Mineralienatlas - Fossilienatlas
Wenn man eine feste Substanz langsam erwärmt, so führt man Energie zu. Die Energie erhöht die kinetische Energie der Atome. Diese schwingen immer rascher um ihre Schwerpunktlage im Gitter oder Molekülverband, bis schließlich bei weiterem Erwärmen die geometrische Ordnung meist schlagartig zusammenbricht. Der Stoff schmilzt (Ausnahmen bilden da Zersetzungen oder die Sublimation).
Kristalline, homogene Materialien schmelzen während einer Haltezeit der Temperatur. Der Grund dafür ist die Energiedifferenz zwischen kristallinem und flüssigem Zustand, die Gitterenergie. Da die Kristallstruktur einen niedrigeren energetischen Zustand als die Schmelze hat, wird die Differenzenergie beim Erschmelzen aufgenommen und beim Erstarren wieder freigesetzt. Amorphe oder inhomogene Materialien (z.Bsp. Kunststoffe, Gläser oder Mischkristalle) haben ein Schmelzintervall und keinen Haltepunkt.
Das Schmelzen ist die Überführung eines Festkörpers in den flüssigen Zustand unter Zuführung von thermischer Energie am Schmelzpunkt. Die aufgenommene Energie wird ohne Temperaturänderung - Haltepunkt! - nur für die Änderung des Aggregatzustands gebraucht und als Schmelzwärme bezeichnet.
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