Mineralienatlas - Fossilienatlas
Zirkon
Der Name Zirkon stammt entweder vom arabischen zarqun (ئشقنعى ), Zinnober, oder vom persischen zargun (زرگون), goldfarben. Verändert finden sich diese Worte in Jargon wieder, damit bezeichnet man helle Zirkone.
Das Mineral Zirkon ist als Schmuckstein bereits seit der Antike bekannt. Schon im Altertum war der Zirkon als Edelstein bekannt und wurde an einigen der weltweit ältesten archäologischen Ausgrabungsstätten gefunden. Er taucht in verschiedenen alten Schriften auf, darunter in der Bibel und einem Hindu-Gedicht über den mythischen Kalpa-Baum (Kamana Kalpa Vraksha), der mit Blättern aus Zirkon geschmückt gewesen sein soll. Einige Quellen erwähnen eine jüdische Legende, in der ein Engel namens „Zirkon“ vorkommt, der im Garten Eden über Adam und Eva wachen sollte.
Unter seinem alten Namen „Hyazinth“ findet der Zirkon mehrfach in der Bibel Erwähnung, zuerst als einer der „feurigen Steine“ (Hesekiel 28, 13-16), die Moses überreicht und in den Brustschild (Hoshen) Aarons eingesetzt werden.
Als Hoshen oder Choshen (hebr. חֹשֶׁן) wird der prunkvolle, mit zwölf Edelsteinen besetzte Brustschild der alttestamentlichen Hohenpriester beziehungsweise die mit diesem Schild besetzte Lostasche bezeichnet. Die Ausführung des Hoshen wird in Ex 28,15-30 EU genau beschrieben:
„Mach eine Lostasche für den Schiedsspruch; als Kunstweberarbeit wie das Efod sollst du sie herstellen; aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus sollst du sie herstellen. Sie soll quadratisch sein, zusammengefaltet, eine Spanne lang und eine Spanne breit. Besetze sie mit gefassten Edelsteinen in vier Reihen: die erste Reihe mit Rubin, Topas und Smaragd; die zweite Reihe mit Karfunkel, Saphir und Jaspis; die dritte Reihe mit Achat, Hyazinth und Amethyst; die vierte Reihe mit Chrysolith, Karneol und Onyx; sie sollen in Gold gefasst und eingesetzt sein. Die Steine sollen auf die Namen der Söhne Israels lauten, zwölf Steine auf ihre Namen..."
Der im Abendland älteste bekannte Name des Minerals war "lyncurion" (λυγκύριον) und wurde 300 v.Chr. von THEOPHRASTUS erwähnt. Ein Mineral, welches wahrscheinlich Zirkon war, wird von Pliny (37 n.Chr.) genannt. Georgius AGRICOLA (1555) nannte das Mineral "Jacinth".
In dem Zeitraum zwischen 1235 und 1250 erschien in Indien das bedeutende Medizinwörterbuch Raganighantudes des Kaschmirer Arztes NARAHIRI, in welchem detailliert die medizinischen Eigenschaften des Hyazinth beschrieben werden. Seit dem Mittelalter glaubte man, dass Zirkon das geistige Wachstum unterstützt und die Weisheit fördert. Wer einen Zirkon trägt, wird angeblich Schönheit und Frieden finden. (Stärkt die Begeisterungsfähigkeit, fördert die Entwicklung und Erkenntnis des Lebenssinns (Hildegard von Bingen, geb.1098)
Der Zirkon war lange Zeit im Altertum unter dem Namen Hyazinth bekannt. Man fand ihn oft in Tollhäusern (Irrenanstalten), in denen er als Heilstein eingesetzt wurde. So meinte man, dass der Hyazinth alias Zirkon, Wahnsinn heilen sollte.
Axel CRONSTEDT benannte das Mineral Jargon (1758); Barthelemy FAUJAS de Saint Fond bezeichnet es 1772 als Hyacinth.
Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde Zirkon 1783 durch Abraham Gottlob WERNER.
Zirconium als Element wurde 1789 von Martin Heinrich KLAPROTH in einer aus Ceylon stammenden Probe des Minerals Zirkon entdeckt und nach diesem benannt.