Mineralienatlas - Fossilienatlas
Zirkon Vavnbed, Lovozero, Kola-Halbinsel, Russland; Schwimmer; Größe: 17x17 mm Copyright: Rob Lavinsky; Contribution: Collector Image: 1429221614 License: Usage for Mineralienatlas project only |
Zirkon |
Vavnbed, Lovozero, Kola-Halbinsel, Russland; |
Rob Lavinsky |
Zirkon
Der Laacher See befindet sich in der Vulkaneifel nahe der Abtei Maria Laach. Obwohl der Laacher See weithin als das größte Maar der Vulkaneifel gilt, ist er kein Maar, sondern eine wassergefüllte Caldera – die größte Caldera und die einzige wassergefüllte in Mitteleuropa. Der letzte Ausbruch dieses Vulkans, der diese Caldera schuf, fand etwa im Jahr 10.930 v. Chr. statt. Er dauerte nur wenige Tage und bestand aus einer plinianischen Hauptphase, die von phreatomagmatischen Explosionen eingeleitet und auch beendet wurde. Dabei wurden riesige Mengen vulkanischer Asche und Bims ausgeschleudert, welche die Gegend bis ins Rheintal bis zu sieben Meter dick bedeckte. Der Laacher See liegt im Zentrum eines geologisch jungen Vulkanfeldes mit insgesamt 200 Ausbruchstellen. Bei den letzten Ausbrüchen verteilte sich Bims in der ganzen Umgebung des Laacher Sees. Ablagerungen aus diesen Eruptionen wurden allerdings auch in Schweden gefunden und verdeutlichen die explosiven Kräfte, die bei einem Vulkanausbruch tätig werden. Die Vielzahl der Minerale bildeten sich bei der Erstarrung der Magma an der Erdoberfläche aus der Schmelze oder aus der Gasphase, andere kristallisierten bereits am Kontakt zu Magmaherden, wieder andere bereits in der Tiefe der Magmaherde.(HENTSCHEL, G., 1987). |
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Zirkone kommen akzessorisch häufiger in Hohlräumen der Auswürflingen vor. Ausnahmen bilden bis 3 cm lange Zirkonkristalle in der Lava von Mendig. Gut ausgebildete Zirkone stammen vom Bellerberg, vom Nickenicher Sattel und von den Dellen. Typische Begleiter sind Pyroxen, Sanidin, Nosean, Biotit, Magnetit und Titanit.
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Der Vesuv, der einzige tätige Vulkan des europäischen Festlands, erhebt sich isoliert am Golf von Neapel in der Ebene von Campania. Seine fast kreisrunde Basis hat 16 km Durchmesser. Der jetzt 1281 m hohe Eruptionskegel raucht beständig. Von ihm durch die Schlucht des Atrio del Cavallo getrennt, erhebt sich auf der Nordseite der Monte-Somma, ein schroffer, halbkreisförmiger Wall, Rest eines großen vorhistorischen Kraters, in der nördl. Punta Nasone bis zu 1132 m. Jener Eruptionskegel entstand 79 n. Chr. nach dem Einsturz der oberflächennahen Magmakammern, wobei sich eine große Caldera mit einem Durchmesser von ungefähr vier Km bildete, in der sich ein neuer Vulkankegel bildete, der heute noch aktive und 1.281 m hohe Vesuv. |
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Das Pfitschtal (ital: Val di Vizze) liegt in Südtirol (Italien) und ist ein typisches Hochtal der Zentralalpen. Es verläuft vom Sterzinger Becken (946 m) nach NE über 20 Kilometer in die Zillertaler Alpen hinein und endet am Pfitscher Joch (2246 m), einem Übergang zum österreichischen Zamser Grund im oberen Zillertal. Vom Weiler Burgum im Pfitschtal führt ein Steig in ca 2 1/2 Std. durch das links einmündende Burgumer Tal zur Sterzinger Hütte (Wildkreuzjoch). Unmittelbar gegenüber der Hütte beginnt eine ausgedehnte Blockzone im Serpentinit, wo die Minerale auftreten. Direkt hinter der Sterzinger Hütte zieht sich eine Blockhalde in die Höhe. In kleinen und kleinsten Zerrklüften in diesen Blöcken lassen sich die gesuchten Mineralien finden. |
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Die Burgumer Kluftmineralisation in Serpentinit ist seit 1845 bekannt und berühmt für seine Zirkone (GRAMACCIOLI, C.M., 1978), welche in meist völlig farblosen bis orangebraunen, seltener rosaroten bis roten Kristallen auftreten. Die Kristalle sind mm-groß, im 19. Jh. gelangen Funde von erbsengroßen Kristallen. Die Tracht der Kristalle ist oft sehr komplex. Weitere Mineralien sind Titanit, Perowskit, Xenotim.
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Der Seiland-Nationalpark ist ein norwegischer Nationalpark auf der Insel Seiland. Er gehört zu den Gemeinden Alta, Hammerfest und Kvalsund in der westlichen Finnmark. Der Park wurde am 8. Dezember 2006 eröffnet, um die alpine Küstenlandschaft mit ihrer unverwechselbaren biologischen Vielfalt, den geologischen Gegebenheiten und dem kulturellen Erbe zu erhalten und zu schützen. Die beiden größten Fjorde sind Store Kufjord und Jøfjord, welche im Süden der Insel liegen. Die östliche Seite von Store Kufjord ist berühmt für ein sehr reiches Vorkommen bestausgebildeter rotbrauner bis mehrere cm große Zirkonkristalle in einer zum großen Teil aus Biotit und/oder Nephelinsyenit bestehenden Matrix, welche sich in einem großen Nephelin Syenit-Dyke befindet. Dieser Dyke erstreckt sich über mehrere km und ist stellenweise 8-10 m mächtig. Akzessorisch treten Ilmenit, Magnetit, Sodalit und Feldspat auf. Das Zirkon-Vorkommen wurde 1973 vom englischen Geologen David Roberts entdeckt. Zirkon kommt auch an anderen Stellen auf Seiland vor, jedoch nicht in der Menge und Qualitt wie bei Store Kufjord. (Sehr ausführlicher Artikel und viele Fotos unter: http://www.spiriferminerals.com/145,VII-2013---8211--Seiland--Norway--part-I.html) |
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Das Lovozero-Alkalimassiv (die Lovozero-Tundren) liegt auf der Halbinsel Kola im Oblast Murmansk in Russland, NE des Chibiny-Massivs und ist von diesem im SW durch den tiefsten See der Kola-Halbinsel, dem Umbozero-See getrennt. Im Paläozoikum durchbrachen Nephelin-Syenite des Lovozero-Plutons Granat-Biotit-Gneise. Ohne Berücksichtigung der zahlreichen Pegmatite und hydrothermalen Gänge, treten im Lovozero-Massiv lediglich drei Gesteinskomplexe auf: Poikilit-Syenite (mit Feldspatvertretern wie z.B. Nephelin), ein Lujavrit-Foyait-Urtit-Komplex und ein Eudialyt-Lujavrit-Komplex. Alkali-Pegmatite sind im Lovozero-Massiv durch zahlreiche stockartige Körper und Gänge vertreten; primär in Gesteinen der zuerst beschriebenen beiden Komplexe. Für die Pegmatite der einzelnen Zonen kennzeichnend sind die beteiligten Mineralparagenesen. Der Vavnbed ist ein einzener Berg am NE-Rand des Lovozero-Massivs; hier wurde am östlichen Hang in einem Waldgebiet der Pegmatit Nr. 24 aufgeschlossen. Der Berg wurde berühmt durch seine hervorragend ausgebildeten Zirkon- und Ilmenitkristalle, welche in Albititen und Feniten auftreten. |
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Der Vishneviy Gora (Kirschen-Gebirge) ist ein Gebirgszug im südlichen Ural, NE von Kyshtym im Tscheljabinsk Oblast und gehört zum ordovizischen Il’mensky–Vishnevigorsky Miaskit-Carbonatitkomplex, einem der weltgrößten Alkaligesteinskomplexe mit Nb, Zr- und REE-Lagerstätten. Zirkon tritt akzessorisch, tw. auch abbauwürdig, in stellenweise albitisierten miaskitischen Nephelinsyeniten, welche im Zentrum des Komplexes durch Calcit ersetzt sind, sowie im Carbonatit-Körper auf. Zirkon war, neben anderen Mineralen, bereits 1829 bekannt und wurde 1842 von Gustav Rose und Alexander von Humboldt in deren Reisebericht in den Ural beschrieben. |
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Entlang der Ostseite und der Hügel des Lake Sheffield, einem See in der Verwaltungsregion Abitibi-Témiscamingue im Westen der kanadischen Provinz Québec, liegt ein regional metamorphisierter Komplex agpaitischer Nephelin-haltiger Gestene, welche jedoch nur spärlich aufgeschlossen sind. Die dominierenden Gesteine sind mafische Gneise, welche aus Nephelin, Hedenbergit, Ägirinaugit, Arfvedsonit, Katophorit, K-Feldspat und Eudialith bestehen. Gewöhnliche Begleitminerale sind Calcit und Fluorit und treten stellenweise in größeren Mengen auf. In diesen Gesteinen sind Pegmatit-Linsen und Taschen aus außergewöhnlich grobem Eudialith, Feldspat, Nephelin, Agrellit sowie unterschiedlichen Wöhleritgruppen-Mineralen enthalten. Desweiteren gibt es Alkali-Amphibolite und nichtagpaitische Nephelinsyenite auf einigen Inseln am S-Ende des Sheffield Lake. Der gesamte Alkaligesteinskomplex ist schwach radioaktiv. Zirkone kommen in cm-großen tetragonalen Dipyramiden mit tetragonalem Prisma als beig-rötlich bis rötlichbraune Kristalle vor und sind tw. mit Magnesiokatophorit und / oder Mosandrit vergesellschaftet. |
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Die Mineralvorkommen im pakistanischen Karakorum hängen direkt mit der Orogenese dieser gewaltigen Gebirgsregion zusammen. Unterschiedlichste Gesteine, wechselnde Elemente entlang der Störungszonen und differierende geochemische Bildungsprozesse führten zu einer sehr unterschiedlichen Mineralisation. Die meisten Mineralien Nordpakistans kommen in Pegmatiten vor und entstanden während komplexer hydrothermaler und/ oder metamorpher Prozesse. Die bekanntesten Mineralien sind Turmalin, Apatit, Aquamarin, (pakistanische Aquamarine gehören zu den häufig vorkommenden Mineralien junger Pegmatite, Feldspat, Granat, Topas und Apatit assoziiert. Die bekanntesten Zirkon-Vorkommen liegen südlich der Haramosh-Gebirgskette; diese liegt N des Flusses Indus, zwischen Gilgit und Skardu und ist Heimat zahlreicher komplexer Granitpegmatit-Felder und metamorpher alpinotyper Klüfte. Die bekanntesten Vorkommen sind Bulbin (E des Nanga Parbat, 30 km SE Astor im Distrikt Diamar); hier zusammen mit Titanit. Desweiteren Chilas (paragenetisch mit Vesuvian, Diopsid und Kyanit) und die Gulch-Schlucht bei Stak Nala, Distrikt Skardu (alpine Klüfte mit einer Vielzahl von Mineralien). Schöne Kristalle auch von Harchu (Harcha) im Astore-Tal NE des Nanga Parbat. Wie meisten Mineralien aus den Northern Areas wird für nicht wenige Zirkonstufen als Fundort Gilgit angeboten, da die genauen Vorkommen nur den Schürfern bekannt sind und selbst pakistanische Händler den genauen Fundort nicht kennen. |
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Im Südosten des Landes Malawi liegt das Zomba-Malosa-Gebirge, westlich des Lake Chilwa, nach welchem die geologische Einheit als "Chilwa-Alkali-Povinz" benannt ist. Die Alkali-Provinz entstand in der Kreidezeit (vor 70 - 135 Mio. Jahren). Sie besteht aus alkalischen intrusiven und extrusiven Gesteinen, deren Entstehung mit der Bildung des ostafrikanischen Riftsystems in Verbindung verbunden ist. Die vorherrschenden Intrusivkörper sind Granit-, Syenit- und Nephelin-Syenit-Plutone sowie extrusive Carbonatite und Agglomerate. Das etwa birnenförmige Gebirge wird in das südliche Zomba-Gebiet (oder Zomba-Plateau) und den nördlichen Mount Malosa geteilt und durch den Fluss Domasi getrennt. Nördlich von Malosa befinden sich die Nephelin-Syenit - komplexe Mongolowe, Chaone und Chinduzi-Chikala. Letzerer bekannt für sehr gut ausgebildete, bis 5 cm große Ägirine. Im eigentlichen Malosa-Massiv dominieren die Granitpegmatite. Diese enthalten nicht nur die gesamte Paragenese von fast 50 Mineralien, sondern auch die bestausgebildetsten Mineralien. Neben fantastischen "riesigen" Ägirinen, Arfvedsoniten und Rauchquarzen sind es besonders die vortrefflichen, meist porzellanweißen Kalifeldspäte, welche viele Museen und private Sammlungen zieren. Wunderschön sind Stufen aus Feldspat und den o.a. dominierenden Mineralien. Besonders beachtenswert sind jedoch auch die paragenetisch vorkommenden REE-Mineralien wie Parisit-(Ce), Bastnäsit-(Ce), Caysichit-(Y), Epididymit, Eudidimyt, Fergusonit-(Y), Hingganit-(Y), Kainosit-)Y), Xenotim-(Y) sowie Genthelvin, große Niobophyllite, Thorit und Zirkon. Zirkon wurde in Kristallen bis 4 cm Größe gefunden. Sie sind meist opak, hellbraun und bilden tetragonal Kristalle; an manchen Fundstellen jedoch auch transparente orangefarbene Kristalle. Zirkon tritt häufig auf, entweder in Form loser Kristalle oder als Stufen, vergesellschaftet mit einer Vielzahl der in Malosa vorkommenden Minerale. Der Zugang zu den Einzelvorkommen ist extrem schwierig bis gefährlich und erfordert, da es weder Wege noch Übernachtungsmöglichkeiten gibt, Kondition und Ausrüstung für mehrere Tage. Die in der Vergangenheit etwas leichter erreichbaren Pegmatite sind ausgeraubt. Heutige Fundstellen werden unter Lebensgefahr durch lokale Schürfer zum Teil bis über mehrere hundert Meter freihängend bearbeitet. Sammeln ohne eine gesetzlich vorgeschriebene Genehmigung ist nicht möglich. Bei Verstoß dagegen drohen ernste Strafen bis zu Gefängnis. |
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Das Mud Tank Zirkon-Feld liegt in der Harts Range im Northern Territory in Australien, etwa 1220 km SSE von Darwin, auf einer Höhe von 663 m. Hier befindet sich Australiens einzigartige carbonatitische Vermiculit-Zirkon-Lagerstätte, welche in der Mud Tank mine im offenen Tagebau abgebaut wird. Die nächstliegende Stadt ist Alice Springs . Die ersten Explorationsarbeiten begannen 1940. Mud Tank ist bekannt für sehr große Zirkonkristalle bis zu 25 cm Größe. Nicht wenige der meist honig- zimtbraunen Kristalle sind durchscheinend und haben einen intensiven Wachsglanz. |
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Die Katukubura-Hügel liegen etwa 20 km NW des Städtchens Embilipitiya in der Provinz Sabaragamuwa, ca. 6,5 km E von Kolonne. Das Vorkommen der Zirkone liegt in einem Tal inmitten des Highland-Komplexes, einer aus Metasedimenten und Orthogneisen bestehenden lithotektonischen Einheit. Vorherrschend ist eine Forsterit-Mineralisation innerhalb eines 20 x 3 m mächtigen Calcitkörpers. Nebengesteine der Zirkone sind hochgradige Biotit - (Muskovit ?)-gneise. Hier treten Zirkonkristalle bis 8 cm Größe auf Matrix auf, in Begleitung von Biotit, Calcitkristallen bis 5 cm, Hornblendekristallen bis 35 cm, Allanit bis 25 cm und Spinell bis 5 cm Kantenlänge. (MÜLLER/JAHN, 2006) Der gleiche Autor wie oben (MÜLLER, 2001) beschreibt eine Zirkon-Titanit-Spinell-Feldspat-Fundstelle bei Nivitigalla im Bezirk Ratnapura, wo er selbst Zirkone bis 9 cm Länge und 15x6 mm Dicke auf Titanitkristallen mit Kantenlängen von 3-4 cm fand. Es ist erstaunlich, wie solche Riesenzirkone, noch dazu auf Matrix, in Größen bis 8-9 cm, noch dazu relativ leicht erreichbar, von einer sensationellen Olivin-Spinell-Hornblende-Fundstelle bisher nicht auf den internationalen Mineralienmärkten oder auf den einschlägigen bekannten Händlerseiten im Netz aufgetaucht sind. |
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