stellerit und Stilbit. Zwischen den Gabbros und den Kalksteinen Skarn-Kontaktzonen mit Epidot, Apatit, Magnetit, Vesuvian, Pyroxenen und verschiedenen Granaten.
Literatur
- Agard, J. Bouladon, J., Destomnes, J., Horon, O., Jeannette, A., Jouravsky, G., Levy, R.G., Morin, P., Moussu, R., Owodenko, B., Permingeat, F., Raguin, E., Salvan, H., Leckwijck, W., 1952; Geologie des Gites Mineraux Marocains; Notes et Memoires du Serv. Geol., 87
- Barthoux, I., 1925; Quelques minéraux du Maroc; Bull. Soc. Franc. Min., 48, 226-287
- Choubert, G., 1960; Geologie du Maroc
- Dubar, G., 1949; Carte géologique provisoire du Haut Atlas de Midelt; 1: 200.000
- Jahn, S., Bode, R., Lyckberg, P., Medenbach, O., Lierl, H.J.; 2003; Marokko - Land der schönen Mineralien und Fossilien (Bode-Verlag
Indien - Dekkan Traps
Die Dekkan-Traps in der Region Dekkan im westlichen Indien gehören zu den größten durch Vulkanismus geprägten Regionen der Erde. Sie bestehen aus treppenartig gestuftem Flutbasalt (Trap oder trap rock) und erstrecken sich heute über eine Fläche von mehr als 500.000 Quadratkilometern.
Die indische Tafel mit dem indischen Subkontinent einschließlich der Insel Ceylon, (südlich der Indus- und Ganges-Flusssysteme) besteht aus einem präkambrischen, metamorphen Grundgebirge mit permisch-triassischen Decken und mesozoischen, sedimentären Randsenken. Die ältesten Massive sind der Dharwar-Gürtel im SW (Charnockite, Metamorphite, Khondalit) und das Aravali-Gebirge im NW (Gneise, Granite), die Ghats im E (Gneise) und Satpura im NE (Granitische Gneise, Granite, Schiefer, Sandsteine und Laven).
Von NE bis SW die Indo-Gangetischen alluvialen Ebenen, welche sich von Assam und Bengal bis zum Punjab und Sind im SW erstrecken. Im W lagern Plateaubasalte mit einer Ausdehnung von mehreren hundert km (Dekkan-Trap), welche sich als Laven im Paläozän ergossen.
Das noch erhaltene Volumen basaltischer Lavadecken beträgt etwa 500.000 km³. Schätzungen der ursprünglichen Ausdehnung gehen von mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometern aus. Die Basaltschichten sind noch heute teilweise bis zu 2.000 m mächtig.
Die vulkanische Aktivität, aus der der Dekkan-Trapp hervorging, fand im Paläozän (eine Ära des Tertiär) vor etwa 66 Millionen Jahren statt. Zusammen mit den Flutbasalten kommen im Dekkan ausgedehnte Basalt-Dyke-Schwärme vor. Die Traps bestehen fast ausschließlich aus tholeiitischem Basalt und basaltischem Andesit.
Die Dauer der Entstehung der Dekkan-Traps ist umstritten, Zeiträume zwischen 500.000 und 9.000.000 Jahren werden angegeben. Für den Ausstoß der Basalte soll die Passage der Indischen Platte über einen Mantelplume verantwortlich sein.
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Die wichtigsten Zeolithvorkommen in den Dekkan Traps
Lange Zeit haben Sammler Pune für das einzige Mineralvorkommen der Dekkan Traps gehalten. Dieses Gerücht wurde durch zahlreiche Entdeckungen außergewöhnlich attraktiver Exemplare tiefgrüner Apophyllite in die Welt gesetzt. In Verbindung mit Büscheln aus farblosen Mesolithen, weißen, tafeligen Stilbiten und herrlich gebildeten, weißen Heulanditen setzte der tief- bis meeresgrüne Apophyllit aus Pune den Standard für die schönsten Zeolithe der Welt.
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Die Stadt Pune (früher Poona) liegt am Fluss Mutha, ca. 500 m über NN. Poona ist viel älter als Bombay; zwischen 1750 und 1817 war es die Hauptstadt des Königreiches Maratha. Die Stadt ist neben ihrer Entwicklung als wichtige Universitäts- und Industriestadt bekannt für ihre zahlreichen Basaltsteinbrüche in unmittelbarer Nähe. Zwei der berühmtesten Fundstellen sind die Pashan-Hügel und der Wagholi-Steinbruch.
Der tholeiitische Basalt der Pashan-Hügel südwestlich von Pune und nahe des Vororts Khadakvasla, ist sehr blasenreich und enthält unzählige Geoden und Miarolen von wenigen Millimetern, die oft völlig von Heulandit ausgefüllt sind. Große Mineralienexemplare stammen aus unregelmäßig geformten größeren Geoden bis zu 1 m Durchmesser, welche mit einer Heulanditschicht von 3-5 mm ausgekleidet sind. Stilbit und Apophyllit entstanden gleichzeitig; Mesolith war das letzte Mineral, das sich in den Pashan-Hügeln gebildet hat.
Die Steinbrucharbeiter bargen unter Aufsicht der "Gebrüder Makki" die Mineralien mit einfachen Handwerkzeugen, da Sprengungen die leicht spaltbaren Apophyllite und die filigranen Mesolithe zerstörten. Dieser sehr vorsichtige Abbau führte zu hohen Kosten, welche wiederum zu hohen Preisen auf den Märkten führten. In den späten 1980er Jahren wurden immer mehr Steinbrüche der Pashan-Hügel erschlossen, jedoch wurden allesamt im September 1989 geschlossen. Der Apophyllit von Pashan machte die Dekkan-Mineralien berühmt, auch wenn die Anzahl dieser Apophyllite von Pune, die auf den Markt gelangten, weniger als 1 % beträgt.
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Das Dorf Wagholi liegt ca. 15 km nordöstlich von Pune, an der Straße nach Aurangabad. In den 1990er Jahren waren die Steinbrüche um Wagholi sehr produktiv. Zuerst waren es separate Steinbrüche, die dann, als sie sich ausweiteten, verbunden wurden. Es bildete sich ein Komplex von 1 km². Der Basalt ist nahezu blasenfrei und wurde als sogenannter "black rock" (schwarzer Stein) als Schotter für den Straßenbau benutzt. Hier kommen Cavansit, Pentagonit, Heulandit und Stilbit vor.
Nasik liegt auf einer Ebene 600 m über NN, etwa 200 km nordöstlich vom Mumbai entfernt, an der Hauptautobahn in Richtung Indore. Wirtschaftlicher Aufschwung und eine rasante Stadtentwicklung erfordern große Mengen an Basalt, welcher in den Steinbrüchen um Nasik abgebaut wird. Da die Mineralien im Umkreis von 30 km um Nasik fast immer den gleichen Habitus haben, reichlich und mit meist identischer Paragenese vorkommen, kann man schwer sagen, aus welchen Steinbrüchen genau die Mineralien um Nasik stammen.
In früheren Zeiten hatten die Pandulena-Hügel (Pandulena Hills) - 5 km westlich von Nasik - einen besonderen Ruf, weil dort die ersten bemerkenswerten Powellitfunde gemacht wurden. Aber andere wichtige Vorkommen sind inzwischen entdeckt worden, darunter:
Sinnar (rosa Heulandit), Pathardy (farbloser Apophyllit auf blaugrauem Chalcedon), Pimplas (Apophyllit-Skolezit-Kombinationen), Ozar (dicktafelige Apophyllite mit Skolezit), Syed Pimpri (prismatische Apophyllite, die an Exemplare aus Jalgaon erinnern, mit Stilbit, Heulandit und Calcit auf blaugrauem Chalcedon), Dindori nördlich von Nasik (rosa Stellerit auf blaugrauem Chalcedon), Eklara, Mahodari und Malegaon.
Die Zeolithvorkommen von Mumbai liegen im Nordwesten der gleichnamigen Insel Mumbai, östlich der Landstraße No. 8 und der Eisenbahnlinie. Die einzelnen Fundorte wurden nach den Eisenbahnstationen benannt; die wichtigsten Steinbrüche heißen somit Malad-Kurar, Kandivli-Damupada und Dahisar.
Die Stadt Jalgaon liegt etwa 450 km nordöstlich von Mumbai. Der Steinbruchkomplex befindet sich 10 km westlich der Stadt und 3 km südlich von Padi, nahe Jalgaon-Sawda. Die Steinbrüche liegen auf beiden Seiten der Straße; die gen Osten brachten (tw. nach 1994) wunderbare Mineralstufen hervor, besonders dunkelgrünen Apophyllit, doch sie sind jetzt nicht mehr in Betrieb. Fünf Brüche auf der westlichen Seite stehen noch im Abbau. Der Komplex dieser Brüche umfasst eine Fläche von 800x800 m, wobei hier das sog. "Specimen mining", d.h. der Abbau von Sammlermineralien, im Vordergrund steht.
Die Mineralien von Jalgaon sitzen in den Drusen direkt am Wandgestein, angewitterte Exemplare hat man bisher nicht gefunden. Um schöne Kristalle mit Matrix zu bergen, ist großes Feingefühl erforderlich. Die meisten Drusen sind mit teils stalaktitisch gewachsenem Chalcedon ausgekleidet. Auf diesem sitzen Apophyllit, Quarz, Heulandit und Stilbit. Auch wenn die Drusen sehr nah beieinander liegen, findet man sehr verschiedene Paragenesen.
Klassische Zeolithe aus den Dekkan Traps
Literatur
- Brown, J.C.; Dey, A.K.; 1956; India's mineral wealth
- Chatterjee, S., 2003; The Shiva Crater: Implications for Deccan Volcanism, India-Seychelles Rifting, Dinosaur Extinction, and Petroleum Entrapment at the KT Boundary." Paper No. 60-8, Seattle Annual Meeting
- Krishnan, M.S.; 1982; Geology of India and Burma; 6th edit.;
- Ottens, B., 1996; Jalgaon - eine neue Fundstelle im indischen Dekkan-Trapp. Lapis :21, 9, 13.
- Ottens, B.; Indian Zeolithes; MinRecord:34,1,
- Rao, P.V.; 1964; Geology and mineral resources of India; Intern. geology congress, 22nd session; New Delhi
- Sheth, Hetu C., 2006; The Deccan Beyond the Plume Hypothesis. MantlePlumes.org
Japan - Inseln Hirado und Ikitsuki
Hirado ist heute eine Stadt in der Präfektur Nagasaki; der historische Name Hirado wurde jedoch nur für die gleichnamige Insel benutzt. Ikitsuki ist eine benachbarte Insel. Die Inseln sind untereinander und mit dem Festland über Brücken verbunden. Sie bilden einen Teil des Saikai-Nationalparks.
Zwischen der Ostküste Chinas, von Taiwan bis zum südwestlichen Japan erstreckt sich ein Backarc-Becken an einem Inselbogen, in dessen Subduktionszone ozeanische Kruste subduziert wird. Westlich der japanischen Insel Kyushu tritt dieser Inselbogen in Form von Inselketten an die Oberfläche. Im Tertiär zwischen mittlerem Miozän bis zum Beginn des Holozän (vor 30 – 0,5 mio Jahren) – mit Unterbrechungen – gab es auf diesen Inseln, besonders Hirado, Ikitsuki und Takushima, magmatische Aktivitäten, welche allesamt auf der Öffnung des Backarcs beruhen. Dieser submarine Vulkanismus produzierte tholeitische Basalte, Andesite-Dacite und Pyroklastite.
Die Westküste der Insel Ikitsuki besteht fast ausschließlich aus hexagonalen oder pentagonalen, bis 20 m hohen Basaltsäulen, welche über ca. 500 m zutage treten. Diese Säulen werden in japanisch „Shiodawara“ genannt, d.h. Salzsäcke.
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Zeolithe
In den Basaltklippen der Küste von Hirado kommen Epistilbit, Barrerit, Chabasit und Apophyllit in gut ausgebildeten Kristallen vor. Von den Basaltklippen der Insel Ikitsuki stammen, neben Chabasit, sehr schöne, linsenförmige hexagonale, farblose Levyn-Ca, welche Innenräume von Basaltgeoden auskleiden. Vom Berg Bandake, ebenfalls auf Ikitsuki, kommt weißer, prismatischer Phillipsit-Ca, kugeliger, weißer Cowlesit, weißer, faseriger Erionit, weißer Thomsonit-Ca sowie Chabasit.
Alle Zeolithe der Inseln Hirado und Ikitsuki sind mm-groß, jedoch hervorragend kristallisiert.
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Literatur
- Ito, T.; 1937; Japanese minerals in pictures; (in japanisch); 4 vol., Tokyo
- Takai, F.; Matsumoto, T.; Toriyama, R.; 1962; Geology of Japan; Univ.of Tokyo Press
- Uto, K., Hoang, N., Matsui, K., 2004; Cenozoic lithospheric extension induced magmatism in Southwest Japan. Tectonophysics, 393, 1-4, 281-299
- Wada, T.; 1904; Minerals of Japan; Tokyo
Canada - Mont Saint-Hilaire
Mont Saint-Hilaire (in der Folge MSH) ist ein Alkali-Intrusivkomplex, in welchem häufig agpaitische Syenite mit peralkalinen Mineralien auftreten.
Der MSH-Komplex entstand durch drei Intrusionen in den paläozoischen Gesteinen der St. Lawrence-Region (Kreidezeit, etwa vor 125 Mio. Jahren) und bildet einen von mehreren Plutoniten mit dem Sammelbegriff Monteregian Hills. Die einzelnen Intrusionen werden als Sunrise-suite (Gabbros, Pyroxenite, Jacupirangite), Pain du Sucre-suite (Intrusion in die Sunrise-suite in Form eines Ring-Dykes; Nephelingabbros, Diorite und Monzonite) und East Hill-suite bezeichnet (die östliche Hälfte des Berges; Nephelin- und Sodalithsyenite, Marmor-Brekzien und Xenolithe, Hornfels, syenitische Pegmatite aus früheren magmatischen Epochen u.a.).
Die wichtigsten Gesteine der East Hill-suite (Nephelin- und Sodalithsyenite) wurden in den Steinbrüchen Demix und Poudrette abgebaut.
Bis heute wurden ca. 275 Mineralien beschrieben, welche in den verschiedenen Gesteinstypen unterschiedlich vorkamen (frische und verwitterte Pegmatite, Marmor-Xenolithe, Sodalithsyenite, Miarolen in Nephelinsyeniten, Hornfels, magmatische Brekzien und Sodalith-Xenolithe).
MSH war eines der berühmtesten Mineralvorkommen der Welt und hat in den vergangenen 40 Jahren ungezählte, außergewöhnliche Stufen teils sehr seltene Spezies geliefert, darunter weltbesten Serandit (Kristalle bis ca. 20 cm), Carletonit, Birnessit, Katapleit, Donnayit-(Y), Lemoynit, Ewaldit, Elpidit, Gaidonnayit, Eudidymit, Genthelvin, Leifit, Leucosphenit, Monteregianit-(Y), Petarasit, Polylithionit, Rhabdophan-(Ce), Sazhinit-(Ce), Donnayit-(Y) und Daqingshanit-(Ce), Ashcroftin-(Y).
Die wohl besten MSH-Mineralstufen befinden sich in den Sammlungen des National Museum of Natural History (Canada), sowie den Privatsammlungen von Gilles Haineault (ästhetische Stufen) und Laszlo Horvath (Referenzen).
Zeolithe
Zu den schönsten Mont Saint-Hilaire-Zeolithen gehören Analcime, oft vergesellschaftet mit Ägirin sowie Natrolith.
Literatur
- Boissonnault, J.; 1966; La minéralogie des intrusions alcalines du Mont Saint-Hilaire, P.Q.; Unveröff. Dipl.arbeit; Ecole Polytechnique, Montreal.
- Chao, G.Y.; Conlon, R.P.; Van Velthuizen, J.; 1990; Mont Saint-Hilaire Unknowns. MinRecord:21, 363-368
- Currie, K.L.; 1989; Geology and composition of the Mont Saint-Hilaire pluton, Southern Québec. Geol. Surv. Can., open file :2031, 35 p.
- Horvath, L., Gault, R.A.; 1990; The mineralogy of Mont Saint-Hilaire, Québec; MR:21, 4 (special edition). (Bestes Standardwerk mit ausgez. Photos)
- Mandarino, J.A.; Anderson,V.; 1989; Monteregian Treasures: The minerals of Mont Saint-Hilaire, Québec; 281 p.; New York
- Perrault, G., Mandarino, J.A.; 1972; Monteregian Hills: Mineralogy of Mont Saint-Hilaire; Guidebook B-15, 25th Int. Geol. Congress, Montréal
- Van Velthuizen, J.; 1990; A hornfels unit in the Poudrette Quarry, MinRecord:21, 361-362
Canada - Bay of Fundy in Nova Scotia
An der Atlantikküste von Südost-Canada liegt das mit Sedimenten gefüllte Fundy-Becken. Es ist Teil des nordamerikanischen Riftsystems. Die Trennung dieses Rifts vom Kontinent Nordamerika, im späten Trias vor ca. 220 mio Jahren, als der Superkontinent Pangea zerbrach, war mit erheblicher vulkanischer Aktivität verbunden, wobei Vulkane und tholeitische Flutbasalte entstanden und sich Graben bildeten. Die Flutbasalte dehnten sich ueber die Halbinsel aus und bedeckten einen großen Teil von Nova Scotia. Teile dieser Flutbasalte sind verwittert und erodiert, sind jedoch noch als basaltische Klippen entlang der Bay of Fundy und als Bergkette der Northern Mountains vorhanden.
Zeolithe
Die Bay of Fundy ist seit mehr als hundert Jahren ein berühmtes Vorkommen sehr gut ausgebildeter orangeroter bis fast rötlicher Chabasite bis mehrere cm Größe. Desweiteren kommen Analcim, Heulandit, Mesolith und Natrolith, Stilbit und Thomsonit vor. Trächtige Fundstellen sind das Cape d'Or, der Wasson Bluff (eine Klippe aus Sandstein und Basalt, von hier prächtige rote Chabasite), Morden mit 19 bis zu 25 m mächtigen Basalt-Flüssen (Typ-Lokalität von Mordenit), Long Point Beach im Kings County, Cape Blomidon und die Amethyst Cove (Captain Kidds Cove).
Von den "Five Islands" Moose, Diamond, Long, Egg und Pinnacle stammen große, orangefarbene Pseudomorphosen von Gmelinit nach rhomboedrischem Chabasit, tw. epitaktisch überwachsen mit glänzenden, scharfen dreieckigen Gmelinitkristallen.
Viele der Pseudomorphosen sind innen hohl, manche zeigen noch einen authentischen Chabasit-Kern.
Literatur
- Marsh, B.A., 1863; Catalogue of Mineral Localities in New Brunswick, Nova Scotia, and Newfoundland; American Journal of Science, Series 2, Vol. 35, pp. 210-218
- Sabina, A.P., 1964; Rocks and Minerals for the Collector - Bay of Fundy Area, New Brunswick-Nova Scotia. Geological Survey of Canada Paper 64-10
- Tschernich, R., 1992; Zeolites of the World, p.51, 100, 149, 255, 458, 492
USA - Newark-Becken in New Jersey
Im Jahr 1883 veröffentlichte Nelson Horatio Darton, ein 18 Jahre alter Mann aus New York, in einer Beilage des Scientific American einen längeren Artikel über die Mineralien mehrer Mineralvorkommen um New York City herum. Eines der wichtigsten von Darton beschriebenen Vorkommen waren die berühmten Trappbasalt-Steinbrüche (meist säulenförmige Flutbasalte) von Paterson im Landkreis Passaic in New Jersey, Fundstellen enormer Mengen von Zeolithen und assoziierten Mineralien für mehr als 100 Jahre.
Die beiden Steinbrüche Lower und Upper Street Quarry sind Watchung-Basaltbrüche, welche zwischen 1893 und 1925 abgebaut wurden. Im New Street Quarry wurde ein Basalt gebrochen, welcher über einem flachen See extrudiert wurde, sodass die Lava kissenförmig abkühlte. In den Zwischenräumen dieser Kissen (pillows) wurden die schönsten Zeolithe gefunden. Leider sind die Brüche überbaut worden, obwohl nach den Sprengungen, welche man in den späten 1980er Jahren durchführte, um Baugrund zu schaffen, noch die eine oder andere exzellente Stufe geborgen werden konnte.
Eine der eindrucksvollsten Zeolith-Fundstellen der Welt ist der Prospect Park Quarry (Sowerbutt Quarry; Vandermade Quarry; Warren Brothers Quarry) bei Prospect Park im Passaic County. Aus diesem Steinbruch wurden in den letzten 100 Jahren weltbeste Stufen geborgen, als Besonderheiten gelten blaugraue, tw. gealterte Babingtonite mit honiggelben Stilbitkristallen, blassgoldenem Heulandit und Calcitrhomboedern auf Quarz. Wie so viele andere der berühmten Fundstellen ist dieser Bruch verfüllt und bebaut worden, sodass Funde nicht mehr möglich sind.
Der Braen Quarry (Braen Stone Industry Quarry; Sam Braen Quarry) bei Haledon im Passaic County war eine weniger bekannte Lokalität; in jüngster Vergangenheit jedoch wurden sehr attraktive Stilbite und opake Stellerite geborgen.
Literatur
- Darton, N. H., 1882; The Mineralogical Localities In And Around New York City, And The Minerals Occurring Therein. Scientific American Supplement Vol. XIV, No. 344. New York,
- Mason, B. , 1960; Trap Rock Minerals of New Jersey, New Jersey Geological Survey Bull. #64.
- Penfield S. L. and J. H. Pratt (1896): On the Occurrence of Thaumasite at West Paterson, New Jersey. American Journal of Science, Fourth Series Vol. 1, No. 3, 229-233.
- Peters, T.A.; Peters, J.J. & Weber, J. , 1978; Famous Mineral localities: Paterson, New Jersey. Min. Record :9, 157-166 + 171-179
- Peters, J. J. , 1984; Triassic Traprock Minerals of Northern New Jersey, Rocks & Minerals:59, 157-183.
- Tschernich, R. , 1992; Zeolites of the World: 115
USA - Goble in Oregon
Goble ist eine kleine Gemeinde im Colombia County in Nordost-Oregon, USA, ca. 48 km NNW von Portland und liegt am Ufer des Columbia River. Der Ort liegt im zentralen Bereich des Columbia Plateaubasalts.
Zwischen spätem Miozän und frühem Pliozän (ca. 17 – 6 Mio Jahre) ergossen sich ungeheuer mächtige basaltische Magmen über die heutigen Teile der Bundesstaaten Washington, Oregon und Idaho. Über einen Zeitraum von etwa 10 bis 15 Millionen Jahren stauten sich die Basaltmassen bis zu einer Mächtigkeit von über 1.800 m auf. Über der sich entleerende Magmenkammer senkte sich die Erde unter Bildung einer ausgedehnten konkaven Ebene und des Flusslaufes des Columbia River; diese Ebene wird als Columbia River Plateau bezeichnet.
Im Einzugsbereich von Goble gibt es zahlreiche Aufschlüsse basaltischer Gesteine, in welchen im Laufe von mehr als 50 Jahren eine Vielzahl unterschiedlicher Zeolithe gefunden wurden: Analcim, Chabasit, Epistilbit, Erionit, Garronit, Heulandit, Levyn, Mesolith, Mordenit, Offretit, Phillipsit, Stilbit-Ca , Thomsonit-Ca und Wairakit. Spektakuläre Kristalle bildeten Chabasit, Heulandit, Mesolith, Stilbit und Thomsonit.
Goble ist zudem Typlokalität für die seltenen Zeolithe Boggsit, Cowlesit und Tschernichit. Die Zeolithe wurden meist in roten vulkanischen Brekzien gebildet.
Zu den bekanntesten (mittlerweile aufgelassenen) Vorkommen gehören der Goble Quarry, der Jaquish Road Cut (Straßenaufschluss), der Reuben Quarry sowie die Gesteine der Straßenkreuzung der Neer Road mit dem Highway 30 (letzteres Vorkommen oft identisch mit Goble).
Zeolithe
Literatur
- Alt, D., Hyndman, D., 1995; Northwest Exposures: a Geologic Story of the Northwest. Mountain Press Publishing Company
- Bjornstad, B., 2006; On the Trail of the Ice Age Floods: A Geological Guide to the Mid-Columbia Basin. Keokee Books, Sand Point, Idaho
- Gray, J.J., Allen, G.R., Mack, G.S., 1978; Rock material resources of Clackamas, Columbia, Multnomah, and Washington counties, Oregon, Oregon Department of Geology and Mineral Industry, Special paper: 3, 54p.
- Tschernich, R., 1992; Zeolites of the World: 115
- Wolf, K.H., Ellison, B., 1971; Sedimentary geology of the zeolitic volcanic lacustrine Pliocene Rome Beds, Oregon. Sedimentary Geology : 6, 4, 271-302
Brasilien - Das Antas
Die größte zusammenhängende Landmasse auf der Südhalbkugel der Erde (Gondwana) brach vor ca. 200 Millionen Jahren auseinander. Hierbei entstand Südamerika und der Südatlantik öffnete sich. Aus großen Flächenvulkanen von ungeheuren Ausmaßen ergossen sich riesige Lavaströme und bedeckten das Parana Becken in Südamerika und das Kalahari Becken im südlichen Afrika, wobei aber die größere Magmamenge nach Westen floss, in den heutigen brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul.
Dieser Vorgang, der vor ca. 150 bis 120 Millionen Jahren stattfand, dauerte ungefähr 10 Millionen Jahre. Hierbei flossen mehrere Lavadecken übereinander. Die Lavaserie wurde maximal 1800 Meter mächtig, im Durchschnitt ungefähr 650 Meter. Im Magma waren flüchtige Bestandteile gelöst, die Löslichkeit nahm aber beim Aufsteigen ab. Es bildeten sich Gase, wodurch verschieden große Gasblasen entstanden, in denen gelöstes SiO2 zunächst als Gel und dann als Quarz ausfiel; die begehrten Mineralien kristallisierten. Zwischen den einzelnen Lavadecken findet man lateritische Verwitterungen und alluviale Sedimente. Es muss also längere Ruhepausen gegeben haben, bei annähernd gleichen klimatischen Bedingungen. Dadurch konnten sich neue Mineralien bilden, wie z.B. Apophyllit und Zeolithe.
In den 1960er Jahren wurden beim Bau der Eisenbahnlinien bei Vernapolis in Rio Grande do Sul und bei Lages in Santa Catarina wunderbare Stufen mit bis zu 20 cm großen Apophyllitkristallen mit Skolezit und Albit gefunden. Als Fundortangabe diente "Das-Antas-Tunnel"; die meisten dieser Stufen gelangten im Rahmen der etablierten Rohstein-Handelsbeziehungen nach Idar-Oberstein, von wo aus sie in die Sammlerszene gelangten.
Zeolithe
Literatur
- Almeida, de, F.F.M., 1967; Origem e evolucao da plataforma brasileira; B.Div.Geo.Mineral. DNPM; Rio de Janeiro, 241
- Lieber, W., 1965; Zeolith-Vorkommen in Südbrasilien; Aufschluss: 16, 29-35
- Murata, K.J., Milton, L.I., Formoso, L.L., and Roisenberg, A. 1987. Distribution of zeolites in lavas of southeastern Parana Basin, State of Rio Grande do Sol, Brazil. J. Geol., 95, 455-467.
- http://www.museumin.ufrgs.br/porsite.htm
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